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06.11.2017 Julia Nemesheimer Julia Nemesheimer
Casper

Lang lebe der Tod

​Am vergangenen Donnerstag war Casper in der Rockhal zu Gast. Die vom atelier veranstaltete Show lockte etliche Fans in die gut gefüllte, aber verkleinerte Main Hall. hunderttausend.de war mit dabei.

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​Casper veröffentlichte Anfang September 2017 sein viertes Studioalbum. Lang Lebe der Tod brachte ihm jede Menge positive Kritik ein, der Künstler bewegte sich damit weg von seiner autobiografischen Aufarbeitung und hin zur düsteren, teils depressiven Gesellschaftskritik, die Texte widmen sich auch der zeitgenössischen Politik. Dabei bleiben sie aber persönlich und geben einen weiteren Einblick in die Psyche des Rappers, der mit seinem neuen Album erneut eine Melange aus allen möglichen Genreeinflüssen abliefert. Eigentlich sollte Lang Lebe der Tod bereits im Herbst vergangenen Jahres kommen. Doch Casper selbst stoppte das Release, er hatte nicht das Gefühl, dass die Platte fertig sei. Er kann es sich durchaus erlauben und im Endeffekt war es möglicherweise eine sehr gute Entscheidung. Entsprechend wurde auch die für März angekündigte Tournee verschoben.

Am 02. November war es dann aber doch so weit, als eine der ersten Stationen seiner aktuellen Tour machte Benjamin Griffey alias Casper in Luxemburg Halt. Das Warm-Up übernahm der Münchner Rapper Fatoni, der Anfang des Jahres auch Trier beehrte. Los ging es ziemlich früh, der Support spielte knapp eine halbe Stunde vor noch etwas spärlichem Publikum, dafür aber mit dröhnenden Bässen und guter Laune.

Bereits um kurz nach acht betrat Casper die Bühne. Mit einer unglaublichen Energie sprang, hüpfte und lief der Sänger über die Bühne und schien nie still zu stehen. Wie unter Strom und ohne sichtbare Müdigkeit fegte er gemeinsam mit seiner Liveband durch die knapp zweistündige Show. Das junge Publikum feierte Casper, insbesondere der vordere Teil zur Bühne hin zeigte sich textsicher und ließ sich von der Musik mitreissen. Je weiter es nach hinten ging, desto bewegungsfauler wurden die Zuhörer. Nichtsdestotrotz war es ein gelungener Konzertabend mit vielen alten Hits und den künftigen vom neuen Album. 

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