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28.02.2015 hunderttausend.de Vincenzo Sarnelli
Eure Mütter versetzen Europahalle in pubertäre Zustände

Stofftiermord on Stage

​Am vergangenen Donnerstag, den 26. Februar 2015, gastierten Eure Mütter mal wieder in Trier. Andi, Don und Matze waren zwar mit ihrem älteren Programm "Nix da, 'Leck mich' Auf Gehts!" in der Europahalle, das ausverkaufte Haus zeugt aber davon, dass das seit 1999 bestehende Trio auch im Alter nicht an Attraktivität verloren hat. hunderttausend war live dabei und konnte Andi außerdem einige Fragen stellen.

 
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Dank des Programms, das erstmals 2007 auf die Bühnen der Republik losgelassen wurde, erwarteten das Publikum etliche Gassenhauer wie "Mein Sack" (bei dem insbesondere das weibliche Publikum lauthals mit einstimmte - vielleicht sollte sich die männliche Trierer Bevölkerung Gedanken machen...), "Die Sonne von Sorrent" und natürlich "Der Typ, der bei der GEMA die Titel eintippt...". Die Pause wurde neben Toilettenbesuchen und Getränkekauf durch einen spannenden Malwettbewerb rund um das Thema "Die Geburt von Karl Marx" aufgelockert. Auch Gaststars waren vertreten. Nach dem rustikalen Mamoud Kadice, der mit Okulele bewaffnet die Bühne betrat, wechselte das Genre mit der Band "Goldregen" und ihrem Top-Hit "Deine Liebe ist..." zur Boy-Rock-Band inklusive Groupies und fliegenden Kuscheltieren, die, sofern sie es über den Bühnengraben schafften, leider einen rabiaten Besentod sterben mussten.

Nach etlichen Kostümwechseln endete der Abend feucht-fröhlich mit der Synchronhaarwasch-Gruppe "Duftig" und Andi beantwortete hunderttausend.de noch ein paar Fragen:

hunderttausend.de: Schon mal auf irgendwelchen Feiern gewesen, bei der keiner gesagt hat: Macht oder sagt doch mal was witziges?

Andi Kraus: Ja, schon oft. Wir machen das dann trotzdem.

Wie sehr kann euer Beruf als Komiker eigentlich nerven?

Uns oder andere? Also wir könnten uns kaum einen besseren Beruf vorstellen.

Wie groß ist die Angst eines Komikers, einen neuen Sketch zu bringen und keiner lacht?

Das ist quasi einkalkuliertes Risiko. Man weiß nie, ob die Zuschauer dasselbe witzig finden wie man selbst. Dafür ist man dann auch andererseits manchmal überrascht, weil an Stellen gelacht wird, die
überhaupt nicht als Pointen geplant waren.

Fragen zu Namen sind ja grundsätzlich eher langweilig, aber trotzdem: Wie viel Alkohol ist im Spiel, wenn ihr die Namen für euer Programm aussucht?

Da braucht man härtere Drogen als Alkohol.

Der Name des Programms ist immer verknüpft mit der Abbildung auf eurem Plakat. Was entsteht denn zuerst?

Immer das Bild. Und dann überlegen wir lange, wie die Show passend zur Zeichnung heißen könnte.

Schon mal aus Dingen, die euch privat und vertraulich erzählt worden sind, eine Nummer gemacht (Stichwort Intimrasur) ?

Das passiert oft. Vor allem bei Dingen, die wir uns gegenseitig unter dem Siegel strengster Geheimhaltung erzählen.

Was macht eigentlich der Typ, der bei der GEMA die Titel eintippt? Wie sauer ist der auf euch?

Der hat zum Glück viel Humor. Und verarscht uns dann im Gegenzug bei den Abrechnungen…

Gibt es für euch ein Alter, in dem ihr sagen würdet: Es reicht jetzt mit den Witzen über behaarte Säcke und der Schlange vor dem Damenklo?

Auf jeden Fall. Dieses Alter ist 19. Wir haben leider den Absprung verpasst.

Eure "News" sind ja auch direkt aus dem Leben. Wie viel Privates gebt ihr über euch Preis? Und was soll man auf gar keinen Fall von euch wissen?

Die Anzahl der Kinder. Sonst gibt es noch mehr Forderungen nach Unterhalt.

Wie gut hat Don eigentlich sein Milchreis geschmeckt, den er am 11.02.2015 gegessen hat?

Geschmeckt hat er gut, aber aufgrund seiner Laktoseintoleranz gab es ein böses Ende


Ihr seid ja jetzt schon öfter in Trier gewesen. Habt ihr von unserer schönen Moselstadt schon mehr gesehen als Hotel und Halle?

Ja, wir machen tatsächlich jedes Mal einen kleinen Spaziergang, weil es uns hier so gut gefällt.

So und jetzt wäre doch was witziges angebracht. Also, hast du einen guten Witz auf Lager?

'Jeder kann alt werden, wenn er lange genug lebt.' Der ist von einem großen Sohn eurer Stadt: Groucho Marx.

Vielen Dank für das Gespräch.

Danke für eure Zeit und die Massage.

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