Im Zuge des Rahmenprogramms zum Karl Marx Jubiläum entstand die Idee des Kompositionswettbewerbs. In Gedenken an die erste Publikation des jungen Philosophen Marx, dienten die Gedichte unter dem Titel Wilde Lieder als Ausgangspunkt. Wobei den Teilnehmern in der Umsetzung großer Spielraum gelassen wurde. Was sich scheinbar positiv auf das Interesse auswirkte, denn insgesamt reichten 71 Komponisten aus 17 Ländern ihre Konzepte ein. Die Altersspanne zwischen den einzelnen Bewerbern war mitunter weit auseinander und verdeutlicht noch einmal die Begeisterung für den Arbeitstitel.
Die Jury bestand dabei aus renommierten Experten, wie u.a. Julian Anderson als Professor für Komposition und “Composer in Residence", Carola Bauckholt, Professorin für Komposition mit Schwerpunkt Zeitgenössisches Musiktheater, Stefan Fricke, Redakteur für Neue Musik/ Klangkunst beim Hessischen Rundfunk (hr2–kultur), sowie der Dirigent und Komponist Stephan Meier als künstlerischer Leiter von der Birmingham Contemporary Music Group. Sie wählten für den Wettbewerb drei Kategorien aus: Ensemble, Duo und Klangkunst. Ausgezeichnet wurden schließlich 8 Beiträge von 9 Komponisten aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande und den USA.
Zusätzlich vergaben die Initiatoren Auftragswerke an ausgewählte Künstlerinnen und Künstler, deren Werke zusammen mit den Preisträgern in 2 Wochen vorgestellt werden. Eine Klanginstallation wird allerdings bereits vorab präsentiert. Unter dem Titel work & The Work ist seit letztem Donnerstag im Trier-Kino des Simeonstift das Werk der Neuseeländerin Celeste Oram zu sehen. Die Arbeit der jungen Künstlerin umfasst instrumentales Schreiben, Gesang & Sprache, Elektronik, visuelle Medien, Theater und Improvisationskurse für neue Musik. Dabei befasst sie sich u.a. mit Strategien für die Notation von Video- und Audio-Partituren. Das aktuelle Werk basiert auf einer App, die jede Minute zwei Sekunden der Umgebungsklänge aufnimmt und diese in einer willkürlichen Abfolge zusammenfügt. Mithilfe dieser App wurden eine Woche lang die Arbeitsproben von den Musikern der Birmingham Contemporary Music Group zu Arnold Schönebergs Pierrot lunaire vertont. Dabei sind nicht nur die Klänge der Übungen, sondern auch alltägliche Geräusche von Verwaltungsaufgaben bis hin zu körperlicher Bewegung zu hören. Oram widmet sich damit der marxschen' Arbeitszeit und definiert die Zeit als das eine Gesetz zum menschlichen Austausch und höchstem Gut. Die Installation kann bis einschließlich dem 02.September gesehen werden. Danach wird sie im V&A-Museum London präsentiert.
Die Uraufführungen der Preisträger- und Auftragsarbeiten finden in drei Konzerten Anfang September statt. Sie beginnen am Samstag den 01.September um 20 Uhr in der Promotionsaula des bischöflichen Seminars. Später um 22 Uhr folgt ein Sektempfang und Gesprächskonzert mit Jurymitglied Stephan Fricke im Stadtmuseum Simeonstift. Das Letzte Konzert mit der Preisverleihung ist am 02. September um 11:30 Uhr im kurfürstlichen Palais.
Die Tickets für die Konzerte sind sowohl online zu bestellen als auch an allen Ticket Regional-Vorverkaufsstellen und unter der Tickethotline 0651 97 90 777. Karten gibt es Samstag, den 1. 09. 18: 20 Uhr für 20€ / erm. 10€; 22 Uhr für 10€ / erm. 5€; beide samstags Konzerte inkl. Sektempfang kosten 28€ / erm. 13€. Sonntag, den 02.09.2018: 20€/ erm. 10€. Das Kombiticket für beide Tage kostet 20€/ erm. 10€.