Film der Woche
01.03.2018 hunderttausend.de  
Call Me by Your Name

Erste Liebe

​Heute kommt ein weiterer Film in die deutschen Kinos, der ins Rennen um den Oscar für den Besten Film geht. Mit Call Me by Your Name gelingt Luca Guadagnino ein Drama mit bittersüßen, verträumten Bildern über die erste große Liebe zweier Männer im Jahre 1983.

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​Die Familie Perlman verbringt jeden Sommer in einer Villa in Norditalien. Der Vater, Professor für Archäologie, nutzt die Zeit in Europa, um seinen Studien nachzugehen. Auch sein 17-jähriger Sohn Elio lässt hier nicht nur die Seele baumeln und flirtet mit Mädchen aus dem Dorf, sondern lernt und übt, macht Musik und genießt die Hitze und Trägheit des Sommers. Wie in jedem Jahr kommt auch in diesem Sommer 1983 ein Doktorand zu der Familie, der hier die Gelegenheit bekommt, sich weiter fortzubilden und mit dem Professor und dessen Familie geistreiche, aber auch angenehme Tage in Europa zu verbringen. Der 24-jährige Oliver besticht nicht nur durch seine Intelligenz sondern auch durch sein Äußeres. Gemeinsam entdecken Elio und Oliver nicht nur die Gegend, sondern kommen sich subtil und vorsichtig immer näher.

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Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von André Aciman von 2007. Der Drehbuchautor James Ivory und Regisseur Luca Guadagnino haben daraus einen wunderbaren Film geschaffen, der nicht nur die Kritiker, sondern auch die Jurys verschiedener namhafter Filmfestivals überzeugt.

Denn auch wenn der Film unspektakulär daherkommt, wie etwa der Deutschlandfunk schreibt, so ist man hier dennoch der Meinung: "[...] nicht wenige von uns werden zu dem Urteil gelangen, gerade einen der wohl klügsten, sinnlichsten und wahrhaftigsten Filme über das Leben im Allgemeinen und die Liebe im Besonderen gesehen zu haben, der je gedreht wurde.

Doch eben in dieser unspektakulären Machart liegen die großen Stärken des Films: "Er lässt sich selbst und seinen Zuschauern viel Zeit, öffnet den Raum für alle Zwischentöne", heißt es bei der Süddeutschen. In seiner Inszenierung, so weiter sage der Film alles "über die erste Liebe, ohne zu viel zu erzählen. Und ohne zu buchstäblich zu sein.".

Auch die FAZ lobt den Film: "Was aussieht wie ein Traum, ist manchmal großes Kino. „Call Me By Your Name“ von Luca Guadagnino hat diese Qualität. Schwerelos, obwohl es auch um so ernste Dinge wie die Jugend und die Liebe geht, fließend in jeder Hinsicht, vorläufig und auch für die Ewigkeit gefühlt und dann doch auf ein Ende zulaufend [...]".

Was hier vor allem ins Auge sticht und besonders positiv zu sehen: Hier wird nicht auf die Homo- bzw. Bisexualität per se und schon gar nicht negativ eingegangen. Vielmehr treffen die Worte von filmstarts.de es hervorragend, wenn es heißt, dass der Film die Geschlechterrollen transzendiere und im Endeffekt "nicht mehr und nicht weniger als die Geschichte einer ganz besonderen Liebe" erzähle. Und dies eben auf eine sehr sinnliche, aber keineswegs aufdringliche Art und Weise.

In Kooperation mit dem Broadway Filmtheater präsentieren wir regelmäßig den Film der Woche.

Foto: Sony Pictures

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