Stadtgespräch
30.09.2020 hunderttausend.de  
Graffitis machen auf neues Gewerbegebiet aufmerksam

Kunst an der Kaserne

​​Künstler von Paris bis Trier haben im Auftrag der Stadt die alten Gebäude der ehemaligen General-von-Seidel-Kaserne mit auffälligen Graffitis besprüht. Das Gelände soll ​zu einem nachhaltigen, CO2- neutralen Gewerbepark entwickelt werden​.

 
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Foto: Presseamt der Stadt Trier (Graffiti-Künstler Karl Berg (r.) zeigt Dezernent Thomas Schmitt (l.), Ortsvorsteher Hans-Alwin Schmitz (2. v. l.), OB Wolfram Leibe (4. v. l.), Projektleiter Alexander Fisch (2. v. r.) und Vertretern der Feuerwehren die Graffitis auf dem ehemaligen Kasernengelände, bevor die meisten Gebäude abgerissen werden.​)

Trier.Auf dem Gelände der ehemaligen General-von-Seidel-Kaserne (GvS) in Trier-Euren tut sich etwas: Künstler von Paris bis Trier haben im Auftrag der Stadt die alten Gebäude mit auffälligen Graffitis besprüht. In der kommenden Sitzung soll der Stadtrat die weitere Entwicklung des Geländes beschließen, die den Abriss der Gebäude zur Folge hat.

OB Wolfram Leibe und Projektleiter Alexander Fisch erklärten bei einem Ortstermin die Aktion. Die Graffitis sollen als Marketinginstrument die Aufmerksamkeit auf das Gelände erhöhen und zum anderen lokalen und regionalen Künstlern eine Unterstützung und eine Fläche bieten. Karl Berg, dessen Trierer Agentur UrbanDrips die Umsetzung der Graffitis übernahm, berichtete, dass ein Projekt in dieser Größenordnung in Deutschland recht selten sei. An der Umsetzung waren auch viele international bekannte Künstler aus der Großregion beteiligt. Den baldigen Abriss der meisten Gebäude im Winter nimmt er gelassen: „Das war klar, wir werden aber bis zum letzten Tag hier sprayen, die Bagger können ja nicht überall gleichzeitig sein.“ Es soll geprüft werden, ob einige der Kunstwerke erhalten bleiben können.

Die rund zehneinhalb Hektar große Konversionsfläche der ehemaligen Kaserne soll unter Mitwirkung der Stadtwerke zu einem nachhaltigen, CO2- neutralen Gewerbepark entwickelt werden, der eine Kombination aus Dienstleistungsangeboten und Handwerksbetrieben verbunden mit einer hohen Aufenthaltsqualität bietet. Der Flächennutzungsplan 2030 sieht einen Bedarf von rund 50 Hektar für neue Gewerbeflächen vor, für Leibe ist das neue Gebiet deshalb ein Schritt in die richtige Richtung.

Auf dem zukünftigen Gewerbegebiet soll außerdem ein Feuerwehrgerätehaus für die Löschzüge Euren und Zewen gebaut werden, in das auch die Facheinheit Rettungshunde/Ortungstechnik und Einheiten des Katastrophenschutzes einziehen. Olaf Backes von der Berufsfeuerwehr erklärt die Idee dahinter: „Es ist eine Investition für die Sicherheit der Menschen, denn die Löschzüge werden gestärkt und die Tagesverfügbarkeit der Einsatzkräfte erhöht.“ Laut Feuerwehr-Dezernent Thomas Schmitt wurden die Aufenthalts- und Funktionsbereiche der beiden Löschzüge so konzipiert, dass es eine gewisse Trennung der Feuerwehren gibt und so die Eigenständigkeit als „Ortsverein Feuerwehr“ gegeben bleibt. Der Einzug in das neue Feuerwehrhaus ist für 2022 geplant.

Eurens Ortsvorsteher Hans-Alwin Schmitz betont die gute Lage des Standorts, auch im Hinblick auf die parallel verlaufenden Schienen der geplanten Weststrecke. Der Grundsatzbeschluss zur weiteren Entwicklung des Geländes soll am 6. Oktober im Stadtrat getroffen werden. Die Ansiedlung von ersten Betrieben ist 2023 vorgesehen.


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