Stadtgespräch
14.08.2020 Anselm Spicka  
Trierer Feuerwehrmann leitet ehrenamtliches Hilfsteam in Beirut

Hilfe für Beirut

​​​Ein Mitglied der Berufsfeuerwehr Trier ist derzeit mit einer privaten Hilfsorganisation in Beirut. Dort ist nach einer Explosion am  04. August jede Hilfe willkommen. 

 
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Bei einer Explosion in Beirut am 04. August um 18:18 Ortszeit wurden weite Teile des Hafens und Teile der Stadt zerstört. Die Ursache war ein Brand, welcher 2750 Tonnen Ammoniumnitrat in einem Hafenspeicher zur Explosion brachte. Dabei wurden mindestens 220 Menschen getötet und mehr als 6000 verletzt. Die deutsche Bu​ndesregierung entsandte etwas 50 Helfer des Technischen Hilfswerkes. Zudem sind auch die Hilfsorganisationen @fire, das Deutsche Rote Kreuz, sowie I.S.A.R. Germany im Einsatz. 

​Florian Zonker, Mitglied der Berufsfeuerwehr Trier, ist derzeit mit der privaten Hilfsorganisation @fire in Beirut zum Hilfseinsatz nach dem Explosionsunglück. In @fire haben sich Feuerwehrwehrleute aus ganz Deutschland auf freiwilliger Basis organisiert, um bei Katastropheneinsätzen weltweit Hilfe zu leisten.

Florian Zonker leitet in Beirut ein 13-köpfiges Rettungsteam von @fire. Die Hilfskräfte aus ganz Deutschland sind seit Donnerstag vor Ort. Sie haben Suchhunde mit dabei, die in den Trümmern der Explosionskatastrophe nach Überlebenden suchen. Zonkers Aufgabe besteht darin, die Einsätze mit den lokalen Hilfskräften und Behörden zu koordinieren, den Personaleinsatz und die Logistik zu planen. Die Hilfe sei sehr willkommen und werde auch gebraucht, sagt Zonker im Telefongespräch mit dem Presseamt Trier, als er gerade von einem Termin mit dem Gouverneur kommt: „Wir sind mit offenen Armen empfangen worden.“ Die Zerstörung in Beirut sei gewaltig, beschreibt er die Lage. Im direkten Umfeld in einem Radius von rund 500 Metern habe die Explosion die Gebäude komplett zerlegt, im Radius von weiteren zwei bis drei Kilometern gebe es große Schäden an Gebäuden. „Es ist Wahnsinn, welche Kräfte da gewirkt haben müssen“, sagt Zonker.

Der 34-Jährige, der in Waldrach lebt, ist seit zwölf Jahren bei @fire und war 2010 bereits bei dem schweren Erdbeben in Haiti in einem Einsatz vor Ort. „Man kann helfen und zugleich seinen Horizont erweitern“, so beschreibt er seine Motivation zur Arbeit in der Hilfsorgansation.

Florian Zonker ist Bauingenieur und arbeitet bei der Berufsfeuerwehr im gehobenen Dienst in der Abteilung vorbeugender Gefahrenschutz. Für den Einsatz in Beirut hat die Verwaltung ihn vom Dienst freigestellt, er bekommt aber weiterhin seine Bezüge. Zonker rechnet damit, dass das Hilfsteam bis zum Wochenende oder Anfang der Woche vor Ort gebraucht werden wird.

@fire ist eine gemeinnützige Organisation, in der Wehrleute aus ganz Deutschland ehrenamtlich arbeiten. Die Organisation ist auf Spenden angewiesen für die Vorbereitung ihrer Einsätze in der Katastrophenhilfe, Ausbildung und Ausrüstung. Spendenmöglichkeiten gibt es hier.​ 


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