Nach wie vor kann man auf dem Trierer Campus stolz darauf sein, dass man 2002 als bundesweit erste Universität das Zertifikat „audit familiengerechte hochschule“ vorweisen konnte. Alle drei Jahre wird extern überprüft, ob die Voraussetzungen weiter erfüllt werden. Auch bei der achten Überprüfung konnte die Universität Trier ihrer Vorbildrolle in Sachen Familienfreundlichkeit wieder gerecht werden.
„Wer zum achten Mal diese Auszeichnung erhält, unterstreicht damit ein besonderes Engagement und die fortwährende Verpflichtung zur Schaffung einer familienfreundlichen Umgebung. Und wir werden weiter an kreativen Lösungen und Angeboten arbeiten. Das Markenzeichen ist für die Studierenden, das akademische und wissenschaftsunterstützende Personal von großer Bedeutung“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Jäckel, der das Zertifikat in Berlin persönlich entgegennahm. Bei der feierlichen Zertifikatsverleihung wurde die Pionierleistung der Universität Trier gewürdigt.
Zu der Rezertifizierung gehört auch eine Zielvereinbarung beziehungsweise ein Handlungsplan, wie die Universität in den nächsten drei Jahren ihre Rahmenbedingungen für all diejenigen, die beispielsweise Pflege oder Kindererziehung und Studium, wissenschaftliche Qualifizierung oder Berufstätigkeit unter einen Hut bekommen müssen, noch weiter verbessern kann. So ist zum Beispiel geplant, in der Bibliothek eine „Kinderkiste“ einzurichten, die Eltern mit in den Arbeitsraum nehmen können, sodass der Nachwuchs sich beschäftigen kann, während Papa oder Mama sich der Literaturrecherche oder dem Schreiben eines wissenschaftlichen Textes widmen. Schon in Kürze wird dieses Angebot an den Start gehen.
Kinderbetreuung ist ein wichtiger Schlüssel für eine gute Vereinbarkeit von Elternschaft und Beruf oder Ausbildung. Schon seit vielen Jahren hat die Universität deshalb Belegplätze in der Kindertagesstätte Alt-Tarforst, ermöglicht Kinderbetreuung in besonderen Situationen im „adhoc Raum für Kinder“ und hat ein umfangreiches Ferienbetreuungsangebot aufgelegt.
Auch die Elterninitiative Flohzirkus unterstützt die Universität kontinuierlich: Gerade erst konnte sie nach umfänglicher Sanierung wieder ihre schön ausgestatteten Räumlichkeiten unter dem Forum beziehen. Zum familienfreundlichen Profil der Universität Trier gehören darüber hinaus schon seit vielen Jahren flexible Arbeitszeitmodelle.
Dr. Ulrike Graßnick, Kanzlerin der Universität Trier und damit Chefin der Verwaltung, weiß wie wichtig es ist, dass Familienfreundlichkeit in allen Bereichen mitgedacht wird. „Das Prädikat bestätigt, dass wir an der Universität Trier Familienfreundlichkeit in unseren Strukturen verankert haben und sie als Kultur gelebt wird.“
Dass die Universität dabei offen für Vorschläge von Studierenden und Mitarbeitenden ist, wie die Vereinbarkeit von Familie mit Studium und Beruf weiter verbessert werden kann, zeigt eine kürzlich anlässlich der Rezertifizierung stattgefundene Veranstaltung. Die Universität stellte im Rahmen dieses „Dialogtages“ nicht nur ihren neuen Familienkodex vor, sondern lud bei einem World-Café auch zu Austausch und Diskussion ein. Neben vielen Interessierten aus allen Bereichen der Universität wirkten auch die Universitätsleitung, das Familienbüro ebenso wie eine externe Auditorin und ein Auditor mit.
Das Zertifikat „audit familiengerechte hochschule“ wird von der berufundfamilie Service GmbH verliehen. Die Schirmherrschaft für das Audit liegt bei Bundesfamilienministerin Lisa Paus. Entwickelt wurde das Managementinstrument „audit familiengerechte hochschule“ Anfang der 2000-Jahre im Rahmen eines Drittmittelprojektes an der Universität Trier in Kooperation mit der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Heute ist es als Qualitätssiegel für eine familien- und lebensphasenbewusste Personal- und Studierendenpolitik aus der deutschen Hochschullandschaft nicht mehr wegzudenken.