Film der Woche
14.09.2017 hunderttausend.de  
Mother!

Aronofskys Psycho-Horror

Am 14. September startet Darren Aronofskys neuester Regie-Streich: mother! mit Jennifer Lawrence, Javier Bardem, Ed Harris und Michele Pfeiffer traf bei der Premiere beim Filmfest in Venedig auf gespaltene Reaktionen, die in Buh-Rufen, aber auch vielen positiven Kritiken gipfelten. Unser Film der Woche!

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​Ein namenloses Paar lebt mitten in der Einöde in einem riesigen viktorianischen Haus. Er ist viel älter als seine Partnerin, erfolgreicher Schriftsteller und Poet und leidet aktuell unter einer immensen Schreibblockade, die sich auch auf seine Libido auswirkt. Sie hingegen hat das vormals abgebrannte Gemäuer in ein heimeliges Nest verwandelt und würde es gerne mit Kindern füllen. Unausgesprochene Streitigkeiten stören die vermeintliche Idylle, in die eines Tages ein Fremder eindringt. Vom Autor wird dieser mit offenen Armen empfangen, während seine Frau dem ungebetenen Gast eher ablehnend gegenübersteht. Nach kurzer Zeit steht auch die Gattin und später die beiden Söhne des Besuches vor der Tür. Während die Besitzerin des Hauses sich immer unwohler fühlt, die Eindringlinge immer ungehemmter alles vereinnehmen und es zu dramatischen Szenen kommt, spiegelt sich all dies im Gemäuer selbst wider.

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Vorhersehbar ist bei Darren Aronofsky kaum etwas, schon mit Black Swan und Requiem For A Dream hat der Regisseur und Drehbuchautor eindringliche Psycho-Thriller abgeliefert, mit mother! legt er noch eine Schippe drauf: "Alles Bisherige ist trotzdem Kinderkram auf der nach oben offenen Richterskala des Wahnsinns, wenn man es mit dem vergleicht, was Aronofsky nun in seinem maximal verstörenden Horrorschocker mother! aufbietet", konstatiert beispielsweise filmstarts.de und geht weiter: "Hier durchdringt ein Anflug von Trash den Arthouse-Grundanstrich, wenn Aronofsky immer weitere Überhöhungen bis zum Exzess ausreizt und irgendwann buchstäblich die Hölle losbricht. „mother!" hat sich das Ausrufezeichen im Titel wahrlich verdient." Auch die beiden Protagonisten werden hier gelobt, für Jennifer Lawrence sieht man gar die nächste Oscar-Nominierung. Im Stern wird die Perspektive genauer beleuchtet, denn der Zuschauer leide mit der Frau, aus deren Sicht man die Geschichte erlebt, mit und so würde der Film nicht nur auf der Leinwand zur Tour de Force: "Es gab im vergangenen Jahr wohl keinen Film, der solche Gefühle des Unbehagens auslöste." Und der bayerische Radiosender Bayern2 stellt fest: "mother! wird von einem Kammerspiel zur großen Oper mit Pauken und Trompeten." 

Diskussionsbedarf liefert der Film zu Genüge und die Meinungen gehen erdenklich weit auseinander. Ein Anschauen sollte sich also definitiv lohnen, solange man nicht zu zart besaitet ist. 

In Kooperation mit dem Broadway Filmtheater präsentieren wir regelmäßig den Kinofilm der Woche. 

Foto: Paramount Pictures

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