Trier (red). Heute schon einen Viez getrunken? Diesen Slogan wird man zukünftig öfter auf Bierdeckeln in der Trier Innenstadt lesen. Über einen QR-Code gelangt man zur Website „Digital Viez“, die spannende Informationen zum regionalen Kulturgut Viez bietet und von Studierenden der Universität Trier gestaltet wurde. Hinter dem Projekt Digital Viez stecken 13 Studierende des Studiengangs Digital Humanities und Computer Linguistik an der Universität Trier. Im Rahmen eines Praxisseminars haben sie 15 Wochen lang gemeinsam zum Thema Viez recherchiert und Informationen digitalisiert. Herausgekommen ist eine Website mit spannenden Features.
Neben Fakten über die Geschichte und Produktion von Viez, findet sich auf der Website unter anderem eine Viezkarte. Hier sind Keltereien und die Viez ausschenkende Gastronomie im Umfeld Triers markiert. Denn Viez kann nicht nur auf vielerlei Arten getrunken werden - gemischt mit Limo, als GlühViez oder doch pur - es gibt mindestens genauso viele Orte, an denen es getrunken werden kann.
Im Menüpunkt "ViezMuseum" stößt man auf Hintergrundinformationen zur Viez-Herstellung und zu Streuobstwiesen. Wer noch nie einen Viezkelter gesehen hat, eine Obstpresse, die bei der Herstellung von Viez verwendet wird, kann dies in Form eines 3D-Digitalisates nachholen. Geschichten von richtigen Viez-Fans, vielfältige Rezepte und ein Chatbot, mit dem man ein Quiz zum Thema Viez durchführen kann, erweitern das Angebot.
Bei der Projektgestaltung hatten die Studierenden "komplett freie Hand", wie Sarah Heintz, Pressebeauftragte des Teams, erläutert. Bei Fragen und Problemen standen die Dozenten helfend zur Verfügung, ansonsten waren sie auf sich gestellt. Als besondere Herausforderungen beschreibt Sarah Heintz die Themenfindung im Rahmen des 13-köpfigen Teams, das mit Studierenden aus unterschiedlichsten Fächern zusammengesetzt war. Über die Frage, welcher Aspekt die Gruppenmitglieder vereint, sind sie schließlich auf die Region Trier und somit auf das hiesige Kulturgut Viez gestoßen. Aber Spaß machen sollte das Projekt natürlich auch. Mit der Thematik Viez waren sie gut bedient, so konnten die Studierenden im Rahmen ihrer Recherche sogar gemeinsam ein Vieztasting genießen.
Ziel der Seite ist es, über Viez und die damit zusammenhängenden Aspekte zu informieren und Viez-Interessierten aller Art die Möglichkeit zu bieten, das regionale Kulturgut über verschiedene Zugänge zu entdecken. „Das Wichtigste war für uns, dem im Vergleich zu anderen Kulturgütern der Region recht unbekannten Viez eine Plattform zu bieten. Damit wollten wir auch den Antrag der Viezbruderschaft, Viez als Unesco Weltkulturerbe aufzunehmen, pushen“, führt Heintz weiter aus.
Außerdem will die Gruppe auf ihren Studiengang, die Digital Humanities, aufmerksam machen. Ein noch recht junges und unbekanntes Fach, das sich insbesondere mit der digitalen Erschließung und Darstellung kultureller sowie geisteswissenschaftlicher Themen beschäftigt. Mit Hilfe der Website können Themen und Methoden des Fachs am praktischen Beispiel erfahren werden.
Neben zahlreichen Fakten zu Viez bietet die Website aber auch tiefere Einblicke in die Region, die das Interesse an weiteren Ausflügen weckt. Eine touristische Nutzung ihrer Website könnten sich die Trier Studierenden daher sehr gut vorstellen.