Film der Woche
11.01.2018 hunderttausend.de  
Julian Schnabel - A Private Portrait

Enfant Terrible Privat

​Am 11. Januar kommt ein Portrait des amerikanischen Künstlers Julian Schnabel in die Kinos. Das Biopic zeigt ihn von seiner privaten Seite und lässt Familie, Freunde und Weggefährten zu Wort kommen. Unser Film der Woche.

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Julian Schnabel wurde 1951 als Sohn jüdischer Eltern geboren ​und wuchs in Brooklyn auf. Für ein Studium der Fine Arts ging er später nach Texas, um 1973 nach New York zurückzukehren und in der Folge unter anderem durch Europa zu reisen. In den 1980ern wurde er zu einem der Hauptvertreter des amerikanischen Neoexpressionismus. Im Laufe seiner Karriere entwarf er auch Plattencover und trat als Regisseur in Erscheinung, wofür er auch mit Preisen geehrt wurde. In dieses Leben - sowohl das Berufliche als auch in das Private - taucht der Film von Pappi Corsicato ein. Man erfährt nicht nur viel über die Person Julian Schnabel, sondern auch über die Arbeitsweise, Krisen und sein privates Umfeld. Dabei kommt nicht nur der Künstler selbst zu Wort, sondern auch seine Familie sowie berühmte Freunde und Weggefährten. 

http://www.broadway-trier.de/ 

Viele Kritiker erkennen an diesem Film ein großes Problem: Nicht nur, dass mit Pappi Corsicato ein sehr guter Freund des Künstlers Regie geführt hat, die Dokumentation umschifft konsequent die Ecken und Kanten, an denen man (oder auch Schnabel selbst) sich stoßen könnte. So schreibt etwa kino-zeit.de: " Es fehlt – trotz eines charismatischen Künstlers und allerhand Prominenz [...] vor der Linse – schlichtweg an der künstlerisch-kritischen Distanz des Machers zu seinem Objekt." Die Abendzeitung München attestiert dem Film zumindest: "Man erhält einen guten Eindruck, wie Schnabel arbeitet - auch als Regisseur. Zudem kann der Zuschauer in die Kunstszene der 80er-Jahre abtauchen." Und auch die Zeit hält fest: "Doch das Filmprojekt verharrt im Huldvollen. Kaum verwunderlich, denn der Executive Producer des Films ist Schnabel selbst. Am Ende fragt man sich, warum Schnabel seine Biografie nicht gleich selbst gedreht hat." Die Zeitung Dresdner Neue Nachrichten findet zumindest für einen Teilaspekt Lob: "Wenn das Allroundgenie über seine Anfänge spricht, künstlerische und persönliche Krisen streift, hört man ihm gerne zu." Und bei N-TV kommt man zu dem Fazit: "Wer sich für den Künstler und Menschen Julian Schnabel interessiert, ist in dem Film dennoch goldrichtig - ein wirklich privates Porträt, das sehr nah an seine strahlende, glänzende Seite herankommt."

In Kooperation mit dem Broadway Filmtheater präsentieren wir regelmäßig den Film der Woche.

Foto: Weltkino

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