Die Stadt hatte vom 16. September bis zum 30. November 2020 auf einer 250 Meter langen Strecke zwischen der Porta Nigra und der Kochstraße eine Umweltspur in der Christophstraße eingerichtet. Im Zuge dessen konnte der rechte Fahrstreifen ausschließlich durch Fahrräder und Busse der SWT genutzt werden. Im Gegensatz zu ähnlichen Maßnahmen in Trier und in anderen deutschen Städten, wie beispielsweise Düsseldorf oder Essen, war die Umweltspur in der Christophstraße primär für den Radverkehr vorgesehen. Die Busse konnten die Umweltspur nutzen, waren jedoch nicht dazu verpflichtet.
Um zu eruieren, ob an dieser Stelle im innerstädtischen Verkehr in Trier eine Umweltspur permanent umgesetzt werden kann, wurde die temporäre Umweltspur durch ein interdisziplinäres Team wissenschaftlich begleitet. Das Team bestand aus zwei Master-Studierendengruppen, eines von der Hochschule Trier (Studiengang Bauingenieurwesen), das andere von der Universität Trier (Studiengang Angewandte Humangeographie). Unter der Leitung von Prof. Roland Trapp (Hochschule) und Dr. Ann-Christin Hayk (Universität) untersuchten die Studierenden die verkehrsplanerische Maßnahme aus unterschiedlichen Perspektiven eingehend.
Die Studierenden der Hochschule führten Verkehrszählungen und -beobachtungen durch. Diese dienten der Analyse des Konfliktpotentials und damit potentieller Unfallgefahr und der Einschätzung der Qualität des Verkehrsflusses. Die Erkenntnisse aus den Erhebungen und Analysen liefern der Stadt Trier Informationen, die für das weitere verkehrsplanerische Vorgehen relevant sind. Eine Erkenntnis ist, dass die Reduktion der Anzahl der Fahrstreifen für Pkw von zwei auf eine keine nennenswerten Störungen des Verkehrsablaufs hervorruft. Um den Befolgungsgrad und das regelgerechte Benutzen der Umweltspur zu fördern, sollte auf eine eindeutige Markierung und Beschilderung der Umweltspur - insbesondere an den Knotenpunkten - geachtet werden.
Der Fokus der Studierendengruppe der Universität lag auf der Untersuchung von Akzeptanz und Wahrnehmung der verkehrsplanerischen Maßnahme innerhalb der Trierer Bevölkerung. Um das Stimmungsbild adäquat zu erheben, führten die Studierenden als zentrales Element der Erhebungen eine online-basierte Umfrage durch. Im Rahmen der Umfrage konnten Bürgerinnen und Bürger ihre Gedanken und Bewertungen kundgeben. Die Ergebnisse der Befragung lieferten ein differenziertes Meinungsbild, welches sowohl negative als auch positive Aspekte enthält und der Stadt Trier ein valides Meinungsbild hinsichtlich der temporären Umweltspur in der Christophstraße liefert. Ergänzend führten die Studierenden Interviews mit Experten aus dem Bereich der Verkehrsplanung sowie Interessensvertretern von der Thematik nahstehenden Organisationen und Vereinen.
Die finalen Ergebnisse der studentischen Arbeiten wurden in zwei separat erarbeiteten Endberichten festgehalten. Beide Berichte können als PDF-Version bei der Stadt Trier angefordert werden: Ansprechpartner ist Jonas Klöpfer, Telefon: 0651/718-4611, E-Mail: jonas.kloepfer@trier.de.
Der Endbericht der Universitätsgruppe kann über die Internetpräsenz der Universität abgerufen werden: www.uni-trier.de/Endbericht_Umweltspur_Christophstrasse.pdf
Foto: Presseamt Trier