Stadtgespräch
24.11.2021 hunderttausend.de  
Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen

Viele Aktionen in Trier

​​Der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen findet weltweit jährlich am 25. November statt. 

 
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​Der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen wird zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen begangen. Dabei kommen vor allem Themen zur Sprache wie Zwangsprostitution, Genitalbeschneidung, häusliche Gewalt, Zwangsehe, Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, weibliche Armut und Femizid. Angelika Winter, Frauenbeauftragte der Stadt Trier, hat das Programm koordiniert und gibt einen Überblick der Aktivitäten am Donnerstag, 25. November, in Trier.

Infostand „Nein zu Gewalt an Frauen!“, Fleischstraße

Ein breites Netzwerk informiert ab 11 Uhr an einem gemeinsamen Infostand in der Fleischstraße (Passage Galeria Kaufhof) über die Thematik. Außerdem wird es möglich sein, sich dort an einer Spendenaktion zugunsten des Trierer Frauenhauses zu beteiligen. Unter dem Motto „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ werden selbstgebackene Plätzchen gegen eine Spende für das Trierer Frauenhaus abgegeben.

Infostand zum Internationalen Aktionstag, Brotstraße

Mehrere Gruppen bieten von 14 bis 18 Uhr in der Brotstraße ebenfalls einen Infostand an, an dem Interessierte sich mittels Statistiken, Flyern und Büchern informieren können.

„Orange the World“ vom Zonta Club Trier, dem Verein der Freunde Zonta e. V. und der City-Initiative Trier (CIT) mit OB Wolfram Leibe, ab 16.30 Uhr vor dem Rathaus

Gewalt gegen Frauen und Mädchen findet täglich statt. Weltweit. Seit 2012 macht das Frauennetzwerk Zonta International daher in 63 Ländern jeweils vom 25. November bis 10. Dezember mit der Aktion „Orange the World“ auf das Problem und seine verheerenden Auswirkungen aufmerksam. Auch der Zonta Club Trier und der Verein der Freunde Zonta engagieren sich nun erstmals gemeinsam mit der City-Initiative gegen jede Form der geschlechterspezifischen Gewalt. Als sichtbares Zeichen setzen zur Trierer Premiere daher Gebäude und zahlreiche Schaufenster in der Innenstadt orangefarbene Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Der Startschuss der Kampagne ist am Donnerstag, 25. November: Um 16.30 Uhr eröffnet Oberbürgermeister Wolfram Leibe die Aktion vor dem orange erleuchteten Rathaus am Augustinerhof. Gegen 17 Uhr dominiert dann die Signal-Farbe Orange in der gesamten City in den Schaufenstern zahlreicher innerstädtischer Betriebe und Läden.

Demonstration anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an FLINTA-Personen

Um 19.30 Uhr startet an der Porta Nigra eine Demonstration unter dem Motto „Reclaim the Dark – Erobern wir die Nacht zurück“. Die „Lila Rebellion Trier“ ruft auf, gemeinsam die dunklen und zwielichtigen Orte Triers zurückzuerobern, die „Flinta“-Personen gewohnt sind, nachts zu meiden. Zu „Flinta“-Personen gehören Frauen, Lesben, Intersexuelle, Non-binäre und Trans-Menschen. Für sie ist es seit jeher Normalität, abends auf dem Weg nach Hause Angst davor zu haben, dass ihnen Gewalt angetan wird. Und diese Angst ist berechtigt. Zu oft wird ein „Nein“ nicht akzeptiert. Zu oft werden diese Menschen ungewollt angefasst oder es werden Beleidigungen oder Anmachsprüche hinterhergerufen. Doch der gefährlichste Ort für diese Menschen sind die eigenen vier Wände: 81 Prozent der Betroffenen von Partnerschaftsgewalt sind Frauen und 80 Prozent der Täter sind M​änner.

„Alphamännchen, Macho-Männer und toxische Männlichkeit – Wie überlieferte Männerbilder das gesellschaftliche Klima verpesten“, Vortrag im Frauennotruf Trier mit Referentin Ruth Petri, 18 Uhr

Toxische Maskulinität ist ein Begriff, der aus der Soziologie stammt. Er steht heutzutage vornehmlich für schädliche Umgangsformen und Verhaltensweisen zur Demonstration von Männlichkeit. Zu diesem Bild zählen beispielhaft: Männer dürfen keine Schwäche zeigen, Gefühle sollen versteckt werden, Männer sind weder überfordert noch hilflos, ein echter Mann will immer Sex und vieles mehr. Dabei ist es wichtig, zwischen allgemeinem männlichem unproblematischem Verhalten und den stereotypen, repressiven Vorstellungen der männlichen Geschlechterrolle in einer Gesellschaft zu unterscheiden. Da diese sogenannte toxische Männlichkeit die Wurzel für Abwertung, Sexismus und letztlich körperliche Gewalt gegen Frauen ist, ist nach Ansicht des Frauennotrufs für Frauen viel gewonnen, wenn es Männern gelingt, sich von toxischer Männlichkeit zu emanzipieren.

Weitere Informationen unter www.zonta-trier.de und www.frauennotruf-trier.de


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