„Universitätsstadt Trier“ – so liest man es ganz selbstverständlich auf den Schildern am Ortseingang. Und tatsächlich ist Trier ohne Uni und Studierende heute kaum vorstellbar. Dabei liegen die 172 Jahre, in denen die Stadt ohne Universität war, noch nicht lange zurück: 1798 wurde die alte Trierer Uni von den französischen Herrschern geschlossen – das Ende einer über dreihundertjährigen Institution. Es dauert mehr als eineinhalb Jahrhunderte, bis in Trier wieder eine Universität Studierende empfangen sollte: 1970 wurde die Uni Trier wiedereröffnet.
Als moderne Campus-Uni fand sie zunächst auf Scheidershof und dann auf der Tarforster Höhe ihren Platz. Den Beginn der Universität Trier in Tarforst markierte ein eher unspektakuläres Schild auf einem noch unspektakuläreren, ziemlich matschigen Acker. „Dann ackert mal!“, möge man laut Universitätspräsident Prof. Dr. Jäckel damals den Arbeitenden gesagt haben – und das gilt auch heute, wenngleich in stärker metaphorischem Sinne, noch für die Trierer Studierenden.
Die Universitätsneugründung, ein für die Stadtgeschichte bedeutende Ereignis, jährt sich in diesem Jahr zum fünfzigsten Mal. Aus diesem Grund zeigt das Stadtmuseum Simeonstift in Zusammenarbeit mit der Universität die Sonderausstellung „Ein besonderer Ort. 50 Jahre Universität Trier in Schlaglichtern“. Die Ausstellung stellt in verschiedenen Themenbereichen die vergangenen 50 Jahre der neuen Universität Trier anhand von Originaldokumenten, Zeitzeugenberichten und Kunstwerken in den Mittelpunkt. Der Rundgang beleuchtet das Verhältnis von alter und neuer Universität ebenso wie die besonderen Umstände der Gründung vor dem Hintergrund der Hochschulreformen in den 1960er- und 70er-Jahren.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Personen, die an der Gründung und dem Bestehen der Universtität(en) Anteil hatten: Päpste und Erzbischöfe, die Bürger der Stadt Trier sowie Politiker, Gelehrte und die Universitätsangehörigen selbst. Die erste museale Ausstellung zur Geschichte der Universität Trier beantwortet darüber hinaus auch jene Fragen, die sich aufmerksamen Studierenden und Bürger*innen stellen: Warum tragen die Professorinnen und Professoren hier keine Talare? Warum liegt die Uni abseits der City „auf der grünen Wiese“? Was hat es mit den Darstellungen auf dem Siegel auf sich?
Vom 18. Oktober 20202 bis 14. Februar 2021 lädt das Museum dazu ein, in die Geschichte einer ganz besonderen Uni einzutauchen – und sie vielleicht sogar neu zu entdecken. Der Eröffnungstag gestaltet sich dabei etwas anders als üblich: Am Sonntag wird kein Festakt stattfinden. Stattdessen ist das Stadtmuseum bei ganztätig freiem Eintritt wie üblich von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Den Tag über werden Führungskräfte des Stadtmuseums sowie die Kuratorin der Ausstellung, Anne-Karin Kirsch, anwesend sein und Fragen der Besuchenden beantworten.
Das Begleitprogramm:
Führungen mit Kuratorin Anne-Karin Kirsch:
- Dienstag, 20. Oktober, 19:00 Uhr
- Dienstag, 10. November, 19:00 Uhr
- Sonntag, 29. November, 14:00 Uhr
- Dienstag, 15. Dezember, 19:00 Uhr
Führungen mit Universitätspräsident Prof. Dr. Jäckel:
- Dienstag, 12. Januar, 19:00 Uhr
- Sonntag, 24. Januar, 14:00 Uhr
- Dienstag, 2. Februar, 19:00 Uhr
- Sonntag, 14. Februar, 14:00 Uhr
VIP-Führungen mit Sektempfang mit Kuratorin Anne-Karin Kirsch:
- Freitag, 6. November, 18:30 Uhr
- Freitag, 18. Dezember, 18:30 Uhr
VIP-Führung mit Sektempfang mit Universitätspräsident Prof. Dr. Jäckel:
- Freitag, 12. Februar, 18:30 Uhr
Ringvorlesung mit Prof. Dr. Stephan Laux (Universität Trier):
- Mittwoch, 28. Oktober, 18:00 Uhr c.t.
Für Kinder und Jugendliche:
- 6., 13., 20. Und 27. November, 15:30 bis 17:00 Uhr
- Museumsdetektive – Suchspiel mit Workshop für Kinder ab 6 Jahre
- Mittwoch, 21. Oktober, 9:30 bis 15:00 Uhr
- Trierer Kinder Wissenschafts- und Forschertage 2020 (verbindliche Anmeldung erforderlich)
Foto: Adolf Schuler