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29.10.2019 hunderttausend.de Veranstalter
Überlebende Jugendliche und ihre Schicksale nach 1933

Wir sind Juden aus Breslau

​​Der Kino-Dokumentarfilm Wir sind Juden aus Breslau​ setzt ein eindringliches Zeichen gegen stärker werdende nationalistische und antisemitische Strömungen in Europa und zeigt auf, wohin eine Abschottungspolitik gegenüber Flüchtlingen führen kann. Dieses Werk, dessen Thematik​ aktueller kaum sein könnte, wird am 30. Oktober in der Tuchfabrik gezeigt.

 
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​Sie waren jung, blickten erwartungsfroh in die Zukunft, fühlten sich in Breslau, der Stadt mit der damals in Deutschland drittgrößten jüdischen Gemeinde, beheimatet. Dann kam Hitler an die Macht. Ab diesem Zeitpunkt verbindet diese Heranwachsenden das gemeinsame Schicksal der Verfolgung durch Nazi-Deutschland als Juden: Manche mussten fliehen oder ins Exil gehen, einige überlebten das Konzentrationslager Auschwitz. Der Heimat endgültig beraubt, entkamen sie in alle rettenden Himmelsrichtungen und bauten sich in den USA, England, Frankreich, und auch in Deutschland ein neues Leben auf. Nicht wenige haben bei der Gründung und dem Aufbau Israels wesentlich mitgewirkt.

14 Zeitzeugen stehen im Mittelpunkt des Films. Sie erinnern nicht nur an vergangene jüdische Lebenswelten in Breslau. Ihre späteren Erfahrungen veranschaulichen eindrücklich ein facettenreiches Generationenporträt. Einige von ihnen nehmen sogar den Weg in die frühere Heimat auf sich, reisen ins heutige Wrocław, wo sie einer deutsch-polnischen Jugendgruppe begegnen. Gerade in Zeiten des zunehmenden Antisemitismus schlägt der Film eine emotionale Brücke von der Vergangenheit in eine von uns allen verantwortlich zu gestaltende Zukunft.

Wir sind Juden aus Breslau wurde nicht nur mit dem Deutsch-Polnischen Kulturpreis Schlesien 2017 und der Ehrenmedaille der Europäischen Kulturhauptstadt Wroclaw ausgezeichnet, sondern auch in der Presse hoch gelobt. Der Tagesspiegel nennt das Werk "ein filmisches Denkmal, erschütternd und erhellend," während die Süddeutsche Zeitung Wir sind Juden aus Breslau als "Zeugnis gegen die Unverbesserlichen" postuliert: "Es wird alles gesagt. Geschont wird niemand. Und das ist gut so." 

Der Kino-Dokumentarfilm wird in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz am 30. Oktober um 19:00 Uhr in der Tuchfabrik gezeigt. Im Anschluss findet ein Filmgespräch mit den Regisseuren Karin Kaper und Dirk Szuszies statt. Der Eintritt ist frei.​


Das Foto zeigt eine jüdische Schulklasse in Breslau 1938.

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