Gewinnspiele
19.02.2020 Jana Ernst Veranstalter
Bodyguard-Darsteller Jo Weil im Interview und ein Gewinnspiel

"Ein großer Blockbuster auf der Bühne."

​​​Schauspieler Jo Weil spielt die Rolle des Frank Farmer in "Bodyguard" und hat mit hunderttausend.de über das Musical geplauscht. In Zusammenarbeit mit der Rockhal gibt es außerdem 3x2 Tickets für die Vorstellung am Samstag, 22. Februar, um 15:00 Uhr zu gewinnen.

 
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hunderttausend.de: Du hast in Vergangenheit vor allem TV-Rollen gespielt und bist zum Beispiel aus der Serie Verbotene Liebe bekannt. Wie kamst du jetzt zur Rolle des Frank Farmer im Musical Bodyguard​?

Jo Weil: Das ging ein bisschen über Umwege, muss ich sagen. Ich habe Musicals schon immer geliebt. Als Jugendlicher war ich ungefähr in jedem Musical, das es gab und hab auch mal kurzfristig überlegt eine Musical-Ausbildung zu machen. Ich habe mir dann aber eingestanden, dass ich überhaupt nicht Tanzen kann und gesangstechnisch damals noch ein bisschen Nachholbedarf hatte. Deshalb habe ich entschieden mich auf das zu konzentrieren was ich wirklich kann: das Schauspiel. Ich bin dann zur Schauspielschule gegangen. Musicals habe ich über die Jahre aber trotzdem immer noch gemocht und geschaut. 2012 habe ich dann durch Zufall in London am West En​d Bodyguard gesehen und mir gedacht: „Wow, die Show ist geil, die würde ich irgendwann selbst gerne spielen.“ Bodyguard ist auch eines der wenigen Musicals, bei denen der männliche Hauptdarsteller weder viel singt noch tanzt. Und als dann für die Wiener Produktion die Anfrage kam, ob ich mir das vorstellen könne, dachte ich mir: „Das Stück ist wie für mich geschrieben!“ Ich habe die Rolle dann auch tatsächlich bekommen und mache das seit anderthalb Jahren mit unglaublich viel Freude und liebe jeden Abend, an dem wir diese Show spielen.

Eine Musical-Hauptrolle mit wenig Gesang und Tanz klingt erstmal ungewöhnlich.

Naja, der Bodyguard ist einfach ein cooler Typ. Der singt nicht und tanzt nicht. Er hat eine einzige Gesangsnummer, die ist aber nicht so gut, weil er da nur singt um Rachel zu beeindrucken. Obwohl er das eigentlich nicht kann. Das ist eine meiner Lieblingsstellen im Stück, es macht mir unglaublich viel Spaß das zu spielen. Aber die wirklich guten Gesangsparts übernimmt alle die weibliche Hauptdarstellerin Aisata Blackman. Und das auch wirklich bombastisch gut. Sie trägt gesanglich eigentlich die Show. Zwei Songs werden auch von der Schwester gesungen, aber eigentlich singt den ganzen Abend nur meine wunderbare Kollegin. Und das so, dass ich auch nach all den Shows jeden Abend wieder eine Gänsehaut bekomme.

In anderen Interviews hast du verraten, dass du den Film Bodyguard in deiner Jugend schon toll fandest. Erinnerst du dich noch an deine Reaktion, als du ihn zum ersten Mal gesehen hast?

