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21.10.2017 Philipp Lenz Philipp Lenz
Outdoor-Bekleidung

Das Zwiebel-Prinzip

​So langsam aber sicher neigt sich der Sommer dem Ende zu. Wir waren zu Besuch bei Viking Adventures. Dort sprachen wir mit Outdoor-Experte Erik Bohlander über die veränderten Bedingungen in den kommenden kalten Jahreszeiten und warum das trotzdem kein Grund ist, sich von Aktivitäten in der Natur abhalten zu lassen.

 
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Möchte man in den kühleren Jahreszeiten raus in die Natur gehen, findet man veränderte Bedingungen vor. Neben dem offensichtlichen Temperaturunterschied ist es meist auch feuchter und Niederschläge sind wahrscheinlicher. Darauf kann man sich aber durch Anpassung der Bekleidung einstellen.

"Wir glauben, dass das Wetter nie ein Grund sein sollte daheim zu bleiben anstatt draußen die Natur zu genießen", steigt Erik Bohlander in das Thema ein. Generell rückt im Winter die Wärmeisolation der Bekleidung mehr in den Fokus als Atmungsaktivität und Schweißabtransport, die eher im Sommer nützlich sind. Andere Kriterien wie geringes Gewicht und Packmaß, schnell trocknende Materialien und Robustheit sind natürlich zu jeder Jahreszeit wichtig.

"Um möglichst flexibel zu sein, kleidet man sich im Zwiebelprinzip. Durch die Kombination mehrerer Schichten an Kleidung kann man sich optimal an die jeweiligen Witterungsbedingungen anpassen", erklärt uns Bohlander. So kann man mit wenigen Kleidungsstücken quasi alle Jahreszeiten abdecken. In der Regel unterscheidet man vier Schichten, angefangen bei der Baselayer, der untersten. Das ist quasi die Unterwäsche, sie wird körpernah getragen und besteht aus Polyester, Mischgewebe oder Wolle. Besonders Merinowolle bietet hier einen Vorteil, da es nahezu keine Geruchsentwicklung gibt. So kann man mehrtägige Touren ohne viele Wechselklamotten bewältigen und damit Gewicht sparen.

Die zweite Schicht, zumeist bestehend aus einem dünnen Pullover aus Fleece oder Merinowolle, wird dagegen nicht hauteng am Körper getragen. 

Die dritte Schicht ist die sogenannte Isolationsschicht. Wie der Name schon sagt, hat diese Schicht die höchste Wärmeleistung und außerdem die größte Auswahl verschiedener Materialien. "Aufsteigend nach der Isolationsleistung gibt es Wolljacken aus Merino oder Loden, dicke Fleecejacken, wattierte Kunstfaserjacken zum Beispiel aus Polyester und zu guter Letzt Daunenjacken. Bei steigender Wärmeleistung sinkt meistens auch der Schweißabtransport. Deshalb ist es wichtig, die Jacke den jeweiligen Anforderungen anzupassen", erklärt Erik Bohlander diese Kleidungsschicht.

Als letzte und oberste Schicht kommt dann die Wetterschutzschicht, sie dient dem Schutz vor Wind, Regen und Schnee. Oft sind die Jacken etwas weiter geschnitten, um auch mit den anderen Schichten darunter gut zu passen. "Der Schutz kommt entweder durch eng gewebtes Material, speziell beschichtete Stoffe oder Membranstoffe. Je dicker die Beschichtung, desto höher ist die Wasserdichtigkeit. Allerdings sinkt im Normalfall dann auch die Wasserdampfdurchlässigkeit. Eine Jacke mit Membran bietet normalerweise den leistungsfähigeren Kompromiss, ist aber auch teurer", erläutert Erik Bohlander diese gerade bei sehr schlechtem Wetter wichtige Schicht.

Durch das Zwiebelprinzip sind die Kleidungsstücke keineswegs nur für die kältere Jahreszeit geeignet. Man kann sich ganz im Gegenteil sogar durch geschicktes Kombinieren mit sehr wenigen Kleidungsstücken nahezu allen Witterungsbedingungen das ganze Jahr über anpassen. Und das ist nicht nur clever, weil es auf Touren oder im Urlaub Gewicht und Platz spart, sondern auch ressourcenschonend und nachhaltig. Ein Thema, bei dem sich die gesamte Outdoor-Industrie mittlerweile eine Vorreiterrolle erarbeitet hat, und das auch bei Viking-Adventures großgeschrieben wird. Viele der geführten Marken setzen bei ihren Produkten größtenteils auf Recyclingmaterialien und produzieren in Europa. Dadurch bleiben die Transportwege kurz und die Produktionsbedingungen entsprechen europäischen Standards. So wird zum Beispiel Kinderarbeit in den Nähereien ausgeschlossen. "Uns interessiert der ökologische Fußabdruck im Ganzen. Dabei spielt auch die Nutzungsdauer eine große Rolle. Wenn ich eine hochwertige Jacke drei Mal länger tragen kann bevor ich eine Neue kaufe, ist das deutlich nachhaltiger. Deshalb versuchen wir die Kunden auch so zu beraten, dass sie an dem Produkt möglichst lange Spaß haben."

Aber natürlich besteht auch der Outdoor-Sektor nicht nur aus Vorzeige-Firmen und –produkten. "Produkte und Marken, die unseren ökologischen und ethischen Ansprüchen und unsrerer Philosophie nicht gerecht werden, schaffen es bei uns erst gar nicht in den Verkauf, beziehungsweise ziehen wir bei Bekanntwerden von Misständen dann auch aus dem Verkauf. Etwa wenn wir mitbekommen, dass die Daunen einer Jacke von lebenden Tieren gerupft wurden", schließt Erik Bohlander das Thema ab.

Insgesamt hält einen also nichts davon ab auch im nächsten halben Jahr draußen aktiv zu sein. Denn wie das Sprichwort schon sagt: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.

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