Wenn du deine Musik jemandem beschreiben müsstest, der noch nie einen Song von dir gehört hat, was würdest du sagen?
Bleib offen und genieße.
Wie sieht es aus, wenn du Musik schreibst? Hast du eine besondere Inspiration dabei?
Normalerweise werde ich von Dingen inspiriert, die erstmal gar nichts mit Musik zu tun haben. Wissenschaft zum Beispiel, Nikola Tesla, Filme, dem Leben an sich und Kunst, die um mich herum ist. Wenn mich die Inspiration dann trifft, nehm ich meinen Computer und sperre mich selbst ein. Da komme ich erst wieder raus, wenn ein Teil eines neuen Liedes geschafft ist. Aber es gibt auch Tage und sogar Wochen ohne jede Inspiration. Die dunklen Tage. (lächelt)
Du hast dein eigenes Label Lowtemp gegründet. Die meiste Musik, die da produziert wird, ist kostenlos erhältlich. Wieso bietest du das in dieser Form an und wie kann das funktionieren?
Ich bin an der Küste Sloweniens aufgewachsen, in einem ganz anderen System noch vor dem Internet und ich liebte Musik. Heutzutage geht man zu YouTube, Deezer, SoundCloud oder Spotify und kann sich Musik von der ganzen Welt anhören. Aber damals musste man noch CDs kaufen. Wie viel Geld ich hätte ausgeben müssen, um die gleiche Masse an Musik hören zu können, die mir heute zur Verfügung steht! Als dann also das Internet aufkam, stand mir die Musikwelt offen, ich konnte mir Sachen von überall her herunterladen. Dass ich meine Musik jetzt kostenlos zur Verfügung stelle, ist eine Art Wiedergutmachung. Irgendwo auf der Welt sitzen Kids wie ich damals und haben jetzt die Chance Musik downloaden zu können, ohne als Krimineller abgestempelt zu werden. Ich möchte nicht, dass Leute zu „Piraten" werden, um Musik zu hören. Meine Songs sind ein universelles Ding und sie gehören allen.
Du arbeitest auch mit vielen Kollegen und Freunden zusammen. Ist es einfacher, Musik als Team oder alleine zu schreiben?
Ich denke, in Kollaboration mit anderen Musikern kann man schneller wachsen, aber man kann vor allem auch voneinander lernen. Mit anderen zusammenzuarbeiten macht mich zu einem besseren Musiker und Komponisten und ermöglicht es mir, neue Blickwinkel zu erlangen. Wir tauschen einfach so lange Ideen aus, bis jeder mit dem Resultat zufrieden ist.
Was können die Leute denn von deinen Live-Shows erwarten?
Meine neue EP Re:Coil Part I kommt jetzt bald raus und auf der Europa-Tour werde ich die neuen Songs spielen. Mein Freund Adam spielt Gitarre und begleitet mich zudem. Es gibt dabei auch Teile im Set mit älteren Songs, von eigenen Releases und von Freunden und Kollegen.
Bevorzugst du Festival- oder Main-Act-Shows und warum?
Ich mag tatsächlich die Main-Act-Konzerte lieber. Ich kann längere Sets spielen und meine Musik wirklich präsentieren. Bei den meisten Festivals spielt man für gerade mal eine Stunde. Das darf man jetzt nicht falsch verstehen, ich liebe auch Festivals, hier hat man die Chance, neue Fans zu gewinnen, die eigentlich wegen anderer Künstler gekommen sind, aber wenn ich auswählen soll, dann bevorzuge ich Headliner-Konzerte.
Jetzt kommst du nach Europa – Wie fühlt sich das an? Vermisst du deine Heimat?
Manchmal tue ich das wirklich. Ich lebe jetzt in New York und da kann es ganz schön hektisch und überfüllt sein. Dann vermisse ich die Friedlichkeit und Gelassenheit meiner Heimatstadt.
Du kommst am 13. Oktober auch nach Luxemburg. Warst du schon mal dort und was erwartest du dir von der ersten Show deiner Europa-Tour?
Ich hab schon einmal in der Rockhal gespielt und auch bei einem Festival in Luxemburg performt. Die erste Show ist immer die schwierigste für alle, die Crew, mich selbst und auch Adam an der Gitarre. Aber wir freuen uns sehr drauf und können es gar nicht abwarten wieder unterwegs zu sein!
Vielen Dank und viel Spaß und Erfolg bei der kommenden Tour!
