Primus ist Hotelbesitzer im Norden Norwegens und es läuft alles andere als gut. Viele Ideen bleiben nur Gedankengut, alles ist marode und müsste dringend renoviert werden. Doch eine Vision setzt er dann doch um: Eine Flüchtlingsunterkunft soll aus seinem Hotel werden, Subventionen vom Staat die Instandsetzungskosten und insgesamt ein besseres Leben ermöglichen. Ganze Busladungen an Menschen kommen an, doch eigentlich mag Primus überhaupt keine Fremden und sieht sie nur als Mittel zum Zweck an. Doch scheinbar hat niemand damit gerechnet, dass mit den Leuten auch etliche Probleme aufkommen: Die Leute verstehen sich untereinander nicht, es treffen Christen auf Schiiten und Sunniten, Hindus auf Buddhisten, die Ausländerbehörde stellt ständig neue Anforderungen und dann gibt es da auch noch die aufgebrachten Einheimischen, die mit all ihrem Fremdenhass gegen das Unternehmen hetzt. Nur mit Hilfe Abedis, eines Eritreers, der neben Norwegisch noch vier weitere Sprachen spricht, kann unter allen vermittelt werden.
Der Film wurde in der Nähe der norwegisch-schwedischen Grenze mit kleinem Budget gedreht und tatsächlich konnte man am Set Leute aus 20 Nationen finden, die 14 verschiedene Sprachen sprechen, wie der Regisseur Langlo im Interview mit
Deutschlandradio Kultur erzählte. Darin erklärt er auch, warum er gerade zur Komödie gegriffen hat: "Ich fand das alles so ernsthaft geworden ist bei uns in Norwegen, alles hat sich so polarisiert.[...] in einer ernsthaften Krisensituation muss man auch immer in der Lage sein, lachen zu können, und auch die Flüchtlinge sollten übrigens lachen können. Wir Menschen sollten nicht über andere lachen, sondern zusammen miteinander lachen."
Und so hat er in einer tragischen Welt einen Film geschaffen, der in Norwegen ein großer Publikumserfolg wurde. Gerade Olivier Mukuta, der Abedi spielt, konnte in diesem Film auftrumpfen und hat entsprechend Preise gewonnen, die Rolle wurde extra auf ihn angepasst. In der
Mitteldeutschen Zeitung heißt es, dass Langlo seine Figuren liebevoll zeichne und die Entwicklung glaubhaft von statten gehe. Dabei würde er den Konflikt zwischen den Kulturen nie aus den Augen verlieren. Außerdem fände er zumindest für die Filmwelt auch Lösungsansätze.
In Kooperation mit dem Broadway Trier präsentieren wir regelmäßig den Film der Woche.
Foto: Neue Visionen Filmverleih