Stadtgespräch
19.02.2017 Philipp Lenz Vincenzo Sarnelli
E-Mountainbikes

Elektrifizierende Mountainbikes

​Dank fortschreitender Technik findet man in den Läden sowie auf den Trails im Wald immer mehr sportliche E-Bikes. Fachmann Christoph Stemper von Fahrrad-Stemper in Trier-Zewen gibt einen Einblick in die Elektrifizierung der Mountainbikes und zeigt Trends für das Jahr 2017.

 
Image

​Als die ersten Fahrräder mit elektrischem Hilfsmotor aufkamen, war das Image eher wenig sportlich. Große Rentnergruppen radelten an Sonntagen in aufrechter Sitzposition auf dick gepolsterten Gelsätteln elektrifiziert durch das Moseltal. Bei richtigen Sportlern war die Zusatzpower aus dem Akku zunächst verpönt, die schwere Technik sorgte für zu viele Kompromisse bei Optik und Handling der Bikes. 

Dank der fortschreitenden Entwicklung hält die Technik mittlerweile Einzug in die sportliche Fahrradgattung der Mountainbikes. Heute sieht man immer mehr E-Bikes in den Wäldern und auf den Straßen. Experte Christoph Stemper: „Mittlerweile merkt man kaum noch, dass es sich bei den Rädern um E-Bikes handelt. Die Optik ist angepasst und die Rahmen trotz Akku relativ schmal. Dadurch entsteht der typische Mountainbike-Look auch mit elektrischer Unterstützung."
 
Der Trend bei den E-Bikes geht somit zu einer immer besseren Integration der Technik in den Rahmen. So sitzt bei den aktuellen Rädern der Motor direkt im Tretlager und der Akku im Unterrohr des Rahmens. Das sorgt für einen niedrigen Schwerpunkt und somit für ein besseres Handling. „Der komplette Hinterbau ist identisch zu den Modellen ohne E-Antrieb“, erklärt Christoph Stemper anhand eines vollgefederten Vorführ-E-Mountainbikes. So werden keine Kompromisse beim Fahrverhalten durch die Elektrotechnik eingegangen.
Die Räder haben einen Fahrradcomputer, der neben der Geschwindigkeit auch alle weiteren Informationen, zum Beispiel den Akkustand, anzeigt. Die für diese Computer erscheinenden Software-Updates kann man bei Fahrrad Stemper einspielen lassen. Die meisten anderen Servicearbeiten unterscheiden sich nicht vom normalen Fahrrad und werden bei Stemper in der hauseigenen Werkstatt durchgeführt.
Dass E-Bikes auch für ambitionierte Fahrer interessant sind, macht Stemper wie folgt begreiflich: „Wer sportlich unterwegs ist, wird auch auf einem E-Bike ins Schwitzen kommen. Dafür ist er aber deutlich schneller unterwegs und kann längere und interessantere Touren fahren.“

Die Reichweite liegt bei den meisten Modellen zwischen 80 und 100 Kilometern. „Mit größerem Akku sind 150 Kilometer durchaus realistisch. Da begrenzen dann eher Sattel und Sitzfleisch die Reichweiten“, meint Christoph Stemper dazu schmunzelnd. Sollte einem doch mal der Saft ausgehen, können die Räder aufgrund ihrer guten Fahrbarkeit auch ohne E-Unterstützung gefahren werden.
 
Neben dem Extra-Schub bieten E-Bikes noch andere Vorteile. Über eine USB-Buchse kann während der Fahrt ein Navi oder das Smartphone mit Strom versorgt werden. Zur Routenplanung ist das Smartphone mit dem integrierten Fahrradcomputer koppelbar. So kann beim Mountainbike-Urlaub in den Alpen bequem am Vorabend eine Route für den nächsten Tag zurechtgelegt werden, die man am nächsten Tag mithilfe der Navigation stressfrei abfahren kann.
 
Preislich fangen die geländegängigen E-Bikes bei etwa 2200 Euro an. Für Christoph Stemper geht es bei einer solchen Investitionshöhe nicht nur um die Beratung rund um das Fahrrad: „Bei Kaufinteresse verleihen wir ein Vorführrad schon mal übers Wochenende. So kann der Kunde das Rad auf seinen gewohnten Strecken ausprobieren. Es geht darum, dass man ein Gefühl für die Vorteile der Technik im Bezug auf den eigenen Fahrstil bekommt.“

Bildgalerie



Karte anzeigen