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06.10.2016 hunderttausend.de hunderttausend.de
Kooperationsvereinbarung Tufa und Theater

Gemeinsame Sache

​Die Tufa Trier und das Theater haben am Mittwoch eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben und wollen ihre Zusammenarbeit intensivieren. Dies gilt vor allem in den Bereichen Kinder- und Jugendarbeit sowie Bürgertheater und Theaterpädagogik. 

 
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​Eine Zusammenarbeit der beiden Kulturstätten in Trier ist sicher nicht nur auf den ersten Blick naheliegend. Hinsichtlich der großen Diskussionen rund um die Frage, was Kultur eine Stadt kosten sollte und darf, ist es auch ein Verbund auf argumentativer Ebene. So spricht die Vereinbarung von einem politischen Willen von Verantwortlichen in der Stadt, „die beide Institutionen auf der Grundlage einer von allen getragenen Kulturpolitik zu unterstützen“. Ist es also keine Heirat aus Liebe? Zumindest könnte man meinen, dass es vor allem monetäre Zwänge sind, die beide nun gemeinsam an den Tisch bringen. Doch grade eben diese gemeinsam getragene Kulturpolitik ist ein Anliegen, dass beide Häuser grundsätzlich teilen. Um so wichtiger, dass in diesem Bereich gemeinsame Ideen und Konzepte entwickelt werden und neben der Tatsache, dass eine solche Kooperation großen Erfolg haben könnte, auch eine gewisse Ruhe in die politische Ebene Einzug halten kann. Dass eine Zusammenarbeit auch auf kultureller Ebene erquickend ist, hat schon die Zusammenarbeit bei der JazzOper der Tufa “Blue Sheets“  gezeigt, woran die Theater Sparte 0.1 beteiligt war.

Was sieht die Vereinbarung also konkret vor? Die größte Zusammenarbeit soll im Bereich Kinder- und Jugendtheater passieren. Hier soll gemeinsam ein Programm für Kinder und Jugendliche angeboten werden. Es soll absprachen in der Terminplanung geben, aber auch gemeinsame Produktionen. So zum Beispiel das Stück “Petterson und Findus“, welches im Frühjahr 2017 auf der Studiobühne des Theaters aufgeführt werden soll. 

Auch im Bereich Bürgertheater ist ein Kooperationsausbau geplant und sinnvoll. Das Theater mit seiner Sparte 0.1 und die Tufa könnten in diesem Bereich neue Maßstäbe des Bürgertheaters setzen. Es geht dabei um Ideenaustausch und eine Verhinderung von „unnötigen Überschneidungen“ bei der Terminierung und einer „Überfordung der Partizipationsanforderungen durch beide Institutionen“, wie es in der Vereinbarung heißt. Auch weitere gemeinsame Produktionen sind geplant. Inwieweit diese Kooperation am Ende weiter Früchte trägt, hängt nun am gemeinsamen Gestaltungswillen der Verantwortlichen der beiden Häuser. 

Auch im Bereich der Theaterpädagogik soll es eine vertiefte Zusammenarbeit geben. So wird die Tufa, die schon in der Vergangenheit mit Schulen kulturelle Bildungsangebote entwickelte, auf die professionelleren Strukturen des Theaters zurückgreifen, um im Bereich der Pädagogik einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. 

Institutionell soll die Kooperation durch regelmäßige Treffen der Geschäftsleitungen verbrieft werden. Inhalt dieser Treffen sollen weitere Kooperationsprojekte sein und die Koordination der Termine. Aber auch, so heißt es in der Vereinbarung, um „Frage der kommunalen Kulturpolitik zu diskutieren, die für beide Institutionen relevant sind“. Das Theater und die Tufa könnten somit mit gemeinsamer Stimme auftreten, wenn man sich auf eine Linie einigen kann. Eine gemeinsame Stimme wäre eine Starke, die die professionellen und bürgerorientierten Kulturszenen der Stadt institutionell zusammenbrächte. Somit kann diese Kooperation auch eine politische Dimension bekommen, die in der Kulturdiskussion, in der sich Trier regelmäßig befindet, grundlegendes Gewicht haben dürfte. 

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