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22.08.2021 hunderttausend.de  
Unwetter an Sauer und Kyl

Worauf man beim Spenden achten sollte

​Alle Sachspenden im Landkreis Trier-Saarburg sind sortiert - und einiges hätte besser laufen können.

 
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​Meistens gut gemeint, aber nicht immer gut gemacht – so kann man das Thema Sachspenden zusammenfassen. Rund vier Wochen nach der Unwetterkatastrophe, die auch im Kreis an Sauer und Kyll mehr als 400 Häuser überflutete, sind die Spenden sortiert. Jedes einzelne Teil wurde von den freiwilligen Helferinnen und Helfern geprüft und Bereichen wie „Lebensmittel“, „Hygieneartikel“, „Kleidung“, „Spielsachen“ und „Elektrogeräte“ zugeordnet. Dabei musste leider auch einiges aussortiert werden. 

„Menschen, die so viel verloren haben, verdienen neuwertige und sinnvolle Sachspenden“, sagt Andrea Weber, eine der Helferinnen. Insgesamt rund 170 Freiwillige waren in den letzten Wochen montags bis samstags in einer Halle in der Verbandsgemeinde Schweich aktiv. Dort wurden Sachspenden, die direkt an den Kreis geliefert wurden, gelagert. 

„Wir arbeiten seit dem ersten Tag mit Handschuhen und Mundschutz – und das nicht wegen Corona“, verdeutlichen die Helfer:innen. Viele Sachspenden seien völlig in Ordnung gewesen, aber einiges war dreckig, kaputt oder gar verschimmelt. „Es gehört auch zur Wahrheit, dass einige Menschen wohl gedacht haben, sie können hier die Koffer und Kisten entsorgen, die seit Jahren bei ihnen im Keller stehen – und das ohne vorher selber mal reinzuschauen“, meint Weber. Auch habe man angebrochene Hygieneartikel oder Lebensmittel entsorgen müssen, die teilweise seit Jahren abgelaufen waren. 

Auf der anderen Seite waren auch neu gekaufte Spenden dabei – wie beispielsweise Zahnbürsten oder auch Kleidung. Andere gebrauchte Sachen wurden vorab gewaschen, gereinigt und sortiert. ​„Man kann deutlich erkennen, dass sich viele Menschen Mühe gegeben haben, ihre Spenden ordentlich und sauber abzugeben“, so Weber. Dennoch habe man alle abgegebenen Kartons überprüft. 

Für die Zukunft sei es wichtig, noch besser zum Thema Sachspenden zu informieren, meint Andrea Weber. „Es ist wichtig bei allem Tatendrang und Wunsch zu helfen einmal nachzudenken: Was würde ich in so einer Situation brauchen? Da fallen mir Putzsachen, Zahnbürsten und vielleicht eine saubere Hose ein. Ich denke aber nicht, dass dann High-Heels oder Ski-Anzüge als Sachspende in Betracht kommen.“ Das sei gut gemeint, aber eben leider nicht immer gut gemacht. 

„Trotzdem möchten wir uns im Namen aller Betroffenen für die Unterstützung und die enorme Spendenbereitschaft bedanken“, betont Andrea Schuh von der Kreisverwaltung Trier-Saarburg. Die Hilfsbereitschaft sei überwältigend gewesen. Auch konnten schon viele Sachspenden verteilt werden. „Ein großer Dank auch an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer für das Sortieren der Spenden und den Einsatz bei den Aufräumarbeiten im Kreisgebiet“. Es seien auch viele Menschen von außerhalb in den Kreis gekommen, um vor Ort zu unterstützen, so Schuh.​

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