Film der Woche
15.02.2018 hunderttausend.de  
Shape of Water

Phantastisches Meisterwerk

​Der mexikanische Regisseur Guillermo Del Toro ist wieder zurück. Mit Shape of Water, der am 15. Februar 2018 in die deutschen Kinos kommt, veröffentlicht er einen zauberhaften Film, der einen tief in diese phantastische Welt eintauchen lässt. Unser Film der Woche.

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​In den USA zur Zeit des Kalten Krieges, Anfang der 60er Jahre lebt die stumme Elisa in einer kleinen Wohnung über einem Kino. Mit ihrem Nachbarn, dem homosexuellen Werbeillustrator Giles verbindet sie eine Freundschaft. Ihr Tag läuft jedes Mal gleich ab. Daneben arbeitet sie als Putzkraft in einer geheimen Forschungseinrichtung, in der mysteriöse Dinge auf teils bestialische Art erforscht werden. Die neueste Errungenschaft des Labors ist ein Wasserwesen aus dem Amazonas, das die entscheidenden Vorteile im Krieg gegen die Soviets bringen soll und entsprechend auf Herz und Nieren untersucht wird. Eben dies soll auch wortwörtlich geschehen, doch Elisa, die eine zarte Bindung zu dem Wesen aufgebaut hat, kann dies nicht einfach geschehen lassen. Gemeinsam mit Giles sowie ihrer Kollegin und Freundin Zelda heckt sie einen Plan aus, den Amphibienmann zu retten. Doch nicht nur der sadistische Sicherheitschef Strickland, sondern auch die Soviets sind ihnen auf den Fersen und setzen alles daran, ihn wieder in ihre Finger zu bekommen.

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Spätestens seit Pan's Labyrinth ist Guillermo Del Toro für seine märchenhaften Geschichten voller Parabeln und leichten Horrorelementen bekannt. Nachdem er in den vergangenen Jahren verstärkt auf Hollywood-Produktionen wie Hell Boy setzte, gelingt es ihm mit Shape of Water ein bezauberndes Märchen zu erzählen. In seiner​ ungewöhnlichen Liebesgeschichte rückt Del Toro die Außenseiter in den Mittelpunkt. Nicht umsonst kann sich die Produktion über 13 Oscar-Nominierungen und etliche bereits erhaltene Preise freuen, darunter den Goldenen Löwen der Filmfestspiele in Venedig oder jüngst den Preis der US-Regisseursvereinigung DGA.

Das Wunderbare an Del Toros Filmen bringt das Luxemburger Wort in seiner Kritik auf den Punkt, wenn es heißt, dass "der Film den Zuschauer daran [erinnert], dass nur, wer an sie glaubt, Magie auch erfahren kann". Weiter heißt es: "„The Shape of Water“ ist meisterlich umgesetztes Kino der (guten) Alten Schule, das in Nostalgie schwelgen lässt und dennoch moderne Aspekte birgt".

Auch Kino.de fasst den Film als "pechschwarzes, zutiefst romantisches und tragisches Märchen, das wundersame fantastische Elemente in einer düsteren Realität verankert" ist, zusammen. Nachdem Pan's Labyrinth den Franco-Faschismus behandelt, geht es nun in den USA der 60er Jahre um Antikommunismus und erneut greift Del Toro auf "ein unschuldiges, elfenhaftes Wesen, das die Welt ganz feinfühlig mit großen Augen wahrnimmt", zurück, um seine Heldin darzustellen.

Die Britin Sally Hawkins kennt man oft aus lebenslustigen Komödien, hier jedoch spielt sie, laut der Süddeutschen Zeitung, die stumme Elisa, die mit dem Amphibienmann nur nonverbal kommunizieren kann, unglaublich sanft, sensibel, apart und natürlich. Zudem weist der Artikel darauf hin, dass das von Doug Jones gespielte Wasserwesen nicht etwa am Computer entstand, sondern tatsächlich ein liebevoll und realistisch gestaltetes Kostüm ist.

Weiteres Lob gibt es auch von filmstarts.de. Neben der beeindruckend berührenden zaghaften Annäherung der beiden Hauptfiguren, die von Hawkins und Jones ohne direkte Kommunikation dargestellt wird, der agilen Kameraarbeit und der großartigen Musik Alexandre Deplats dürfte insbesondere die Regiearbeit Del Toros zu einem Kinobesuch verleiten, der wieder einmal etliche Statements in seinem Werk versteckt und Meisterhaftes abliefert.

In Kooperation mit dem Broadway Filmtheater präsentieren wir regelmäßig den Film der Woche.

Foto: 20th Century Fox

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