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30.08.2017 Julia Nemesheimer Philipp Lenz
FaRK 2017

FaRK lässt Fantasten-Herzen höher schlagen

​Das Wochenende hätte kaum besser laufen können: Bei spätsommerlichen Temperaturen um die 30 Grad, Sonnenschein und blauem Himmel mit einigen schattenspendenen Wolken kamen vom 25. bis 27. August über 42.000 Besucher*innen nach Landsweiler-Reden auf die FaRK, das Fantasy- und Rollenspiel-Konvent. hunderttausend.de war mit dabei.

 
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Die FaRK ist ein riesiges Treffen von Fantasten, staunenden Besucher*innen und findet alle zwei Jahre statt. 2017 gab es die vierte Ausgabe und sie war so stark frequentiert wie nie zuvor. Die über 40.000 Gäste setzten sich aus vielen verschiedenen Menschen zusammen, die ein friedliches Fest feierten, das von Toleranz, ungewöhnlichen Begegnungen und jeder Menge Hilfsbereitschaft geprägt war. Denn zusammen kamen 55.000 Euro an Spendengeldern, die statt eines festgesetzten Eintrittspreises am Eingang und auf dem Gelände gesammelt wurden. Die gesammelte Summe spendet der Veranstalter Fit4Charity e.V. zu 100 Prozent an Hilfsorganisationen für bedürftige Kinder. 

Gemeinsam mit dem Heißluftballon-Team-Saar konnte hunderttausend.de als aktiver Teilnehmer einen Blick auf die Veranstaltung werfen. Und so durften wir den Ballon-Korb und unser Zelt zwischen der Steampunk-Hall und dem Outdoor-Lager der Steampunk Expeditions Gesellschaft sowie dem Mittelalter-Lager aufschlagen. Passend eingerichtet als Steampunk-Forscher fügte das junge Unternehmen sich in das Bild ein und konnte mit Dampf und Flamme aus dem Brenner Aufmerksamkeit auf sich und die umstehenden Stände ziehen, denn leider lag dieser Teil des Geländes ein wenig abseits. Was einer der kleinen Kritikpunkte wäre: Es fehlte eine gute Auskunft. Im Lager schloss man sich zusammen, um Schilder an den Wegepunkten anzubringen, die auf die hier ansässigen Stände und Aussteller hinwiesen. Doch an anderen Stellen fehlte eben dies. Die angekündigten Einhörner zum Beispiel hatte ich nie zu Gesicht bekommen, da sie scheinbar nur temporär anwesend waren und der Plan, wann welche Veranstaltung wo stattfindet, war auch leicht unübersichtlich. Durch die vielen verschiedenen Orte konnte man auf dem PDF oft nur schwer die richtige Uhrzeit auf dem Smartphone schätzen. Hier wäre eine Überarbeitung bis 2019 eine gute Idee. Einzig zwei weitere Punkte wären eventuell zu bemängeln: Die Toiletten, an denen oft lange Schlangen standen, waren zu wenig, ungenügend ausgeschildert und natürlich die leidige Parkplatzsituation, die bei so vielen Gästen einfach zu einem Verkehrschaos führen muss. Für letzteres kann der Veranstalter wenig und so wundert es auch nicht, dass sich aktuell die Gerüchte um einen Standortwechsel häufen.

Doch diese wenigen Punkte sind tatsächlich die einzigen Dinge, die negativ aufgefallen sind. Der Rest des Wochenendes überzeugte mit einer großen Diversität, sodass man kaum weiß, wo man anfangen soll. Es gab auf dem weitläufigen Gelände so viel zu entdecken - allein die vielen verschiedenen Gäste, die in ihre Outfits enorm viel Arbeit gesteckt hatten, boten einen faszinierenden Anblick. Hinzu kamen viele Händler, die allerlei anboten und zum Stöbern einluden, Sehenswertes in der Steampunk-Halle, auf der Survival-Road oder im Endzeit-Lager oder die Aussteller im Mittelalterlager, die Samurais und viele Untote und Zombies, die sich samstags zum Zombiewalk zusammenfanden. Gepaart mit dem Programm lohnte es sich tatsächlich an allen drei Tagen zum alten Grubengelände zu kommen. Diverse Gruppen sorgten auch neben dem Programm für Unterhaltung: Die Habenichtse und Die Notnägel gaben auf dem gesamten Gelände Kostproben ihres musikalischen Könnens. Kleine Kampfeinlagen zwischen Orks und Endzeit-Römern, zwischen Wikingern oder abendliche Feuershows ließen die Zuschauer*innen stehen bleiben. Doch auch die Tanzgruppen und Bands auf der Hauptbühne lieferten viel Sehens- und Hörenwertes, so beispielsweise freitagabends Letzte Instanz oder samstags die Trierer Band Blessed Hellride, die übrigens aktuell noch über Crowdfunding Geld für die geplante zweite Platte sammeln. Und so tummelten sich zwischen Elfen, Orks, Endzeitlern, Meerjungfrauen, Prinzessinnen, Steampunkern, Cosplayern und Wikingern aller Altersklassen Familien mit neugierigen kleinen Kindern, ältere Menschen beim Sonntagsausflug, Jugendliche und eigentlich gefühlt das halbe Saarland. Dabei kamen sowohl Teilnehmer als auch Besucher aus ganz Deutschland, aber auch aus Österreich und der Schweiz und aus den naheliegenden Nachbarländern wie Frankreich, Luxemburg oder Belgien waren nicht wenige vor Ort. 

Im Endeffekt lässt sich das Wochenende nur schwerlich beschreiben, ohne dabei etwas zu vergessen - man hätte es selbst sehen müssen. Die nächste Gelegenheit hierfür kommt erst 2019 wieder. In welchem Gewand dies sein wird, steht bisher noch in den Sternen, doch dass es erneut in einem großen, friedlichen Treffen endet, das alle schillernden Facetten der LARP-, Cosplay- und Fantasy-Szene aufzeigen wird, daran besteht wohl kein Zweifel. 

Bilder gibt es sowohl in unserer Galerie im Artikel als auch bei Facebook zu finden. 

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