Gewinnspiele
17.05.2019 Janine Köppel  
Hassan, Harald, Anneliese & Co.

"Ich bin Mannheimer und die lassen sich die Gosch nicht verbieten"

​Der Comedian mit den wohl schönsten Haaren kommt am 25. Mai in die Arena nach Trier und hunderttausend.de verlost 5x2 Karten! Vorher hat Bülent Ceylan im Interview verraten, worum es bei Lassmalache geht.

 
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hunderttausend.de: Erzähl uns was zum aktuellen Programm: trifft man auf alte Bekannte und was erwartet den Zuschauer?

Bülent: Bei Lassmalache gibt es natürlich die Charaktere, die man so kennt: Hassan, Harald, Anneliese, Mompfred. Die tauchen wieder auf – natürlich mit neuen Geschichten. Es gibt viel Stand-Up, gewisse Botschaften sind drin und es wird gerockt. Das Bühnenbild sieht aus wie ein Zirkuszelt, es sind LED-Wände installiert - das macht auch viel aus! Die Veranstalter und die Zuschauer, die bisher bei Lassmalache waren, haben gesagt, es sei das bisher schönste Bühnenbild. Das freut mich natürlich, wenn alles funktioniert und die Leute sagen, dass es wunderschön ist und es gerockt hat. Es gibt keine Längen, sondern es geht echt gut ab und die Leute sind am Ende oft so drauf, dass sie sich fragen „was, schon vorbei?“, obwohl es dann insgesamt schon fast drei Stunden waren. Das klingt so viel, aber das geht so schnell und die Leute wollen dann oftmals noch mehr. Man muss dann aber auch irgendwann sagen „jetzt ist gut“, denn man soll die Leute ja auch ein bisschen hungrig lassen. Es macht auf jeden Fall riesen Spaß! Ich gehe auch auf die Leute ein, improvisiere sehr viel und gehe immer auf die Stadt ein. In Trier hatte ich eigentlich immer ein super Publikum und es hat immer gut gerockt.

Im Pressetext zum Programm steht, es geht es um „Lachen als Waffe“: hast du ein Beispiel?

Das Programm ist zu der Zeit entstanden, als die Terror-Anschläge ganz aktuell waren und da dachte ich „jetzt erst recht“! Ich wollte mir das Lachen nicht nehmen lassen und deshalb war Lassmalache irgendwo auch eine Ansage. In dieser Hinsicht ist es eine Waffe, es ist aber auch eine Waffe um das Eis zu brechen, um Vorurteile zu brechen und um sich anzunähern. Wie oft ist es so: man ist im Ausland, irgendwas passiert, man kennt sich nicht und man lacht auf einmal miteinander. Da ist sofort eine Annäherung da, wenn man gemeinsam lacht. Lachen öffnet. Wenn man jemanden angrinst, gibt es einem ein gutes Gefühl. Wenn man aber jemanden angrinst und bekommt ein böses Gesicht zurück, ist es kein gutes Gefühl. Lachen befreit, es nimmt Ängste, es ist medizinisch ja auch sehr gesund, man schüttet Glückshormone aus. Es ist wie Balsam für die Seele. Deshalb ist es ein wunderschöner Job, wenn man die Leute zum Lachen bringen kann.  

Stichwort „political correctness“: es scheint in den letzten Jahren wesentlich leichter geworden zu sein, sich den Mund zu verbrennen. Beeinflusst das dein Programm, bist du vorsichtiger?

Ich bin Mannheimer und die lassen sich die Gosch nicht verbieten. Wir sagen, was wir denken. Klar, man braucht auch ein gewisses Feingefühl, man muss auch nicht beleidigend werden. Aber ich finde schon, dass man in Deutschland seine Meinung sagen soll und darf – ob das immer angenehm ist oder auch mal unbequem. Wie bei Karl Lagerfeld: der war zwar special, aber der hat den Leuten gesagt, was er denkt. Das war vielleicht auch nicht immer bequem, aber dafür haben sie ihn geschätzt. Der Deutsche findet das irgendwo sehr gut, wenn einer dasteht und sagt, was er denkt. Jeder macht auch mal Fehler oder es rutscht einem etwas raus, aber dazu zu stehen ist dann besser als dieses Falsche. Ich mag das ja auch nicht. Mir ist es lieber, wenn ich weiß, woran ich bin, statt ein Lachen ins Gesicht zu bekommen und danach zu erfahren, dass jemand dies und das über mich gesagt hat.  

Nutzt du Comedy auch um eine Message zu vermitteln und wenn ja, welche?

