Film der Woche
08.08.2019 hunderttausend.de  
Vom Kutter in die Charts

Fisherman's Friends

​​​​Basierend auf der wahren Erfolgsgeschichte des Shanty-Chors, der 2010 die britischen Charts stürmte und zur Kultband avancierte, erzählt Regisseur Chris Foggin nun die Geschehnisse als charmante Komödie ohne auf gesellschaftspolitische Themen zu verzichten. 

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Beim Junggesellen-Wochenende im idyllischen Cornwall wird Musikmanager Danny (Daniel Mays) und seinen Kollegen eines Londoner Musikverlags schnell klar: absolut nichts los hier. Sie fallen in dem beschaulichen Fischerdorf Port Isaac peinlich auf – erst recht, nachdem die coolen Großstädter beim Stand-up-Paddling aus dem Meer gezogen werden müssen. Die freiwilligen Seenotretter um Fischer Jim (James Purefoy) sehen Danny und seine Jungs schnell wieder: Die Seemänner treten als Chor Fisherman's Friends auf und schmettern Shantys. Musikmanager Danny wird von seinem Boss noch vor Ort beauftragt, die Hobbysänger unter Vertrag zu nehmen. Dummerweise ist ihm nicht klar, dass seine neue Mission bloß ein Scherz ist. Das Werben um die 10 kornischen Fischer wird zu einem Kampf um den Respekt der Männer. Im Gegensatz zum materialistischen Danny, stellen diese Familie, Freundschaft und die Gemeinschaft über Ruhm und Reichtum. Langsam beginnt er, sich in die Gemeinde zu integrieren. Er lernt eine neue Lebensart kennen: jeder kennt jeden, im Pub blüht die Dorfgemeinschaft auf und das Wort eines Mannes hat noch Gewicht. Während Danny immer tiefer in die traditionelle Lebensweise der Fischerfreunde gezogen wird, stellt sich ihm die Frage, was Erfolg im Leben wirklich bedeutet. 

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Wie es sich für eine Feelgood-Komödie gehört, verliebt sich Danny auch noch in die alleinerziehende Alwyn (Tuppence Middleton), die Tochter des Fischerchorleiters Jim (James Purefoy). Aus Verachtung gegenüber dem versnobten Städter wird bald große Zuneigung, nicht ohne dabei auf den trockenen Humor der Briten zu verzichten. 

Der kurzweilige Spielfilm präsentiert in konventioneller Manier den Kontrast von Stadt und Land. Anke Westphal von epd-film beschreibt Chris Floggins Kömodie wie folgt: "Der ganze Film stellt gewissermaßen eine Feier des Regionalen dar, des »terroir« gegenüber dem artifiziellen »branding«, was einen Seitenhieb gegen die Musikindustrie mit ihren künstlich aufgebauten Stars einschließt. Und so wird das Augenmerk denn auch stark auf Aspekte der Authentizität gerichtet."​


In Kooperation mit dem Broadway Filmtheater präsentieren wir regelmäßig den Film der Woche.




Foto: Splendid Film GmbH

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