Interviews
24.11.2018 hunderttausend.de Veranstalter
TesseracT

Von Käse und anderen wichtigen Dingen

​​​Nach vier Jahren sind die britischen Herren von TesseracT wieder in der Rockhal zu sehen und bringen ihr neues Album mit. Was sich in den letzten Jahren verändert hat und worauf man bei der neuen Platte gespannt sein darf, erzählt Gitarrist James Monteith im Interview mit hunderttausend.de.

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hunderttausend.de: Wie geht ihr damit um, wenn jemand die Band verlässt? Nachdem Ashe O'Hara die Band 2014 verlassen hat, habt ihr 2015 das Live-Album Odyssey / Scala und das Studio-Album Polaris veröffentlicht. Das ist ziemlich schnell.

James Monteith: Nun, ehrlich gesagt macht man einfach weiter. Egal welchem Problem man gegenübersteht, man sucht eine Lösung und macht weiter, denke ich. Genauso haben wir es in dieser Situation getan.

Glaubst du, ihr könnt damit anders umgehen, da sich eure Band 2006 so natürlich durch die Musikszene geformt hat?

Ich bin mir nicht sicher, weil ich vorher noch nie mit einer anderen Band zusammen war. Wir haben diese Sache ganz praktisch angepackt: Wir sehen ein Problem und lösen es.

​Kannst du mir etwas über die Absichten und Ideen des neuen Album Sonder erzählen? Vielleicht magst du den Titel erklären?

Im Wesentlichen bedeutet es die Wertschätzung, dass jeder um einen herum ein Leben hat, das so interessant und detailliert ist wie das Eigene. Sich selbst daran erinnern, dass man nicht das Zentrum des Universums ist. Es gibt so viel da draußen. Der Titel ist eine absolut positive Nachricht!

Wie sieht der kreative Prozess bei euch aus? Wer schreibt die Musik oder entwickelt man alles als Gruppe?

Acle, einer der Gitarristen, ist von Anfang an hauptsächlich unser Songwriter. Sonder ist jedoch definitiv unser bisher gemeinschaftlichstes Album. Die Songs wurden als Gruppe geschrieben, die meisten davon entstanden im Wesentlichen durch Online-Austausch von Ideen und die Entwicklung der Ideen des anderen. Man kann also sagen, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gibt Musik zu schreiben. Wir haben kein festes Gesetz dafür.

Wie würdest du die musikalischen Entwicklungen in Sonder aus den letzten Alben beschreiben?

Wir versuchen Dinge zu tun, die für uns frisch und aufregend sind. Es muss ein Fortschritt sein, es muss etwas anderes sein. Es muss im Wesentlichen etwas sein, das wir genießen können. Ich denke, bei Sonder war es definitiv ein Zurückbesinnen auf härtere und progressivere Sachen. Es war nicht wirklich eine bewusste Entscheidung, sondern genau das was wir damals für richtig hielten. Ich denke, in Bezug auf die Entwicklung vom letzten Album zu diesem war Polaris ja das erste Album mit Dan in der Band. Mittlerweile spielen wir nun seit 3 Jahren zusammen und fanden uns bei Sonder in einer komfortableren und möglicherweise auch selbstbewussteren Position wieder. Also sind wir auf dieser Platte eher als Band gereift.

Sonder ist im Vergleich zu den anderen Platten das kürzeste Album. Gab es einen bestimmten Grund?

Die Songs haben sehr gut harmoniert. Wir hatten andere Ideen für Songs, aber irgendwie passten sie nicht ins Konzept. Außerdem mussten wir auf die Fristen achten und etwas einreichen. Also nahmen wir diese Arbeit als Gesamtwerk und sind zufrieden damit. Der Vorteil ist, dass wir hoffentlich bald neues Material haben werden.

Wenn du keine Musik machen würdest, was würdest du sonst machen?

Ich muss sagen, dass ich auch als Musikpublizist in Großbritannien arbeite, also würde ich wahrscheinlich noch etwas mehr davon machen. Ich bin nicht sicher, was ich tun würde. Etwas schwer zu sagen. Wir müssen abwarten und sehen. Wenn sich die Band jemals trennt, sage ich es dir.

Ich habe auf Twitter gelesen, dass du ein Käse-Fan bist. Vielleicht findest du was in der Käseindustrie?

Ich könnte definitiv ein Käseverkoster werden. (Lacht)

Hast du zum Abschluss vielleicht noch irgendwelche Tipps für junge Bands oder Musiker, die gerade ihre Karriere beginnen?

​Versuche frisch und originell zu sein, sich selbst herauszufordern, ein bisschen anders zu sein. Arbeite hart und erwarte nicht, dass etwas von selbst passiert. Das wird es nicht. Das ist eine andere wichtige Sache. Besonders bei jungen Bands, die über Nacht einen riesigen Erfolg haben wollen, das passiert vielleicht bei einem Prozent der Bands. Die große Mehrheit muss dem nachgehen, hart arbeiten und bereit sein es auszukämpfen. Steh auf und mach es. Arbeite hart und sei originell.


Wir drücken auf jeden Fall die Daumen für die Tour und freuen uns auf das kommende Konzert am Sonntag, den 25.11.2018, in der Rockhal. Weitere Infos zum Auftritt & den Tickets gibt es hier​. ​

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