Mit einem breiten Grinsen betrat Stefanie Heinzmann die Bühne im kleinen Saal der Rockhal, der sich gut gefüllt zeigte für einen Donnerstag Abend. Mit ihrem neuen Album "Chance of Rain" ist sie jetzt auf großer Tournee und konnte ihre Begeisterung darüber, wieder auf der Bühne zu stehen und live zu performen, nicht verbergen. Auch ein kaputter Kopfhörer zu Beginn der Show konnte diese Stimmung nicht trüben. Und sie übertrug sich auch auf das Publikum.
Eröffnet wurde der Abend jedoch von einem jungen Schweizer namens David Lynn. Der Singer-Songwriter zeigte, zusammen mit seinem Live-Drummer, was soundtechnisch auch in kleinen Band-Besetzungen heutzutage möglich ist. Mit schnellem, treibendem Pop oder auch in großen balladesken Hymnen - Lynn zeigte eine feine Bandbreite seines Könnens. Der 24-jährige gab dem Publikum darüber hinaus Nachhilfe in musikalischen Möglichkeiten. So demonstrierte er ein "Loop-Effekt"-Gerät, mit dem er Sounds und Gesänge direkt auf der Bühne aufnehmen und in einer Schleife wieder abspielen konnte. Ob Beatbox, oder Gitarrentrommel, Lynns Kreativität nutzt die Vielfalt der Töne aus und machte sie sich in einer Art zu eigen, die seinen Sound besonders macht. Einzig die Frage, welche Sprache er denn in Luxemburg sprechen muss auf der Bühne, ließ ihn zu Beginn noch etwas fragend zurück.
Selbiges Problem hatte auch Heinzmann, die einen Drang verspürte, mit dem Publikum auf "Schweizerdeutsch" zu sprechen. Nachdem alle Sprachbarrieren beseitigt waren, zeigte Heinzmann, warum sie zu den absoluten Top-Sängerinnen im deutschsprachigen Raum zählt. Mit Soul und Funk in der Stimme und viel Emotionen in den Lyrics ist die 26-jährige eine besondere Musikerin. Vor allem die emotionalen und erklärenden Zwischenansprachen machen es dem Publikum leicht, die Sicht der Dinge nachzuvollziehen und sich damit zu identifizieren. Stefanie Heinzmann singt, was sie denkt und fühlt. Und sie ist, wie sie singt. Bodenständig und positiv.
