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12.06.2019 hunderttausend.de  
Drei Tage Rock in der Eifel

Auszeit vom Alltag: Rock am Ring zu Pfingsten

​​​Zum 34. Mal fand am Pfingstwochenende Deutschlands größtes Rock-Festival statt. hunderttausend.de war mit dabei, zieht ein Resümee​ und zeigt natürlich auch ein paar fotografische Einblicke in die drei hochkarätigen Konzerttage.​​

 
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​Am Pfingstmontag ging Rock am Ring in der Eifel zu Ende. Bereits zum 34. Mal - nächstes Jahr zum Jubiläum wird Veranstalter Marek Lieberberg mit Sicherheit bald ein spannendes Line-Up präsentieren. Verraten hat er bislang noch nicht viel, lediglich den Satz "Das Jubiläum wird Headliner sein". Man darf also gespannt bleiben.

Viele der rund 85.000 Fans, die 2019 dabei waren, dürften auch 2020 wieder am Start sein. Denn nicht wenige der Ringrocker gehören zum Stammpublikum bei Deutschlands größtem Festival. Jedes Jahr an Pfingsten tauschen sie ihren Alltag ein gegen drei Tage Rock 'n' Roll - oder auch mehr, denn traditionell reisen die Fans bereits vor dem offiziellen Beginn an und verwandeln die sonst so beschauliche Eifel in ein Riesen-Zeltlager mit lauter Musik, viel Bier und improvisierte Camping-Atmosphäre, wenn die Wiesen rund um den Ring zu Zeltplätzen umfunktioniert werden.

Von Freitag bis Sonntag gab es mehr als 80 Band aus aller Welt auf den drei Bühnen zu hören und zu sehen. Zu den Headlinern zählten neben den Smashing Pumpkins und Slipknot vor allem Die Ärzte, die nach sechsjähriger Bühnenabstinenz wieder vorn standen und am Samstagabend mit einem zweistündigen Set wahrhaftig für gigantisch Stimmung sorgten. Auch wenn sie ihre im Vergleich zu den anderen Bands doppelte Bühnenzeit viel zum Erzählen schlechter Witze, Tee trinken und Kokettieren mit ihrem fortgeschrittenen Lebensalter nutzten... selbst an der besten Band der Welt schreiten die Jahre offensichtlich nicht spurlos vorbei. Auf jeden Fall konnten sie trotz eigenwilliger Live-Versionen von Hits wie "Westerland" keinem die Laune verderben, sondern wurden vielmehr bis zum Ende beinahe frenetisch bejubelt. Demnächst soll ein neues Album herauskommen. Offiziell ​bestätigt haben Farin Urlaub, Bela B. Felsenheimer und Rodrigez Gonzalez aber bislang nichts.

Mit Feine Sahne Fischfilet aus Mecklenburg-Vorpommern war auch eine der angesagtesten Ost-Punkbands am Ring vertreten. Der Ritt auf der großen Partyboot-Banane, die sie extra für die Wessis mitgebracht hatten, zählte dabei nicht nur für amibitionierte Crowdsurfer zu einem der Highlights am Samstagmittag. Und so mancher Festivalteilnehmer dürfte am Sonntagabend zum Ringfinale ihren Hit "Ich bin komplett im A..." auch körperlich nachempfunden haben können.

Wettertechnisch wurde die Veranstaltung dieses Jahr von größeren Regenfällen verschont. Sonst war es eigentlich schon Tradition, dass mindestens ein Tag kräftig verregnet war, weshalb für viele zur Ring-Grundausstattung auch immer eine Regenjacke und Gummistiefel gehörten. Hätte man sie gebraucht, man hätte sie noch vor Ort kaufen können. Ein großer deutsche Discounter hatte eigens einen Rockstore eingerichtet, wo es neben passender Regenkleidung auch alles andere gab, was man drei Tage lang zum Überleben am Ring braucht: Grill und Fleisch dazu, Zelte und Zubehör. Der Ring sorgt eben für seine Fans.
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Nächstes Jahr vom 5. bis 7. Juni geht es weiter, der Ticketvorverkauf ist bereits gestartet.



Fotos: Arne Langner

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