Ja, ich war damals tatsächlich sogar zweimal im Kino. Ich war so 15-16 Jahre alt und da hat das schon viel bedeutet. Kino war damals schließlich noch was echt Großes und auch noch ziemlich teuer. Dass ich zweimal Geld investiert habe um den Film zu sehen, war schon Beweis dafür, dass ich ihn wirklich toll fand. Es war auch damals schon der bombastische Soundtrack, der bis heute der meistverkaufte Soundtrack aller Zeiten ist. Die Musik war also sensationell und dazu kam diese ungewöhnliche Liebesgeschichte, bei der man am Ende nicht weiß ob sie sich kriegen oder nicht. Es ist ein komisch offenes Happy End/Nicht-Happy End. Das fand ich damals sehr ungewöhnlich. Bodyguard ist einer der romantischsten Filme, die ich kenne und hat trotzdem nicht dieses klassische Ende: Sie schließen sich in die Arme und sind für immer zusammen. Stattdessen muss man sich als Zuschauer selbst fragen, welches Ende es für die Zwei gibt. Und dann auch einfach Kevin Costner, der ein verdammt cooler Typ war. Ich wollte immer so cool ein wie er und diese wunderschöne Whitney Huston beschützen. Also da kam viel zusammen, was den Film für mich faszinierend gemacht hat. Aber ich persönlich finde tatsächlich, dass die Geschichte auf der Bühne noch besser funktioniert. Die Show ist sehr filmisch geblieben. Man hat das Gefühl da ist ein großer Blockbuster auf der Bühne, mit Drama, Action, Spannung, großen Emotionen und tollen Shownummern. Ich habe das Gefühl, dass gerade die romantischen Momente live auf der Bühne noch packender sind. Das ist zumindest das, was wir oft vom Publikum hören. Die sagen: „Wir haben den Film geliebt, aber live fand ich's noch geiler.“

Was sind denn die größten Herausforderungen dabei, aus einem Film ein Musical zu machen? Das ist schließlich ein ganz anders Medium.

Ja, es ist ein anderes Medium und ich glaube auch nicht pauschal, dass jeder Film geeignet ist ein Musical zu werden. Bei Bodyguard allerdings, glaube ich, lag es fast auf der Hand. Es geht um eine Frau aus dem Showbiz, einen Weltstar. Auch im Film gibt es viele Showauftritte von Rachel, bei denen sie auf der Bühne singt. Das alles ist natürlich perfekt für eine Live-Show. Unser Publikum hat bei der Show oft diese Momente, die sich anfühlen als schaue man Rachel bei einem Konzert zu. Ich persönlich, als jemand der beides kennt, bin bis heute fasziniert, wie es gelungen ist so viele filmische Stilmittel beizubehalten. Es ist ein ganz tolles Beispiel dafür, dass man aus einem Film ein tolles Musical machen kann. Oder eben vielleicht sogar die bessere Version. Das ist natürlich mein persönlicher Geschmack. Aber ich finde das Musical schon noch so'n klitzekleines bisschen schöner als den Film.

Ist das Musical nur was für Leute, die den Film schon kennen?

Nein! Das ist komplett losgelöst. Ich denke, wer den Film kennt geht mit dem Gefühl raus: „Das war so wie ich es mir vorgestellt habe.“ Oder noch schöner. Wir haben trotzdem so viel Neues mit reingebracht, dass es niemandem, der den Film schon zehnmal gesehen hat, langweilig werden wird. Außerdem bringen wir uns natürlich auch selbst mit in die Rollen ein und verändern dadurch auch die Figuren ein wenig. Und wer den Film nicht kennt wird einfach von einer Geschichte überrascht werden, die bombastisch schön ist. Spannend sind auch immer die Reaktionen von Männern, die zuerst sagen: „Ich bin nur meiner Frau zu Liebe hier.“ Nach der Show kommen sie dann zur stage door und geben zu: „Ich mag eigentlich keine Musicals, aber das hat mir wirklich gut gefallen.“ Weil es eben filmisch ist. Die Show bietet für jeden was. Für die Musical-Liebhaber ist es ein tolles Musical, für die Leute, die mehr auf Action stehen, ist es ein toller Thriller. Es ist einfach 'ne tolle Show.

Was ist für dich die größte Herausforderung an deiner Rolle als Frank Farmer?

