Reviews
04.06.2017 Julia Nemesheimer Vincenzo Sarnelli
Welshly Arms Live

Tanzbarer Bluesrock

​Am gestrigen Samstag legte Welshly Arms zwischen Rock am Ring und Rock im Park einen Zwischenstop in Luxemburg ein und spielte im Floor der Rockhal vor bewegungsfreudigem Publikum. hunderttausend.de war mit der Kamera dabei. 

 
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​Verglichen mit den tausenden Menschen bei Rock am Ring war die Publikumsgröße an diesem Abend recht überschaubar, dafür hatte sich der kleine Raum, in dem das Konzert stattfand jedoch erstaunlich aufgeheizt, was im Vergleich zu den eher kühlen Außentemperaturen leicht unangenehm wirkte. Dennoch ließ sich das bunt gemischte Publikum nicht davon beeindrucken und stattdessen von der Musik packen. 

Zuerst durfte Goerges Goerens, der mit der luxemburgischen Band Seed to Tree bekannt wurde, sein Soloprojekt Bartleby Delicate vorstellen. Seit rund sechs Monaten schreibt er dafür eigene Songs und auch wenn noch keine CD vorlag, konnte er mit seinem Schaffen doch die anwesenden Gäste überzeugen. Statt des obligatorischen Halbkreises vor der Bühne stand das Publikum tatsächlich erstaunlich dicht gedrängt am Bühnenrand und verfolgte die Songs des Luxemburgers. Wohl auch wegen der überschaubaren Menschenmenge stöpselte dieser zum letzten Song seine Gitarre aus und gab diesen dann komplett unplugged inmitten der anwesenden Leute wider. 

Wenig später folgte Welshly Arms, deren Sänger und Gitarrist Sam Getz vor kurzem mit hunderttausend.de ein Interview führte. Aktuell ist die Band besonders für den Song Legendary bekannt, der gerade in Luxemburg und Frankreich im Radio rauf und runter läuft. Außerdem ist das Lied Titelsong des Films Power Ranger und in verschiedenen Serien und Werbeclips in Verwendung. Nachdem die Tour vorüber ist, so Getz im Interview, wolle man sich weiter mit neuer Musik beschäftigen und vielleicht erstmal eine EP veröffentlichen. An diesem Abend konnte man sich jedenfalls überzeugen, dass Welshly Arms mitreissende Musik produziert haben. Man findet darin etliche Einflüsse von Jimi Hendrix, Otis Redding und ähnlichen Künstlern und die Mischung aus Blues mit Rhythm and Soul und jeder Menge Rock 'n' Roll lässt sowohl nostalgische Gefühle aufkommen, bringt aber auch viel frischen Wind mit sich. Dass die Band Spaß an der eigenen Musik hat, war kaum zu verhehlen. Sam Getz rockte die Bühne und die beiden Backgroundsänger Bri und Jon Bryant durften in den Strophen auch mal Soloparts übernehmen und ihre Stimmgewalt unter Beweis stellen. Trotz der hohen, unangenehmen Temperaturen in dem Raum hatte das Publikum einen wunderbaren Abend mit einer Band, die man definitiv im Auge behalten sollte. 

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