Interviews
15.01.2010 Johannes Friedrich Veranstalter
Benedikt Zeitner (Ass-Dur)

"Jeder Abend ist ein Unikat"

​​​Seit sich Ass-Dur 2004 zusammenfand, hat das Duo mehr als 17 Preise eingeheimst. Im Gespräch mit hunderttausend.de verrät Benedikt Zeitner, dass Kabarett trotzdem nicht alles für ihn ist und was die Besucher am 22. und 23. Januar im Chat Noir erwartet.
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Die beiden Musikstudenten Dominik Wagner und Benedikt S. Zeitner (v.l.n.r.) bieten Musik-Kabarett auf höchstem Niveau. Zu ihrem Repertoire gehören noch nie da gewesene Performances, bei denen auf hochkulturelle und intelligente Weise moderne und klassische Musik, Comedy und Zauberei miteinander verschmelzen.

hunderttausend.de: Ist euer Name, aus musikalischer Sicht, nicht falsch geschrieben?

Benedikt Zeitner: Stimmt. Es geht zwar um die Tonart As Dur, aber auch um die Spielkarte Ass. Ursprünglich hatten wir neben der Musik auch viel Zauberei im Programm. Der Name war da eine gute Kombination.

Seht ihr euch selber denn auch als Asse?

Nicht direkt. Ich könnte mich aber mit dieser Interpretation anfreunden (lacht).

Kannst du euer Programm"1. Satz - Pesto" in einem Satz zusammenfassen?

Nein. Es ist einfach ein Konglomerat von verschiedenen Sachen, die wir machen wollten. Sehr heterogen, der rote Faden kam auch erst im Rahmen der ersten Aufführungen. Es werden sehr viele unterschiedliche Stile bedient.
Zudem ist das Programm wandelbar. Es geschehen immer wieder komplett neue Dinge, die das Publikum dann überraschen, selbst wenn sie schon einmal in unserer Show waren.

Ihr lasst auf der Bühne auch öfters mal die Hüllen fallen. Habt ihr diesbezüglich Auflagen von der FSK?

Nein, nicht direkt. Unser Programm ist zwar jugendfrei aber richtet sich eher an Erwachsene. Hin und wieder sind schon Kinder dabei, denen es dann zwar auch gut gefällt. Die nehmen dann ganz andere Dinge mit.

Ist die Vorbildung für das Verständnis entscheidend?

Es bringt einem mehr, wenn man die Fachbegriffe versteht, aber das ist nicht wichtig. Wir haben die Nummer auch schon in der Mitternachsshow auf der Reeperbahn gespielt, da sitzen dann nachts um zwei fast nur Betrunkene, die genießen dann ganz andere Ebenen im Programm. Jeder zieht da etwas anderes raus.

Ihr habt für "1. Satz - Pesto" schon mehrfach Preise gewonnen. Wird das irgendwann langweilig?

Sagen wir mal so: der Druck unbedingt gewinnen zu müssen ist weg. Aber es macht immer wieder aufs neue Spaß, etwas zu gewinnen. Bei unserer ersten Preisverleihung 2004 haben wir uns gegenseitig fast in den Armen des anderen festgekrallt vor Anspannung, weil wir unbedingt gewinnen wollten. Irgendwann relativiert sich das dann und man wird gelassener.

In der Pressemeldung zu dieser Preisverleihung steht, dass ihr vorhabt, trotz des Erfolges von Ass-Dur euer Studium zum Beruf zu machen. Ist das noch aktuell?

Es hat sich schon ein wenig gewandelt, ja. Wir machen aber trotzdem weiter mit dem, was wir begonnen haben. Ich glaube, dass es interessanter ist, "nebenbei" Kabarettist zu sein. Wenn das Leben nur noch auf der Bühne stattfindet, entwickelt sich eine Schieflage. Die Bühne sollte immer ein Ausdruck sein, von dem, was man im "echten" Leben erlebt. Mir persönlich würde Kabarett allein nicht reichen.

Aus deinem sehr musikalischen Lebenslauf sticht der Heilpraktiker ein wenig hervor. Wie kam es dazu?

Das stimmt, das ist etwas ganz anderes. Genau das genieße ich auch so sehr daran. Ich hatte mal eine schlimme Kehlkopfentzündung und bin von Arzt zu Arzt gerannt. Irgendwann kam ich dann mit alternativer Medizin in Berührung. Das hat dann auf magische Art angefangen zu wirken, das fand ich so faszinierend, dass ich das auch einmal machen wollte.

Findet sich das in eurem Programm wieder?

Durchaus, ein paar Nummern spielen auf diesen alternativen Medizinmarkt an.

Ihr wart ja schon mal mit "1. Satz - Pesto"in Trier, ist dir da etwas in Erinnerung geblieben?

Das war ein sehr außergewöhnlicher Auftritt, weil sich zwei Leute wirklich in die Show mit "eingelacht" haben. Irgendwie konnten die nicht mehr aufhören zu lachen und haben uns und das Publikum immer wieder mit angesteckt. Das haben wir in der Form noch nie erlebt. Es ging eine halbe Stunde länger als sonst.

Seid ihr für den 22./23. Januar auf Ähnliches vorbereitet?

Das weiß man nie genau, weil ja jeder Abend ein kleines Unikat ist. Einige Nummern sind ja auch mit dem Publikum improvisiert. Viele schauen sich die Sachen auch öfter an und finden sie dann beim zweiten Mal fast komischer als beim ersten Mal.

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