Man muss die Feste feiern wie sie fallen und somit ist der neue Kulturdezernent Thomas Schmitt derzeit vollends beschäftigt mit der Vorbereitung der zwei größten Open-Air-Veranstaltungen, die, mindestens in Mitverantwortung der Stadt, ihre Schatten voraus werfen.
Und als wäre der Reigen der Sprichwörter nicht genug, so gibt PoppConcerts Geschäftsführer Oliver Thome zum Porta Hoch Drei Festival die Losung aus: Alle guten Dinge sind drei. Zum dritten Mal findet das Festival im Schatten des Trierer Wahrzeichens mittlerweile statt. Und in jedem Jahr konnten sich Besucherinnen und Besucher von der großstädtischen Attitüde die Trier im Rahmen seiner Tradition an den Tag legen kann, überzeugen. In diesem Jahr sind zwar aller guten Dinge drei, aber irgendwie auch vier. Mit Fury In The Slaughterhouse kommt am Donnerstag und Freitag eine Band zum Festival, die sich in Trier offensichtlich äußerster Beliebtheit erfreuen. Neun Jahre nach dem letzten Auftritt in der Moselstadt im Amphitheater sind die Fans offenbar so begeistert, dass das Porta Hoch Drei kurzerhand zum Hoch Vier wird. Mathematisch eher fragwürdig und doch notwendig, da mittlerweile beide Veranstaltungen kurzerhand ausverkauft melden. Ein weiterer Tag, der sich lohnt. Am Samstag folgt dann ein Generationswechsel der besonderen Art. Mit Jennifer Rostock steht eine der angesagten Berliner Bands auf der Bühne, die nicht nur mit Musik, sondern auch mit Haltung von sich reden machen. "Notwendig dieser Tage", ergänzt Thome deshalb auch folgerichtig und nicht minder korrekt. Im Interview mit hunderttausend.de zeigten sich die Musiker bereits gespannt auf das Ambiente vor der Porta. Am Sonntag wird es zu einer Neuauflage des Trierer Picknickkonzerts des Philharmonischen Orchesters der Stadt Trier kommen. Unter Leitung von Generalmusikdirektor Victor Puhl und bei freiem Eintritt wird das Orchester sich thematisch an das Dramatische wagen. Es geht um Liebe, Tod und Eifersucht. Die großen Themen. Decken und Essen können mitgebracht werden, damit aus einem einzigartigen philharmonischen Konzerterlebnis ein außergewöhnliches Picknickerlebnis vor größter Kulisse wird.
Das Porta Hoch Drei wird auch in diesem Jahr ein Erlebnis der Extraklasse mit 7000 erwarteten Besucherinnen und Besuchern. In den Schatten gestellt werden kann es, zumindest was Größe anbelangt nur vom Altstadtfest, welches eine Woche später in der Trierer Innenstadt Einzug hält.
Kurze Rahmendaten: 60 Bands, davon 44 aus Trier und der Region, was eine große Verneigung vor der Trierer Bandszene darstellen dürfte, insgesamt 330 Künstler stehen auf der Bühne und 155 Verpflegungsstände gastronomischer Art, versorgen die Gäste mit Speis und Trank. In diesem Jahr gibt es sogar ein besonderes Schmankerl: Die Kiez-Mischpoke mischpokt ebenfalls auf dem Altstadtfest herum. Ali Haidar und der Belichta zusammen mit Blesius Garten Chef Klaus Tonkaboni sorgen dafür, dass die Innenstadt nach Streetfoodmarket aussieht. Genauer die Fleischstraße wird voller Buden stehen, an denen bestes Streetfoood präsentiert wird. Die Besonderheit: "Es kochen Trierer Gastronomen. Auch solche, die eigentlich gar kein Streetfood anbieten. Wir haben einige wirklich dazu gebracht eigene Gerichte nur für dieses Event zu kreieren", berichtet Tonkaboni. Mit dabei ist zum Beispiel Sterne-Koch Wolfgang Becker, für den diese Art von Streetfood-Market etwas Neues ist. Auch dabei ist das Burgeramt, die es sich aber nich haben nehmen lassen ihrem Namen diesmal nicht alle Ehre zu machen und ein Gericht anbieten, welches kein Burger ist. "Lässt euch überraschen. It`s time for the next Level", kündigte Benedikt Becker vielsagend an.
Neben dem leiblichen Wohl, darf auch der Ohrenschmaus nicht zu kurz kommen. Lokalität und Mitmachen soll das musikalische Motto sein. Und das mag wohl gelungen sein. Neben Highlights wie dem Auftritt von Guildo Horn, oder der Möglichkeit auf der Porta-Nigra-Bühne mit der Band Rokken Live-Karaoke zu spielen, sind vor allem lokale Künstler gefragt. Darunter finden sich bekannte Namen wie die Leiendecker Bloas, die natürlich nicht fehlen darf, oder Nico Mono, der sich schon mit Auftritten bei Rock am Ring einen gewissen Bekanntheitsgrad erspielt haben dürfte, treten auch Bands an, die man vielleicht nicht sofort auf dem Schirm hat, wenn man an die Trierer Musikszene denkt. In enger Zusammenarbeit mit dem Musiknetzwerk Trier e.V. will man hier an die Förderung der lokalen Bandszene anknüpfen.
Neben dem Musikprogramm für das ältere Publikum, wird es auch ein ausgiebiges Programm für die Kinder am Samstag und Sonntag geben. Auf dem Kornmarkt wird es eine Zirkusschule geben, bei denen die Kids kleine Kunststücke lernen und diese auf der Bühne aufführen können. RPR1 wird am Sonntag mit Kinderliedermacher Volker Rosin am Domfreihof die Kinder zum singen und tanzen animieren.
Ein wichtiges Thema, welches auch im Rahmen der Pressekonferenz angesprochen wurde, ist die Sicherheit. Beim Altstadtfest werden 100 000 Besucher erwartet. Und so spricht Kulturdezernent Thomas Schmitt auch dieses Thema an: "Wir befinden uns da in enger Abstimmung mit den Ordnungsbehörden. Es gibt dazu eine Arbeitsgruppe, die entsprechende Maßnahmen entwickelt, um das Altstadtfest zu einer sicheren Veranstaltung für Jung und Alt zu gestalten". Welche Maßnahmen das sind, konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht verkündigen. "Wir müssen hier noch die endgültige Bewertung vor allem der Polizei abwarten. Wir werden die Bürger aber frühstmöglich darüber informieren." Konkret sprach der Kulturdezernent von Straßensperrungen und Kontrollen. Auch über Ausmaß und Umfang konnte er jedoch noch keine weiteren Angaben machen.
Und so sei gehofft, dass das Altstadtfest und Porta Hoch Drei zu friedlichen Festen werden, die die Trierer Lebensfreude ausdrücken und man den musikalischen, gastronomischen und sonstigen Genüssen entspannt und mit guter Laune frönen kann.
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