Es ist indirekt natürlich schon eine Botschaft in meinem Programm. Die Botschaft lautet „gegen Nazis, gegen Fanatiker, gegen Idioten, gegen übertriebene Schönheitschirurgie“ – solche Themen kommen auch immer auf. Aber auch ganz alltägliche Sachen, der Zuschauer soll auch nicht denken „oh Gott wie tiefsinnig!“. Es ist eher ein befreiendes Klatschen nach dem Motto „endlich sagt es mal einer!“. Natürlich sollen die Leute lachen und sollen sich ablenken können, aber nebenbei sollen sie auch erfahren, dass der da vorne von Mama und Papa eine gesunde Erziehung bekommen hat. Es gibt alle möglichen Zuschauer, jeder hat sein Päckchen zu tragen und die Leute dann mal zwei, drei Stunden abzulenken und eine Verbindung aufzubauen - das ist meine Aufgabe. Das ist es, was ich liebe.

Das ist schon dein zehntes Bühnenprogramm, wie haben sich deine Figuren entwickelt?

Wenn ich mir den Hassan von ganz am Anfang anschaue… da stand der mit einer Waffe da. Ich habe den so richtig Ghetto-mäßig dargestellt und das war irgendwie zu heftig. So wollten wir den Türken dann auch nicht darstellen. Und jetzt ist der Hassan ein liebenswerter Macho, ein lieber Kerl. So richtig viel Glück mit Beziehungen hat er nicht, aber irgendwie liebt man ihn trotzdem. Es gab auch Figuren, die sich nicht weiterentwickelt haben. Oder ich hatte mal einen finnischen DJ namens Lasse Hopfen: der Name war super und der war zu Anfang auch ganz cool und dann dachte ich aber, dass ich ihn als Figur nicht brauche.

Letztes Jahr hattest du deine erste Kino-Hauptrolle und die Kritiken waren insgesamt eher nicht so gut. Wagst du trotzdem einen neuen Versuch?

Das war so ein langes hin und her und im Nachhinein hätte ich mir eher eine andere Geschichte gewünscht. Die Schauspielerei ist auf jeden Fall mein Ding, ich bin gerade auch an einer Sitcom dran. Es macht mir unheimlich viel Spaß und ich bekomme von vielen guten Schauspielern auch gesagt, dass ich weitermachen soll. Vielleicht war ein Kinofilm erst mal eine zu große Nummer. Vielleicht wäre es schöner gewesen erst mal mit einer Sitcom zu beginnen. Das ist ja auch schon etwas ganz Tolles! Ich glaube, das passt besser zu mir. Es ist kurz, knackig und dauert nicht zwei Stunden. Jetzt muss man mal gucken, wie das läuft. Es ist immer die Frage, ob man den Nerv der Leute trifft, oder nicht.

Natürlich möchte man als Künstler nie schlechte Kritiken haben, aber ich bereue es nicht. Ich hatte damals einen Schauspielcoach kennengelernt und sehr viel gelernt und geübt, ich durfte mit Josefine Preuß spielen, … Hätte ich das alles nicht bekommen und diese Erfahrung gemacht, hätte ich jetzt auch nicht zu einem Sitcom-Projekt Ja gesagt. Ich lasse mich da nicht unterkriegen nur, weil es nicht direkt ein großer Erfolg war. Ich lasse mich gerne auf Sachen ein, denn das Leben bietet so viel. Wenn es dann wirklich nicht sein soll, kann ich mir wenigstens sagen, dass ich es versucht habe.

Ich will mich niemals fragen müssen, warum ich etwas nicht gemacht habe. Ich habe noch nie aufgegeben. Ich bin ein Stehaufmännchen. Sonst wäre ich jetzt auch nicht da, wo ich jetzt bin. Ich bin seit 21 Jahren dabei, das muss man auch erst mal erreichen. Ich habe zehn Jahre für den Durchbruch gebraucht, wo viele vielleicht schon gesagt hätten, dass sie es nicht schaffen. Ich habe immer an mich geglaubt und gewusst, dass es irgendwann rockt. Ich bin jemand, der immer neue Sachen ausprobiert, weil ich nicht stehen bleiben möchte.  


Zusammen mit S-Promotion verlost hunderttausend.de 5x2 Karten für das Programm Lassmalache von Bülent Ceylan am 25. Mai 2019 in der Arena Trier. Teilnahmeschluss ist der 22. Mai 2019 um 12:00 Uhr.



Foto: Gaudenz Danuser

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