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06.03.2023 hunderttausend.de  
Quattropole Musikpreis

Quattropole-Musikpreis: Finalistinnen und Finalisten stehen fest

​​Der QuattroPole-Musikpreis – musik.innovativ wird seit 2019 alle zwei Jahre an Musikerinnen und Musiker sowie Komponistinnen und Komponisten aus der U- und E-Musik verliehen, die innovative Techniken aus dem Bereich des Digitalen anwenden. 

 
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​ In einer gemeinsamen Sitzung wählte die Fachjury der dritten Ausgabe des Quattropole-Musikpreises vier Finalistinnen und Finalisten aus, die am Donnerstag, 6. April, im Großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks in Saarbrücken auftreten werden. Anschließend wird der mit 10.000 Euro dotierte Musikpreis dem Künstler beziehungsweise der Künstlerin verliehen, der oder die am besten das Kriterium der innovativen musikalischen Kreativität erfüllt.

Warum innovative Musik? Als spannende Schnittstelle zwischen Technologie und künstlerischer Tätigkeit kreiert die innovative Musik ein Spannungsfeld, das seit einigen Jahrzehnten die Musik- und Kulturindustrie beschäftigt und verändert hat. Digitale und technologische Innovationen mit Musik zu verbinden, bietet neue Ausdrucksmöglichkeiten und schafft so neue Hörerlebnisse, die auch durch visuelle und sensorielle Aspekte ergänzt werden können. Mit Blick auf den technologischen Fortschritt ist dies erst der Anfang einer Entwicklung hin zu einer neuen Form der Musik.
Der Oberbürgermeister von Saarbrücken und aktuelle Präsident von Quattropole e.V. Uwe Conradt: „Wir freuen uns sehr, in diesem Jahr bereits zum dritten Mal den Quattropole-Musikpreis verleihen zu können – diesmal in Saarbrücken. Dass eine Absolventin und ein Absolvent der Hochschule für Musik Saar im Finale stehen, zeigt den Stellenwert, den innovative Musik in Saarbrücken hat. Die HfM bietet mit ihrem Institut für Neue Musik und dem dazugehörigen eSpace, einem Studio für experimentelle und elektronische Musik, hervorragende Ausbildungsmöglichkeiten für Instrumentalistinnen und Instrumentalisten, Komponistinnen und Komponisten. Nicht zuletzt zeigt auch die Bandbreite der entsprechenden Musikfestivals, zu denen neben dem Quattropole-Musikpreis auch die Experimance und die Evimus gehören, dass beim Publikum in der Region großes Interesse und Begeisterung für diese Form der zeitgenössischen Kunst besteht.“

In der diesjährigen Ausgabe haben sich aus 24 Bewerbungen der Quattropole Städte vier Menschen aus Luxemburg, Metz und Saarbrücken durchgesetzt:

Olivia Artner, Saarbrücken

Die aus Graz stammende Mandolinistin und Komponistin Olivia Artner ist für ihr Studium nach Saarbrücken gekommen und entwickelte hier ihre auf multimediale Arbeit fokussierte Ästhetik. Der thematische Kern ihrer Kompositionen dreht sich um die Rolle der Frau und des weiblichen Körpers in der Gesellschaft. Das Stück „Lehrer Lämpel“, das sie im Rahmen des Musikpreises präsentieren wird, behandelt kleinterroristische Tendenzen in uns, ausgelöst durch Zwänge und Frustration.

Oleksii Rybak, Saarbrücken

Durch neue Technologien verbindet der in Saarbrücken lebende Musiker und Komponist Oleksii Rybak das traditionelle Instrument Cimbalom mit elektronischen Klängen und schafft eine innovative Klangwelt, in der der Eindruck einer Klangbewegung im Raum erweckt wird. Der gebürtige Ukrainer studiert zurzeit Komposition an der HfM Saar und konnte schon diverse Stücke in der Großregion präsentieren.


Nik Bohnenberger, Luxemburg

Der Luxemburger Musiker Nik Bohnenberger wird am 6. April sein Werk „Trittschall“ präsentieren. Mit einer Mischung aus traditionellen Klängen von Dorfmusikvereinen und elektroakustischen Einlagen bringt er seine eigene Verbindung zu seinem luxemburgischen Heimatdorf und seiner neuen Wahlheimat Berlin zum Ausdruck und möchte so „einen zeitgenössischen Blick auf die Klangwelten der Großregion werfen und die beschriebenen Spannungsfelder in einem Konzertsaal, wie dem Großen Saal des Saarländischen Rundfunks, zum Klingen zu bringen“.

Gilles Sornette, Metz

In seinem neuen Stück „Buzz and Bulbs“ erforscht Gilles Sornette, Gründer der „Compagnie Hörspiel“ (Metz), die Wechselwirkungen zwischen Licht und Ton, um dem Publikum einen Parcours zu bieten, der auf einzigartige Weise musikalische Absicht und visuelle Poesie miteinander verbindet. Das Prinzip und die Herausforderung des Projekts bestehen darin, Theaterscheinwerfer und andere Lichtapparate mit zahlreichen Mikrofonen wie Instrumente einzusetzen, um den Großteil des Klangmaterials der Komposition in Echtzeit zu erzeugen. „Buzz and Bulbs“ ist eine sinnliche Erfahrung, eine Aufführung an der Grenze zwischen Installation und Konzert.


Die Jury

Ausgewählt wurden diese vier Musikerinnen und Musiker durch eine Jury bestehend aus jeweils zwei Fachleuten pro Stadt (Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier) im Bereich der innovativen Musik. Diese werden nach den Abschlusskonzerten den Gewinner oder die Gewinnerin auswählen: Die Gastgeberstadt Saarbrücken wird vertreten durch Stefan Zintel, Klangkünstler, Musiker und Musikproduzent und Dozent an der Hochschule für Musik Saar und den künstlerischen Leiter des Evismus-Festivals Daniel Osorio. Luxemburg-Stadt sorgt mit der Ernennung von Clémence Creff, Verantwortliche für den Bereich Klassisch/Zeitgenössisch/Jazz/World bei Kultur LX, und Jamie Reinert, Musikredakteur von Radio 100,7, ebenfalls für viel musikalisches Fachwissen. Neben Fabrice Schmitt, Programmleiter sowie Geschäftsführer des Vereins „Fragment“, beruft die Stadt Metz Hervé Birolini, den Gewinner des ersten Quattropole-Musikpreises sowie Mitbegründer der Vereinigung „Plateforme des Musiques de Création“, in die Jury ein. Die Stadt Trierernennt neben der Klang- und Medienkünstlerin Anke Eckardt den künstlerischen Leiter des Internationalen Festivals für Aktuelle Klangkunst „Opening“ Thomas Rath zu Jurymitgliedern, die ihr ausgeprägtes Wissen über zeitgenössische Musik einbringen.

Text: Stadt Trier




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