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21.02.2020 Jana Ernst Jana Ernst
Bodyguard - Das Musical

Eine Stimmgewaltige Liebesgeschichte mit Nostalgie-Faktor

​​Gerade ist die Produktion Bodyguard – Das Musical unterwegs im deutschsprachigen Raum und beehrt an diesem Wochenende die Rockhal in Luxemburg. hunderttausend.de hat sich die Musical-Version des Kultfilms angesehen.

 
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​Über die Handlung von Bodyguard muss an dieser Stellewohl nicht mehr viel gesagt werden. Selbst wer den Kultfilm mit Whitney Huston und Kevin Costner nicht gesehen hat, der kennt zumindest den Plot und den weltbekannten Soundtrack mit Songs wie I Will Always Love You oder I'm Every Woman. Gerade die Songs und Auftritte von der Protagonistin Rachel Marron machen die Geschichte prädestiniert für eine Bühnen-Adaption. So spinnt das Musical die Geschichte um Rachel und ihren Bodyguard Frank Farmer geschickt um die Songs herum, die sich wie kleine Konzert-Snippets durch den Abend ziehen. Das eher minimalistisch gehaltene Bühnenbild erlaubt dabei schnelle Situationswechsel, die Rachel und ihre Songs, gespielt und gesungen von einer stimmgewaltigen Aisata Blackman, immer wieder ins Zentrum rücken. Auch Rachels Sohn Fletcher und ihre Schwester Nicki (Andrea del Solar) ​dürfen hin und wieder ihr Gesangstalent unter Beweis stellen, der Fokus liegt aber zu jedem Zeitpunkt klar auf Rachel.

Jo Weil verschreibt seine Performance gänzlich dem abgebrühten Bodyguard – von den Dialogen über seine Ausstrahlung bis hin zum Outfit. Als er dann plötzlich nicht mehr Anzug trägt, ist Frank Farmer im ersten Moment kaum wiederzuerkennen. Im Laufe der Date-Szene bröckelt die Fassade weiter, bis hin zu Franks lächerlich schlechter Gesangseinlage. Aber so viel Mühe Jo Weil sich gibt gruselig zu klingen, so kann man doch hören, dass er sehr wohl mit seiner Stimme umzugehen weiß.

Trotz einiger wahrschlich romantisch-stereotyper Zeilen versprüht das Musical doch eine Menge Charme. Vor allem Aisata Blackmans Stimmgewalt zieht die Zuschauer immer wieder in ihren Bann. Schade ist nur, dass dabei wenig Raum für die Nebendarsteller blieb, die von etwas mehr Tiefe sicherlich hätten profitieren können. Alles in allem bleibt das Musical sehr filmisch, mit wenig Tanz und Gesang, der sich im Gros auf die Hauptdarstellerin beschränkt. Und auch wenn man für das Stück natürlich keinerlei Vorkenntnis benötigt, so gewinnt man als Zuschauer doch hinzu, wenn man das Original gesehen hat.

Unser Fazit: Eine stimmgewaltige Liebesgeschichte, vor allem – aber nicht nur - für diejenigen, die beim Zuschauen in Nostalgie schwelgen können. 



Weitere Termine:

  • 21. Februar 2020, 19:30 Uhr
  • 22. Februar 2020, 15:00 Uhr und 19:30 Uhr​
  • 23. Februar 2020, 14:00 Uhr

Tickets gibt es im Vorverkauf ab 37,90 Euro zzgl. Gebühren unter rockhal.lu.

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