Film der Woche
28.09.2017 hunderttausend.de  
Victoria & Abdul

Ungleiche Freundschaft

​Heute erscheint das Historiendrama Victoria & Abdul in den Kinos. Die Geschichte der wahren Freundschaft zwischen Queen Victoria und dem Inder Abdul wurde mit Judi Dench und Ali Fazal in den Hauptrollen besetzt und ist dieses Mal unser Film der Woche. 

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​Anlässlich ihres 50. Thronjubiläums kommen für die 68-jährige Victoria Geschenke aus allen ihren vielzähligen Kolonien, überbracht von jeweiligen Vertretern der dort lebenden Bevölkerung. So wurde in Indien der Gerichtsschreiber Abdul ausgewählt, der beim feierlichen Bankett die höfische Etikette nicht beachtet und der Königin in die Augen schaut. Diese ist inzwischen missmutig geworden, seit 20 Jahren verwitwet und den höfischen Intrigen steht sie eher griesgrämig gegenüber. Sie findet Gefallen an dem viel jüngeren Inder und bestellt ihn zu einer Privataudienz. Daraufhin wird er zunächst als Diener eingestellt, später erhebt sie ihn zu ihrem persönlichen Lehrer, zum Munshi. Doch diese Verbindung, die auch in langen Gesprächen ihren Niederschlag findet, zieht den Argwohn des Hofes, ihres Sohnes und Thronfolgers Albert und des Premierministers auf sich. Und so bleibt nichts unversucht, um Abdul in Misskredit zu bringen.

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Der Film von Regisseur Stephen Frears basiert auf der Romanvorlage von Shrabani Basi und filmstarts.de schreibt, dass hier die Macht, der königliche Pomp und die koloniale Herrschaft aufs Genüsslichste zelebriert werden, doch ohne analytischen oder entlarvenden Blick ausgekommen werde, wobei - wie in den meisten übrigen Kritiken - Judi Dench als Queen Victoria sehr gelobt wird. Von der Deutschen Film- und Medienbewertung hingegen wurde der Film gar mit dem Prädikat Besonders Wertvoll ausgezeichnet. In der Beschreibung wird auch das restliche Ensemble, "allen voran Eddie Izzard als missgünstiger Kronprinz und Tim Pigott-Smith als überforderter Vorstand des königlichen Haushalts" gelobt sowie die Tatsache, dass hier Komödie und Tragödie scheinbar nahtlos Hand in Hand gingen, "wobei die amüsanten Momente nie lächerlich wirken und die dramatischen Konflikte [...] nie ihre Leichtigkeit verlieren." Die Seite mehrfilm.de bemängelt allerdings auch, dass im Film einige Rückblenden fehlen, wodurch manche Situationen und Reaktionen unerklärt und deplatziert wirken, obwohl sie im historischen Kontext ihre Berechtigung fänden. 

In Kooperation mit dem Broadway Filmtheater präsentieren wir regelmäßig den Film der Woche. 

Foto: Universal Pictures

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