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03.08.2022 hunderttausend.de Universität Trier
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Wer lesen kann, ist klar im Vorteil

​​Lehramtsstudierende der Universität Trier engagieren sich als Lesepaten in Schulen der Region. Wie das neue Projekt „LeseLUPE“ ein Gewinn für alle Beteiligten ist.

 
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​In Deutschland kann mehr als jede achte Person im erwerbsfähigen Alter nicht oder nur unzureichend lesen und schreiben. Ein gerade gestartetes Projekt des Zentrums für Lehrerbildung (ZfL) der Universität Trier möchte dazu beitragen, dass Lesen erst gar nicht zum Problem wird. „LeseLUPE“ heißt das neue Projekt, das Trierer Lehramtsstudierende als Lesepatinnen und -paten ausbildet. Ab dem zweiten Schulhalbjahr 2022/23 werden sie in ausgewählten Schulen der Region Kindern helfen, ihre Lesekompetenzen zu verbessern.

„Lesen zu können ist die Voraussetzung für vieles. Mangelnde Lesekompetenz kann daher weitreichende, negative Folgen für die Kinder haben“, sagt „LeseLUPE“-Projektkoordinatorin Sabine Desoye. Beispielsweise müsse man lesen können, um die Aufgaben im Mathe-Unterricht zu verstehen. „Oft geht mangelnde Lesekompetenz auch mit mangelndem Selbstvertrauen einher. Die Kinder haben das Gefühl, dass sie nichts können.“

Hier setzen die Lesepaten an. Zu Beginn gelte es erst einmal, Vertrauen aufzubauen und den Kindern ihre Stärken zu zeigen, erklärt Desoye. Wie genau die Lehramtsstudierenden der Universität Trier dann zum Einsatz kommen, wird mit derjeweiligen Schule abgestimmt. Sie können zum Beispiel im Rahmen von Ganztagsschulen am Nachmittag Förderstunden übernehmen oder auch im Deutschunterricht dabei sein. Je nach Ursache der Leseprobleme werden die Schülerinnen und Schüler individuell unterstützt.

Bevor die Lesepatinnen und -paten in die Schulen gehen, werden sie in mehreren Workshops vorbereitet. Sie lernen unter anderem, wie sie die Lesemotivation und Lesefreude steigern können. Bei Fortbildungen werden weitere Themen, wie beispielsweise Lesestörung oder der Einsatz von digitalen Medien, behandelt.

„Das Projekt ist eine Win-Win-Situation sowohl für die Lehramtsstudierenden wie für die Kinder“, sagt Projektkoordinatorin Desoye. Die Studierenden können wertvolle Praxiserfahrung sammeln und Wissen im Bereich Leseförderung vertiefen, was für ihren späteren Beruf nützlich ist. Gleichzeitig profitieren die Schülerinnen und Schüler von einer auf sie abgestimmten Förderung.

„LeseLUPE“-Projektleiterin Dr. Birgit Weyand betont, dass ausdrücklich nicht nur Studierende für das Grundschullehramt und mit dem Fach Deutsch hier eingesetzt werden sollen. Sie hofft, gerade auch Lehramtsstudierende anderer Schularten und Fächer als Lesepaten gewinnen zu können. Lesekompetenzen sind für jeden Schüler in jedem Fach und an jeder Schulart bedeutend.

Dass das Projekt „LeseLUPE“ einen guten Ansatz verfolgt, zeigt auch eine Auszeichnung, die es bereits erhalten hat. Kaum gestartet, wurde das Konzept vom „Verein zur Leseförderung“ prämiert.

„Durch die Corona-Pandemie hat die Lesekompetenz bei Schülerinnen und Schülern deutlich gelitten“, weiß Sabine Desoyezu berichten. Gleichzeitig sei der Bedarf an Förderkräften in den Schulen der Region groß. Bis Ende September können sich Schulen aus der Stadt Trier und den Landkreisen Vulkaneifel, Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg, die Interesse an einer Unterstützung durch die Lesepaten haben, beim Projektteam melden. Angesprochen sind Grundschulen sowie fünfte und sechste Klassen von weiterführenden Schulen. Alle Informationen dazu gibt es auf der Websitewww.leselupe.uni-trier.de

Das Projekt läuft bis September 2024 und wird von der Nikolaus Koch Stiftung, Trier, gefördert.​





Foto: Universität Trier

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