Stadtgespräch
25.03.2020 Jana Ernst  
das wichtelwerk sucht Helfer:innen

Nähen und Gutes tun

​Stefanie Quint stellt eine kostenlose Nähanleitung mit Schnittmuster für Mund-Nasen-Schutzmasken auf der Seite ihre Shops das wichtelwerk zum Download zur Verfügung. Es werden fleißige Näh-Wichtel gesucht, die ihre Aktion gegen den Masken-Mange​l unterstützen. 

 
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​In Zeiten großer Unsicherheit tun sich viele Menschen mit außergewöhnlichen Ideen und Aktionen hervor. Eine davon ist Stefanie Quint, die auch den Shop das wichtelwerk betreibt. Vor dem Hintergrund von Versorgungsengpässen bei Schutzbekleidung hat sie sich überlegt, wie sie am besten helfen kann. Wo sie im wichtelwerk üblicherweise Schnullerketten, Taschen, Schmusetücher und viel mehr anbietet, hat sie jetzt völlig auf die Herstellung von Mund- und Nasenschutzmasken umgestellt. Diese werden dann kostenlos an Pflegeheime, Hebammenpraxen, mobile Pflegedienste und hilfsbedürftige Privatpersonen verteilt.

Weil sie den enormen Bedarf nicht alleine decken kann, gibt es unter www.daswichtelwerk.de eine kostenlose Nähanleitung mit Schnittmuster zum Download. Die Aktion wird bereits von vielen Privatpersonen und Unternehmen wie der Bastelstube Trier unterstützt, doch Stefanie ist immer auf der Suche nach weiteren Helfern. Um eine organisierte Verteilung gewährleisten zu können, sollen die fertigen Masken ans wichtelwerk geschickt werden:

das wichtelwerk
Stefanie Quint
Waldracherstr.35a
54317 Osburg


Seit dem ersten Aufruf am vergangenen Freitag hat sich auch bei dieser Aktion einiges getan, verriet uns Stefanie: Gerade sei man dabei sich mit weiteren Unternehmen in der Region zu vernetzen. Dazu gehören vor allem Handwerksbetriebe, wie zum Beispiel Gerüstbau Spanier-Wiedemann, die Schutzmasken aus ihren Betriebsbeständen an medizinische Einrichtungen spenden wollen. Auch diese Masken werden zentral von Stefanie Quint gesa​​mmelt und dann weitergegeben. Um die Organisation zu erleichtern gibt es inzwischen auch eine Facebook-Gruppe für die Unternehmen, die an der Aktion teilnehmen wollen: Trierer Unternehmen sammeln Hilfsmittel.​


Aber wie sinnvoll ist ein selbstgenähter Mundschutz überhaupt?

Im Prinzip funktioniert diese Art von Mund-Nasen-Schutz als Fremdschutz: Der Stoff soll dafür sorgen, dass beim Ausatmen, Sprechen oder Niesen entstehende Tröpfchen abgefangen werden und sich nicht so weit verbreiten. Der Mundschutz ist allerdings nicht völlig sicher, denn besonders kleine Tröpfchen können den Stoff durchdringen. Außerdem können diese Tröpfchen, sogenannte Aerosole, auch seitlich in den Mundschutz anderer Menschen eindringen. Deshalb sollten nicht gesunde, sondern kranke Menschen die Maske tragen. Wenn es sich also beispielsweise nicht vermeiden lässt einen Riskiopatienten zu besuchen, dann könnte man zu dessen Schutz vor eventuellen Krankheitserregern eine Maske tragen. Davon abgesehen ist der beste Schutz aber immer noch das Zuhause-Bleiben. Abgesehen von derartigen Situationen fühlen sich viele Menschen mit einem Mundschutz ganz einfach sicherer – und vielleicht fasst man sich damit sogar etwas seltener ins Gesicht.

In diesen Fällen sind die selbstgenähten Masken eine echte Alternative: Zurzeit sollte man als Privatperson in jedem Fall davon absehen Schutzmasken zu kaufen, denn so verknappt sich die wichtige medizinische Ausrüstung nur noch weiter.

Die Stoffmasken müssen nach jedem Tragen gewaschen werden, am besten bei 60 bis 90 Grad.​​​


Foto: Stefanie Quint / das wichtelwerk

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