Bei der „Licht-Bibliothek“ werden tatsächlich Buchreihen aus verschiedenen Bibliotheken an zwei Wände des Brunnenhofes projiziert und bieten dem Betrachter die Möglichkeit das Buch als Medium zu hinterfragen. Dass ein Buch die Welt bewegen kann obwohl es selbst still ist, zeigt uns das aktuelle Jubiläum des Philosophen Karl Marx, dessen Visionen durch Bücher konserviert und noch heute zu neuen Diskussionen anregt. Die Kombination aus der beständigen Architektur und im Kontrast dazu die flüchtige Lichtinstallation erschafft eine faszinierende Verschmelzung der beiden Elemente.
Das Material für die Projektionen sammelten die Künstler seit mehreren Jahren aus verschiedenen Bibliotheken, wie u.a. in Wien, in der Universitätsbibliothek Köln und der Bibliothek in Münster. Dabei spielt nicht das einzelne Buch eine Rolle, sondern die Symbolik des Mediums Buch und der Bibliothek als solche. Die Betrachtung der Installation erhält über die Uhrzeit nach Anbruch der Dunkelheit bis 01:00 Uhr nachts und dem historischen Simeonstift einen Andachts-Charakter. Das Werk ist ein Aufruf, nachzudenken und bekannte Systeme aus dem Alltag kritisch zu hinterfragen.
Zu sehen ist die Licht-Installation von 4. bis 31. Mai täglich nach Einbruch der Dunkelheit bis 01:00 Uhr nachts im Brunnenhof.
