Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Reise- und Abenteuerlust ungebrochen ist. Wir verreisen auf die unterschiedlichsten Weisen, und entdecken uns neue Welten. Über Grenzen- der Film einer langen Reise, geht über Grenzen hinaus und überwindet diese. Die Protagonistin Margot Flügel-Anhalt ist 64 Jahre alt und sitzt zu beginn ihrer Reise als Anfängerin auf ihrer 125er Enduro. Sie startet in ihrem kleinen Dorf in Nordhessen, und überquert im Laufe ihrer Reise nach Zentralasien die Grenzen von 18 Ländern.
Jeder erfahrene Motorradfahrer wird schon anhand dieser Informationen ehrfürchtig. Allerdings hat die Reise für Margot eine viel tiefere Bedeutung, als nur das Ausloten ihrer körperlichen Grenzen. Als diplomierte Sozialpädagogin mit langjähriger Erfahrung gilt für Sie der Grundsatz: „Die Welt gehört nicht den Kriegstreibern allein.“ Sie überwindet technische Probleme, Stürze und ein tödliches Attentat auf andere Reisende am Hindukusch.
Höhepunkt ihrer 117 Tage langen Reise ist der Pamir Highway, mit 1252 km und bis zu 4655 Höhenmetern, die zweithöchste Fernstraße der Welt und nicht nur eine rein körperliche Herausforderung. Einzigartige Bilder von Berglandschaften und die nach eigener Aussage „unübertroffene Gastfreundschaft der Menschen“ begeistern nicht nur die Abenteurerin.
Im Iran angekommen, besteht dann zwar keine Helmpflicht, aber Kopftuchpflicht und ein strenges Motorradfahrverbot für Frauen. Hier erfährt der Zuschauer, mit welcher Ungerechtigkeit und Unterdrückung die 64jährige konfrontiert wird. Die Gespräche mit Iranerinnen und Iranern werden zu emotionalen Schlüsselmomenten des Films.
Die Abenteuerliche Reise wurde von den Dokumentarfilmern Johannes Meier und Paul Hartmann begleitet. In Kirgisistan, Tadschikistan und dem Iran fingen die Filmemacher neben den Herausforderungen und Landschaften auch Wendepunkte ein, die übrigen Strecken filmte die Protagonistin mit Mobiltelefon und GoPro selbst. Es entstand ein authentischer und ehrlicher Reisefilm.
Übrigens: Margot Flügel- Anhalt bestand erst Monate nach ihrer Reise den Motorrad-Führerschein. Nur dank des früheren „grauen Lappen“ war es ihr erlaubt, ein Motorrad zu führen.
Foto: Camino Filmverleih