Film der Woche
24.03.2020 Anselm Spicka  
Kinos als Teil unseres Soziallebens

Rettet die Kinos

​​​​Kinos sind ein wichtiger Teil unseres sozialen Lebens. Anders als viele denken, haben Filme und Schauspieler aber nicht nur mit Glamour und rotem Teppich zu tun. hunderttausend.de mit einem Überblick über eine Industrie, welche soziale Denkmäler schafft. 

 
Image

​Dass der Planet in einer Krise steckt muss hier nicht erneut erwähnt werden. Ebensowenig, dass auch andere Unternehmen, Gewerbe und Industrien betroffen sind. Während wir alle hoffen diese Zeit so gut wie möglich zu überstehen, werfen wir einen detaillierten Blick auf die Kinos. Wenn man an einen Kinobesuch denkt, denkt man an den Geschmack von Popcorn, brachialen Surround-Sound, gewaltige Leinwände und gemütliche Sessel. Jedoch wird oft übersehen, was das in seiner Essenz bedeutet: Das Kino ist ein lebendiger Teil unseres sozialen Lebens. Es bietet nicht nur Unterhaltung für alle, sondern auch Arbeitsplätze für viele. Es ist ein Ort der Freude und der Emotionen, an dem die Mitarbeiter ihr bestes geben um uns einen schönen Abend mit unseren Freunden und Familie zu bieten. ​

http://www.broadway-trier.de/


Die Presse liebt es, Filme in einem darwinistischen Wettkampf um die Aufmerksamkeit der Menschen darzustellen. Aber das verfehlt den eigentlichen Sinn dieser Unterhaltungsform. Menschen lieben es Geschichten zu erleben. Denn egal ob alleine oder mit Freunden: Filme, Fernsehen, Romane und Spiele erzeugen Emotionen und Spannung, einen kurzen Ausbruch aus den gelebten Realität. 

Gerade in diesen Zeiten gibt es kaum etwas beruhigenderes, als zu wissen, dass man nicht alleine ist. Dieses Gefühl wird seit Generationen nicht zuletzt auch im Kino erzeugt. Man fiebert mit, für eine Heldin oder einen Helden. Man möchte vor Fremdscham am liebsten im Sessel versinken. Man lacht herzhaft, oder erschrickt sich ganz fürchterlich, obwohl man den Jumpscare doch eigentlich hat kommen sehen. Und das alles nicht alleine im Wohnzimmer, mit Smartphone in der Hand, sondern gemeinsam und gänzlich eingetaucht in die Geschichte. Zusammen mit Menschen, die man vorher nicht kannte und nachher vielleicht nie wieder sehen wird. Geeint nur in diesen zwei Stunden der kollektiven Realitätsflucht. Wir müssen also nicht nur die M​enschen unterstützen, die uns all das ermöglichen; wir müssen die Kinos auch für uns selbst retten.

Die Kinos sind geschlossen und das wird voraussichtlich auch noch für eine Weile so bleiben. Aber Filme, anders als die meisten anderen unverkauften Produkte, verlieren nicht einfach ihren Wert. Um unsere Kinos zu erhalten und zu unterstützen ​kann man beispielsweise auf hilfdeinemkino.de die Werbespots sehen welche sonst in der Vorschau laufen. Die Einnahmen daraus gehen direkt an das ausgewählte Kino. Gleiches gilt für die Seite Kino-on-Demand​; auch hier gehen die Einnahmen zumindest teilweise an die Kinos. 

Wenn diese Krise vorbei ist, wird das Bedürfnis nach kollektiver, sozialer Interaktion größer sein als es das in Deutschland für eine lange Zeit war. Das Bedürfnis zusammen zu leben, zu lachen, zu lieben und zu weinen wird mit voller Kraft zurück kehren. Die Kombination dieses angestauten Bedürfnisses und die Aussicht auf neue Filme könnte ein enormer Antriebsfaktor für unsere lokale Wirtschaft sein. Wir schulden es also nicht nur allen Mitarbeitern der Filmindustrie, wir schulden es uns selbst. Weil wir das brauchen, was die Filme uns bieten. 


In Kooperation mit dem Broadway Filmtheater präsentieren wir regelmäßig den Film der Woche. Diese Woche mit einer Corona-Sonderausgabe.​

Bildgalerie



Karte anzeigen