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25.01.2016 hunderttausend.de Vincenzo Sarnelli
Donots im den Atelier mit Support Kosmonovski

Bitteschön! Dankeschön!

​Die Donots dürfen getrost als eine Lieblingsband der hunderttausend.de-Redaktion bezeichnet werden. Sei es in Interviews oder vor der Linse - die Münsteraner sind und bleiben ein Fest der deutschen Musik-Landschaft. Der beste Beweis dafür war das Konzert im den Atelier in Luxemburg, welches hunderttausend.de mit der Kamera begleitet hat. ​

 
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​Sich an einem Sonntag aufzuraffen um ein Konzert zu besuchen, ist nicht immer leicht und dennoch haben am 24. Januar 2016 rund 350 Menschen genau dies getan. Viele davon schienen aus dem Nachbarbundesland (dessen "Namen nicht genannt werden darf") gewesen zu sein, ertönten doch die, spätestens seit dem Rocco del Schlacko bekannten, Sprechchöre "Saarland, asozial. Shalalalala" schon ab Eintritt in die Venue. Die Zuschauer und -hörer sollten die Unterbrechung der sonntäglichen Chillerei aber nicht bereuen - es wurde eine besondere Show.

Nicht zuletzt wegen den daran nicht unbeteiligten Herren von Kosmonovski, einer inklusiven Band, bei der Musiker mit Handicap und ohne in einem besonderen Projekt wunderbar spritzigen Indie-Rock auf die Bühne zaubern. Intelligente, lebensnahe Texte und ein Sound, der Lust auf tanzen macht. Ein toller Auftakt der Band, die zum ersten Mal richtig auf Tour gegangen ist und die Donots fünf Tage als Support-Band begleiten durfte. Aus diesem Erlebnis wird darüber hinaus auch ein Film entstehen.

Als die Donots dann die Bühne betreten, ist der Abend vollends rund. Mit gewohnter Aggresivität und positiver Energie geben die Ibbenbürener alles im sprichwörtlichen Sinne. Chuck-Norris-Gedächtnis-Roundhouse-Kicks gehören genauso zum Repertoire von Sänger Ingo Knollmann wie das Crowdstanding und der gepflegte Ritt auf den Händen der Besucher. Druckvoll, energetisch, geladen - eine Donots-Show ist in mehrerer Hinsicht ihr Eintrittsgeld wert. Denn auch der Unterhaltungswert ist am Maximum. Immer ein Lächeln auf den Lippen und um keinen flotten Spruch verlegen, die Donots haben auch nach 21 Jahren auf der Bühne Spaß an ihrem Jo​b. Ob nun 2000 Leute vor der Bühne stehen, wie vor kurzem in Düsseldorf, oder beim ersten Headlinergig in Luxemburg-Stadt "nur" ​350. Die Band ist dankbar und glücklich. Charme, Witz und Kreativität und das in ihrem Alter. Respekt, die Herren, Respekt. 

Spätestens als zum Song "Hansaring, 2.10 Uhr" die Zuschauer für ein kleines Experiment auf die Tribüne geschickt werden und Sänger und Gitarrist Ingo und Guido Knollmann alleine im Zuschauerraum nur mit unverstärkter Stimme und Akustik-Gitarre performen, hat auch der letzte Betonklotz die Hühnerpelle bis Unna stehen. Ja. So sindse. Die Donots. Ob Samstag, Sonntag, Dienstag oder im Schaltjahr auch am 29. Februar. Eine sichere Bank für einen wunderbaren Abend.  ​

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