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28.03.2021 hunderttausend.de  
quintatön

Ein Register gegen die kulturelle Stille

​Die Musikfestspiele Saar, die Kammermusiktage Mettlach, das Konz Musik Festival, das moselmusikfestival und das Internationale Musikfestival Koblenz haben sich zusammengetan, um in der kulturellen Stille all ihre klingenden Register zur Verfügung zu stellen. 

 
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​Quintatön (oder: Quintade) ist ab heute nicht mehr nur ein Orgelregister, in dem der fünfte Teilton, die Quinte, besonders ausgeprägt tönt, sondern auch Name einer einzigartigen Initiative. Mit den Musikfestspielen Saar, den Kammermusiktagen Mettlach, dem Konz Musik Festival, dem moselmusikfestival und dem Internationalen Musikfestival Koblenz haben sich fünf Musikfestivals im westlichsten Teil Deutschlands zusammengetan, um in der mittlerweile dröhnenden kulturellen Stille den einzigartigen Kulturlandschaften an Saar, Mosel und Rhein in der Karwoche all ihre klingenden Register zur Verfügung zu stellen. Dieser Schulterschluss dient nicht zuletzt dazu, aufzuzeigen, welche wichtige Rolle den Festivals bei der Versorgung des ländlichen Raums mit hochwertigen Musikangeboten zukommt. Allen fünf Festivals ist zu eigen, dass sie preisgekrönte Musikerinnen und Musiker als Leiterinnen und Leiter haben:

  • Bernhard Leonardy, vielfach ausgezeichneter Organist, künstlerischer Leiter zahlreicher internationaler Orgelreihen und gefragter Pädagoge und Experte für die „Königin der Instrumente“, ist der Intendant der Internationalen Musikfestspiele Saar.
  • Die vielseitige und gefeierte deutsche Geigerin Franziska Hölscher ist mit ihrem ausgeprägten Sinn für dramaturgisch gestaltete Programme seit 2018 für die künstlerische Leitung der Kammermusiktage Mettlach verantwortlich.
  • Einen Grammy® Nominee hat das Konz Musik Festival zum künstlerischen Leiter. Joseph Moog gilt als einer der bemerkenswertesten Pianisten seiner Generation, der sich immer wieder auch stark für Komponisten abseits des gängigen Repertoires einsetzt.
  • Mit Tobias Scharfenberger übernahm 2018 ebenfalls ein Musiker beim moselmusikfestival, dem größten und ältesten Klassikfestival in Rheinland-Pfalz, die Leitung. Er blickt auf eine dreißigjährige, internationale Berufserfahrung als Opern- und Konzertsänger zurück.
  • Benedict Kloeckner schließlich gründete 2014 sein eigenes Festival – das Internationale Musikfestival Koblenz. Er zählt zu den führenden jungen Cellisten und gastiert als Solist und geschätzter Kammermusikpartner weltweit.

An fünf aufeinanderfolgenden Tagen, von Gründonnerstag 1. April bis Ostermontag, 05. April 2021 musizieren die Fünf miteinander in fünf gut 30-minütigen Online-Streaming-Konzerten, jeweils zur “Primetime" um 20:15 Uhr. Ein fünfsätziges Werk, Schuberts berühmtes Forellenquintett, spielt dabei eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, einen besonderen Blick auf den Reichtum dieser Kulturlandschaft und die verschiedenen Spielorte zu werfen.

„Mit diesem Schulterschluss möchten wir symbolhaft und klingend für den Zusammenhalt der Kultur in der Pandemie stehen“ so die fünf Festivalleiter:innen. “Personell" ergänzt wird das Projekt “quintatön" durch die russisch-dominikanische Bratschistin Karolina Errera, den amerikanischen Kontrabassisten Alexander Edelmann - beide studieren gegenwärtig an der renommierten Kronberg Academy - und die junge französische Harfenistin Chanel Perdichizzi. Die Wahl der exzellenten jungen Kolleg:innen ist nicht zufällig. Die Musiker:innen, Absolventen der Musikhochschulen von Berlin, Düsseldorf und Hamburg, haben erste internationale Erfolge vorzuweisen und stehen am Beginn von vielversprechenden Karrieren, die infolge der Pandemie abrupt ins Stocken geraten sind. Mit dem Engagement von Errera, Perdichizzi und Edelmann wollen die Festivalmacher unbedingt auch auf die Schwierigkeiten für Nachwuchsmusiker:innen in dieser Zeit hinweisen.

Ganz besonders prominente Unterstützung erfährt das Projekt durch die Mitwirkung des geschätzten und renommierten Schauspielers Walter Sittler. Der nicht zuletzt auch einem großen Fernsehpublikum Darsteller engagiert sich seit vielen Jahren immer wieder in zahlreichen sozialen Projekten. Er war von der Idee zu „quintatön“ sofort begeistert und wird seine reiche Erfahrung bei der Gestaltung von musikalisch-literarischen Abenden einbringen. So werden die musikalischen Werke von Schubert, Schumann, Brahms, Satie, C. Franck und anderen mit ausgewählten Texten von Autoren:innen wie Erich Kästner, Carolin Emcke oder Brian Cleeve verbunden.

Die Initiator:innen versprechen fünf äußerst abwechslungsreiche Streamingkonzerte, inklusive musikalisch-literarischen Cliffhangern. Das Projekt soll nachdrücklich unterstreichen, dass Kultur keine „Freizeitbeschäftigung“ oder „freiwillige Leistung“ sein kann, sondern elementarer Bestandteil und zentrales Anliegen von Gemeinschaft ist. In diesem Sinne verstehen sie die quintatön-Reihe als positives Signal an das Publikum ihrer Festivals, aber auch weit darüber hinaus: Ein klingendes Plädoyer für die Wichtigkeit und Essenz unserer Kulturlandschaften.

Zeitraum:

1. bis 5. April, jeweils um 20.15 Uhr auf den Websites und Social Media Kanälen der Festivals, den Streamingportalen von Saarländischem Rundfunk und Südwestfunk sowie über Vimeo und YouTube

Mitwirkende: 

Franziska Hölscher (Violine), Karolina Errera (Viola) a.G., Chanel Perdichizzi (Harfe) a.G., Alexander Edelmann (Kontrabaß) a.G., Benedict Kloeckner (Violoncello), Bernhard Leonardy (Orgel), Joseph Moog (Klavier), Tobias Scharfenberger (Bariton), Walter Sittler (Rezitation) a.G.


quintatön wird maßgeblich vom Saarländischen Rundfunk und vom Südwestrundfunk, sowie Lotto Rheinland-Pfalz als Hauptsponsor unterstützt und gefördert. Weitere Unterstützung erfährt das Projekt von lutzgestaltet, Pianohaus Hemmerich, Victor's Residenzhotel Saarlouis, Bitburger Braugruppe und kohlpharma​​​


Foto: T.Mardo

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