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19.01.2022 hunderttausend.de Veranstalter
Landesausstellung ab 25. Juni in Trier

"Der Untergang" in voller Vorbereitung

Am 25. Juni eröffnet die große Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reichs“ im Rheinischen Landesmuseum, Museum am Dom, Stadtmuseum Simeonstift und mit einer ergänzenden Präsentation in der Trierer Schatzkammer. Die Vorbereitungen laufen gerade auf Hochtouren.​

 
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​Trier (red).  Im Stadtmuseum gibt es bereits erste Eindrücke, was den Besucher dabei erwarten wird.

4-7-6, Rom ex – diese Eselsbrücke lernte manch einer noch in der Schule. Doch Rom wurde weder an einem Tag gebaut, noch in einer Nacht zerschlagen. Dass der Niedergang des römischen Imperiums ein schleichender Prozess über mehrere Jahrhunderte war, darüber ist man sich in der Forschung heute einig. Verschiedene Faktoren – von strukturellen Problemen, politischen Zerwürfnissen, gesellschaftlichen Umbrüchen, Glaubensfragen, äußeren Aggressoren, klimatischen Veränderungen bis hin zu pandemischen Krisen – führten im 3. bis 5. Jahrhundert zu einer fatalen Gemengelage für das Weltreich.

Ebenso komplex wie die historisch-kritische Auseinandersetzung ist daher auch die Frage nach der Inszenierung dieses Themas. Die Trierer Museen haben sich das geradezu epische Geschichtsdrama daher ihren musealen Schwerpunkten entsprechend aufgeteilt. Während im Rheinischen Landesmuseum den zentralen Thesen zum Untergang nachgegangen wird, widmet sich das Museum am Dom der Bedeutung des aufkommenden Christentums. Im Stadtmuseum liegt das Augenmerk auf den Nachwirkungen des römischen Reichs in Kunst und Kultur der folgenden Generationen. 

​Die dort geplante Ausstellung „Das Erbe Roms. Visionen und Mythen in der Kunst“ macht das Ende zum Anfang und verfolgt die Spuren der Idee Roms von der Spätantike bis in die Gegenwart. 146 Exponate aus 13 verschiedenen Ländern beleuchten, wie das Römische Reich, aber auch sein Zerfall zum gedanklichen Leitbild von Herrschaftsansprüchen, kulturellen Entwicklungen und nationaler Mythenbildung werden. Gemälde, Skulpturen und Kunstgegenstände aus namhaften Häusern wie dem Deutschen Historischen Museum Berlin, dem Musée d‘ Orsay Paris, dem Amsterdamer Rijksmuseum oder den Uffizien in Florenz werden ab Juni im Stadtmuseum zu sehen sein.

Um diese adäquat in Szene zu setzen, hat sich das Team des Simeonstifts zusätzliches Know-how ins Boot geholt: das Architektur- und Ausstellungsbüro res d, das deutschlandweit für seine aufsehenerregenden Gestaltungen bekannt ist. Bereits bei der Trierer Landesausstellung 2016 schafften die Kölner mit ihrer Inszenierung im Stadtmuseum einen musealen Erlebnisraum, der vielen Besuchern in Erinnerung blieb. Die damalige Schau „Nero – Lust und Verbrechen“ wurde sogar mit dem German Design Award 2018 gewürdigt. „Res d hatte schon bei „Nero" viele Ideen ins Haus gebracht, wie Ausstellungen heute zeitgemäß aussehen können. Informativ und visuell ansprechend zugleich. 

Nach den ersten Entwürfen für „Das Erbe Roms“ sind wir sehr gespannt auf die finale Umsetzung,“ so Museumsdirektorin Dr. Elisabeth Dühr. Auch für die aktuelle Landesausstellung hat das Gestaltungsbüro eine Raumvorstellung gefunden, die didaktische und szenografische Ansprüche miteinander verbindet. Großformatige Bildcollagen sollen das komplexe Netzwerk aus Personen und Zusammenhängen entwirren. Daneben soll ein Spiel mit Materialitäten verschiedene Assoziationen beim Besucher wecken. Römisches Erbe zwischen Marmor und Samt – ein bisschen Drama darf beim Untergang eben nicht fehlen.

Foto: Computervisualisierung des Ausstellungskapitels "Abkehr von Rom – Deutscher Humanismus und Reformation" - © res d design und architektur GmbH, Köln

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