Es ist natürlich immer ein gewisses Risiko, sich an etwas zu wagen, das Kultstatus hat. Und Bodyguard hat in meiner Generation Kultstatus. Insofern haben die meisten Leute im Publikum gewisse Erwartungen daran, wie die Show aussehen soll. Unsere Aufgabe war es, so viel zu übernehmen, dass die Film-Kenner nicht enttäuscht sind, uns von dieser Verantwortung aber nicht erschlagen zu lassen und uns trotzdem als Künstler einzubringen. Gut, damals hat meine Rolle Kevin Costner gespielt. Jetzt spiele ich, Jo Weil, sie. Ich bin nicht Kevin Costner. Ich spiele gewissen Dinge anders. Da die Balance zu finden, zwischen dem was erwartet wird und dem Freiraum, den wir brauchen um aufzublühen, war das spannende in der Probenarbeit. Ich glaube das ist uns sehr gut gelungen.

Wie viele Aufführungen spielt ihr meistens in einer Stadt?

Oh, das schwankt sehr. In den meistens Städten sind wir so einen Monat. Demnächst geht's nach Zürich, da sind wir sechs Wochen. In Luxemburg sind wir leider nur kurz, aber da freuen wir uns natürlich genauso drauf. Aber in den meisten Städten sind wir tatsächlich zwischen einem Monat und sechs Wochen.

Das ist doch sicher ein sehr großer Aufwand, wenn man die ganze Show für nur wenige Tage aufbaut.

Das ist ein Riesen-Aufwand! Gerade Bodyguard ist eine Show mit einem bombastischen Bühnenbild, sehr viel Technik und sehr vielen Menschen, die daran arbeiten. Bei jedem Umzug sind zehn fette Trucks und etwa einhundert Leute unterwegs. Natürlich ist das ein großer Aufwand, aber das gehört dazu. Und egal wo wir sind, jede Show macht so viel Spaß, dass man den Aufwand gerne auf sich nimmt.

Wie anstrengend ist es, so lange unterwegs zu sein und ständig Shows zu spielen?

Das ist schon sehr anstrengend. Wir sind jetzt bald ein halbes Jahr unterwegs und haben nochmal ein knappes halbes Jahr vor uns. Wir spielen acht Shows die Woche, in der Weihnachtszeit waren es sogar elf. Das geht energetisch schon an die Substanz, macht aber auch unglaublich viel Spaß. Diese Show ist so konzipiert, dass man jeden Abend mit einem guten Gefühl rausgeht. Es gab noch keinen Abend, nach dem ich nicht in 1500 - 2000 glückliche Zuschauer-Gesichter geblickt habe. Bei Standing Ovations. Das gibt wirklich viel Energie zurück und damit kann man es auch sehr gut jeden Tag wieder machen. Aber es ist auf jeden Fall anstrengend.

Wie hältst du dich fit für diese Zeit?

Ich persönlich kann während der Zeit, in der wir Shows spielen, nicht allzu viel Sport machen. Die Show an sich ist schon so anstrengend, dass ich einfach zu viele Kalorien verbrenne, wenn ich noch zusätzlich Sport mache. Dann bin ich einfach nur müde. Ich habe mein Privatleben relativ stark eingeschränkt, unternehme wenig, trinke selten Alkohol, versuche mich gesund zu ernähren, schlafe viel und gönne mir tagsüber auch mal Auszeiten. Und w​enn ich mal frei habe, dann genieße ich die Zeit mit Familie und Freunden. Aber ja, die Show ist im Moment mein Lebensmittelpunkt.



hunderttausend.de verlost in Kooperation mit der Rockhal 3x2 Tickets für die Vorstellung von Bodyguard am Samstag, 22. Februar 2020, um 15:00 Uhr.​​

Die Gewinner*innen der Verlosung wurden per Mail benachrichtigt.

Darüber hinaus gibt es noch Tickets im Vorverkauf ab 67,90 Euro unter rockhal.lu​.


Bodyguard - Das Musical wird organisiert von BB Promotion.

Foto: BB Promotion / Jan Potente​

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