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15.11.2019 hunderttausend.de Marco Piecuch
Kinder- und Jugendtheater

Aladin und die Wunderlampe

​Die Verfilmungen und Zeichentrickversionen sind weltweit seit Generationen bekannt, wir waren im Theater Trier, um uns einen Eindruck zu verschaffen, wie die Generation der Fünfjährigen plus auf die Geschichte fernab von Bildschirmstrahlung reagiert und wurden verzaubert.

 
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​​Der Saal ist voll. Wir sind Zuschauer der Inszenierung von „Aladin und die Wunderlampe“. Wer kennt ihn nicht, den mutigen und herzensguten Charakter aus einer der berühmtesten Märchen aus Tausendundeinernacht.

Der unbeschwerte Junge lebt mit seiner großherzigen Mutter (Luiza Braz Batista) irgendwo im Orient in der Stadt Baklawa (erster Lacher garantiert). Selbstverständlich wird dieses Gebiet von einem netten Sultan (Martin Geisen) regiert, der unter dem Einfluss des bösartigen Großwesirs (Aki Tougiannidis) zu allerlei politischen Fehlentscheidungen verführt wird. Hintergrund der listigen Gesetzesentwürfe des Großwesirs ist natürlich Habgier und das Streben nach Macht, was ihn auch dazu brachte den für das Volk so wichtigen Scarabäus (Paul Behrens) zu entführen. Um der mächtigste Mann des Landes zu werden, fehlen dem Großwesir nur noch zwei Dinge; die Vermählung mit Prinzessin Jaleila (Davina Donaldson) die ihm aber bereits versprochen ist und die Wunderlampe, die er jedoch nur mit Hilfe von Aladin (Jan Walter) aus einer Höhle befreien kann. Als er es schafft, den gutgläubigen Aladin zu überlisten erscheint der zauberhafte Jinni (Stephan Vanecek) auf der Bühne, jedoch ist der Plan des Großwesirs nicht so ganz aufgegangen…

 

Wer glaubt, er würde sich in diesem Stück als Erwachsener langweilen, dem wollen wir ans Herz legen, sich überraschen zu lassen. Mit viel Wortwitz und aktuellen Politthemen schafft die Inszenierung den Spagat ins hier und jetzt. Alle aktuellen Themen wie Fußball, Brexit und sogar die GEZ (Großwesir-Einkommens-Zuschuss) werden aufgegriffen! Während die Erwachsenen Zuschauer ihre Lacher genießen, sind die Kinder kaum noch auf ihren Plätzen zu halten. 

Ein Brüller jagt den Nächsten, und bereits bei der ersten Wiederholung des Scarabäus-Songs singt der halbe Saal textsicher mit. Es ist faszinierend zu sehen, wie die kleinen Zuschauer „offline“ reagieren und dankbar mit den Darstellern interagieren. Aladin wird regelmäßig lautstark vor Gefahren gewarnt und unser Sitznachbar kann nur mit Mühe davor abgehalten werden, nach vorne zu stürzen, um seinem Helden zu helfen. In der Wartezeit vor Beginn der Aufführung war alles noch sehr „uncool“ und „Babykram“, jetzt ist der achtjährige Louis neben uns komplett in die Geschichte eingetaucht, und verfolgt mit weit aufgerissenen Augen das Geschehen.

 

Nach der Aufführung dann standing ovations, obwohl hier der Begriff „jumping ovations“ angebrachter scheint…wir unterhalten uns noch kurz mit einigen Begleitern der Kinder, und alle sind sich einig; das Lachen der Kinder war selten unverfälschter, die Interaktion selten spontaner und die Emotionen selten ehrlicher. Wir kommen wieder, denn unter dem Weihnachtsbaum wird in diesem Jahr Theaterzeit verschenkt. Als Eltern, Paten, Tanten und Onkel oder eben Freunde.​

Inszenierung: Kim Langner, Axel Weidemann
Bühne: Dietmar Teßmann
Kostüme: Monika Seidl
Dramaturgie: Lara Fritz
Musikproduktion: Benedikt ter Braak
Choreographie: Luiza Braz Batista​

Weitere Termine der Vorstellung: 
  •  Montag, 25.11. um 10:00 Uhr
  •  Donnerstag, 28.11.​ um 10:30 Uhr
  •  Freitag, 29.11. um 10:00 Uhr
  •  Montag, 02.12. um 10:30 Uhr
  •  Sonntag, 08.12. um 16:00 Uhr
  •  Montag, 09.12. um 10:00 Uhr
  •  Dienstag, 10.12. um 10:00 Uhr
  •  Mittwoch, 11.12. um 10:00 Uhr
  •  Freitag, 13.12. um 11:00 Uhr
  •  Montag, 16.12. um 10:00 Uhr
  •  Dienstag, 17.12. um 10:00 Uhr
  •  Donnerstag, 19.12. um 11:00 Uhr
  •  Freitag, 20.12. um 10:00 Uhr
  •  Samstag, 21.12. um 16:00 Uhr
  •  Sonntag, 22.12. um 11:00 Uhr
  •  Sonntag, 22.12. um 16:00 Uhr
  •  Donnerstag, 26.12. um 16:00 Uhr
  •  Sonntag, 05.01.2020 um 11:00 Uhr
  •  Sonntag, 05.01. um 16:00 Uhr
  •  Dienstag, 07.01. um 10:00 Uhr
  •  Donnerstag, 09.01. um 11:00 Uhr
  •  Freitag, 10.01. um 10:00 Uhr
  •  Montag, 13.01. um 10:00 Uhr
  •  Montag, 03.02. um 10:30 Uhr
  •  Dienstag, 04.02. um 10:00 Uhr


Foto: Marco Piecuch/ Theater Trier


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