Film der Woche
31.05.2018 hunderttausend.de  
Tully

Mutterschaft

​Heute erscheint Tully in den deutschen Kinos. Der Streifen zeigt eine wandelbare und wunderbare Charlize Theron in der Rolle einer überforderten dreifachen Mutter. Ab sofort auch in Trier und unser Film der Woche.

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​In einem New Yorker Vorort lebt die gehobene Mittelklassefamilie von Marlo und ihrem Mann Drew. Sie haben drei Kinder, das Jüngste ist gerade erst auf die Welt gekommen, Sohn Jonah zeigt autistische Züge, während die achtjährige Sarah weniger Aufmerksamkeit fordert. All diese alltäglichen familiären Aufgaben überfordern Marlo immer mehr. Gerade das Neugeborene führt dazu, dass sich die Mutter immer näher an das Ende ihrer Kräfte gelangt. Ihr wohlhabender Bruder Craig schlägt ihr vor, sich Hilfe in Form eine Night Nanny zu engagieren, was Marlo zunächst empört ablehnt. Doch bald wird ihre Verzweiflung so groß, dass sie sich doch dazu durchringt. Und so kommt die junge Tully in das Leben der Familie. Spät abends kommt sie und kümmert sich nicht nur um das Baby, sondern auch um den Haushalt und auch um Marlo selbst. Sie wird eine große Stütze für die Mutter, die mit der Hilfe aufblüht.

http://www.broadway-trier.de/ 

Mit Tully präsentieren Regisseur Jason Reitman und Drehbuchautorin Diablo Cody einen dritten Film nach Juno und Young Adult, der sich mit starken Frauenfiguren perfekt einreiht. Statt des perfekten Familien- und Mutterbildes Hollywood präsentieren sie ungeschönt die Seiten der Mutterschaft, die im Film zumeist ausgeblendet wird. Statt der powervollen Supermom wird hier vielmehr eine Frau in der Überforderung gezeigt, die eine Familie mit sich bringen kann, insbesondere mit einem Baby, das neben den schon existenten Aaufgaben eine ungeheure weitere Menge an Aufmerksamkeit fordert. filmstarts.de schreibt, dass Charlize Theron nicht zimperlich ist, sich ihrer Rolle körperlich anzupassen, wodurch man ihr die Rolle der dreifachen Mutter am Ende ihrer Kräfte absolut abnimmt. Auch die hervorragende Chemie zwischen den beiden weiblichen Protagonisten lässt den Film zu einem Highlight werden, während die Männer nur eine Nebenrolle einnehmen.

Der Stern fasst zusammen, dass es in dem Film darum geht, wie man mit Träumen umgeht und warum man sich oftmals nicht das gestattet, was einem gut tun würde: "'Tully' geht dem mit klugen Gags, einem großen Herz und spannenden Wendungen nach." Weiter heißt es: "Theron veredelt hier mit viel Wärme und schauspielerischer Brillanz die Schwächen einer manchmal etwas thesenhaften Personenkonstellation, und so wird dieser kleine, kluge Film wirklich herausragend."

Die Süddeutsche verweist auf die Wendung, das Geheimnis Tullys am Ende des Films, ohne zu verraten, was genau passiert und schreibt darüber: "Es reicht zu sagen, dass es brillant erdacht ist, Diablo Codys bisher genialster Streich: überraschend und zwingend zugleich, dazu noch wahr."

In Kooperation mit dem Broadway Filmtheater präsentieren wir regelmäßig den Film der Woche.

Foto: DCM

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