Stadtgespräch
07.08.2014 Ralf Hoff Roland Morgen
Weißes Dinner in Trier

Ein gemütlicher Abend ganz in Weiß

​Am Samstag, den 09. August 2014, feiert ab 18:00 Uhr ein neues beliebtes Veranstaltungskonzept nun auch in Trier Premiere: Das so genannte "Weiße Dinner" auf dem Viehmarkt lädt Menschen zum gemütlichen Beisammensein ein – unbedingter Dresscode dabei: ganz in Weiß. hunderttausend.de hat im Vorfeld mit Initiator Georg Heinen gesprochen.

 
Image

Obwohl mittlerweile europaweit etabliert und auch in deutschen Städten wie Köln oder Hamburg oftmals anzutreffen, stammt die Idee des klassischen "Dîner en blanc" aus Paris: Dort habe ein Franzose namens Francois Pasquier 1988 zum Geburtstag geladen und die Feierlichkeiten ob der schieren Masse an Gästen kurzerhand nach draußen verlegt. Infolgedessen wurde sich immer wieder zum Picknick mit immer mehr Gästen verabredet, die ausnahmslos weiße Kleidung trugen – die Pioniere der Szene treffen sich mittlerweile zu Tausenden unter dem Eiffelturm.

Die Bewegung schwappte in die Nachbarländer rüber, fasste auch in Deutschland Fuß, nur in Trier habe sich des Themas bisher niemand angenommen. Grund genug für Georg Heinen, der auch den Trierer Rosenmontagszug organisiert und leitet, inspiriert vom französischen Vorbild auch in Trier ein "Weißes Dinner" anzubieten. "Es macht keiner. Es gibt immer mehr Menschen, die weniger machen", fühlt er sich berufen. "Wir wollen Leute zusammenbringen, die Spaß an Kultur, gutem Essen und draußen sein haben – und das auf eine andere Art und Weise als mit Imbissbuden und Bierständen. Unpolitisch, unkommerziell und kostenlos".

Unterstützt durch ein Team von Ratgebern, Mitorganisatoren und ehrenamtlich arbeitenden Helfern ist es Georg Heinen nun gelungen, nach zweijähriger Anlaufphase die Weichen für das Event in Trier zu stellen. Das Reglement soll dabei aller Ungezwungenheit zum Trotz streng gestaltet werden: "Eine bunte Platte ist nicht Sinn und Zweck der Sache. Wer sagt, dass er nicht in Weiß kommen möchte, hat bei dem weißen Dinner auch nichts zu suchen."

Bei der Auswahl der Speisen und Getränke ist man da lockerer: so sei neben Weißkohl, Weißbrot, Weißbier und Weißwurst auch Rotwein oder eine dunkle Bratensoße erlaubt, scherzt Georg Heinen. Sowieso sei das Essen nur dazu da, die Langeweile zu vertreiben, im Vordergrund steht das entspannte und gemütliche Miteinander. Jedoch darf laut Auflage der Stadt und geltendem Recht nichts gegrillt oder erhitzt werden – das weiße Dinner funktioniert wie ein sehr großes Picknick. Laut der bisherigen Resonanz der Interessierten ist sich Georg Heinen sicher, dass sich die Leute trotzdem bei der Auswahl und Zubereitung der Speisen "unheimlich viel Mühe geben" werden und das Konzept so mit Leben füllen.

Gerechnet wird mit über 500 Teilnehmern, die ganz in Weiß zum Dinner antreten werden, was nicht nur einen enormen logistischen Aufwand bedeutet, sondern auch, dass das Konzept großen Anklang findet. Dass die Veranstaltung nun auf dem Viehmarkt – und nicht, wie ursprünglich geplant, auf dem Hauptmarkt – stattfindet, ist laut Georg Heinen nur zu begrüßen: Nicht nur habe man dort mehr Platz, sondern auch länger Sonne, "damit es abends nicht zu frisch wird". Geplant ist das Weiße Dinner in Trier für zunächst fünf Jahre, jeweils am zweiten Samstag im August, und soll dabei auch an wechselnden Locations stattfinden. Für die Premiere auf dem Viehmarkt erhofft Georg Heinen sich einen interessanten Abend mit vielen Menschen und guter Laune.​

Bildgalerie



Karte anzeigen