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06.04.2020 Anselm Spicka  
Über das bisher wenig genutzte Potential von Masken

Jede Maske hilft!

Während zu Beginn der Corona-Pandemie in der westlichen Welt vom Gebrauch von Schutzmasken abgeraten wurde, ist nun das Gegenteil der Fall. Woher die Kehrtwende? Und welche Masken schützen überhaupt? hunderttausend.de hat die wichtigsten Infos gesammelt. 

 
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​​Schutzmasken helfen nicht - Schutzmasken helfen möglicherweise - Schutzmasken sollten getragen werden. So oder so ähnlich klangen die Hinweise zu Schutzmasken in Deutschland und der westlichen Welt. Während sich hierzulande noch über die Wirksamkeit dieser Masken gestritten wurde, führten Staaten wie Südkorea, Taiwan und die Sonderverwaltungszone Hong Kong in rasendem Tempo eine Pflicht für das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit ein. 

Auf der Seite des Hong Konger Gesundheitsministeriums heißt es beispielsweise das eine Maske bei der Verwendung des Öffentlichen Nahverkehrs, sowie auf belebten Plätzen getragen werden solle. Die Ergebnisse einer solchen Vorschrift sind deutlich erkennbar. Die drei oben genannten und dicht besiedelten Staaten haben eine deutlich flachere Infektionskurve als die meisten anderen Staaten. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund beeindruckend, dass sie in direkter Nachbarschaft zu China sind. 

Die WHO ist seit Beginn der Pandemie sehr zurückhaltend wenn es um das Tragen von Masken geht. Die Experten der WHO empfehlen derzeit nur eine Maske zu tragen, wenn man sich um eine mit Covid-19 infizierte Person kümmert. Dem stehen jedoch nun fundierte Ergebnisse aus unterschiedlichen Quellen​ gegenüber.  

Professor Kim Woo-Joo legte kürzlich in einem Interview nochmals ausführlich die signifikante Verringerung des Infektionsrisikos durch das Tragen einer Maske dar. Kim Woo-Joo ist der führende Experte Südkoreas bei der Erforschung von Sars- und Mers-Viren. Die Gefahr durch Sars- und Mers-Viren schien lange nur asiatische Länder zu betreffen. Aus diesem Grund sind die Länder dort besser für einen solchen Fall gewappnet, sammelten bereits in der Vergangenheit fundierte Ergebnisse und können nun schnell reagieren. 

Wie die SCMP am 4. April berichtete, legt nun jedoch auch die WHO eine Kehrtwende hin und empfiehlt jetzt das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit. Auch westliche Medien unterstützen diesen Kurswechsel und James Griffith von CNN bemerkte zuletzt, dass der Verlauf des Coronavirus in asiatischen Staaten (insbesondere Hong Kong, Taiwan und Südkorea) durch die Verwendung von Masken deutlich weniger schwerwiegend und weniger tödlich abläuft. 

Die Berichte häufen sich also nun: Masken schützen! Laut der Süddeutschen Zeitung fordern Forscher in Deutschland inzwischen ebenfalls eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit. Auch hier ist man nun zu der Erkenntnis gelangt, dass die nachweisbare Virenmenge auch durch einfache Masken sinkt. 


Welche Masken helfen denn nun?

​Grundsätzlich gilt: Jede Maske hilft!

In den Medien wurden vermehrt FFP-Masken mit Ventil in der Mitte gezeigt. FFP gelten als "filtrierende Halbmasken". Diese können den Anteil infektiöser Tröpchen in der eingeatmeten Luft verringern. Diese Maske gibt es in  drei Klassen​, mit und ohne Ventil.

FFP 2 und FFP3 sind für die medizinische Behandlung ausgelegt. Sie sollten dementsprechend auch medizinischem Personal vorenthalten bleiben. 

Das BfArM gab am 31. März bekannt, dass auch einfache Masken dem Eigen- und Fremdschutz dienen und dementsprechend häufig getragen werden sollte. Insbesondere in​ öffentlichen Bereichen. 

Da die Versorgungslage mit Gesichtsmasken nicht einwandfrei gewährleistet werden kann, wird empfohlen sich seine eigene Maske herzustellen. Tipps und Tricks dazu gibt es hier. Darüber hinaus eignen sich auch über Mund und Nase gezogene Schals, Bandanas und Tücher als befehlsmäßige Masken.




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