Interviews
15.12.2017 Julia Nemesheimer Veranstalter
TotaRT Eifel

Krimi-Auftakt

​Aktuell läuft die erste Folge der Krimireihe TotaRT Eifel im Theater Trier. Die junge Autorin Nora Schüssler hat hierfür das Skript geschrieben. hunderttausend.de hat sich mit ihr über das Stück selbst, die weiterführenden Pläne und ihren Aufenthalt in Trier unterhalten.

 
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​Ein bisschen stolpert man schon über den Namen des Stückes. Viele werden erstmal "Tatort" Eifel lesen - und nicht wenige assoziieren damit direkt das bekannte Krimifestival, das alle zwei Jahre im September bei Daun stattfindet. Seit 2001 gibt es das schon, aber irgendwie hatte man das bei der Namensgebung der Reihe aus den Augen verloren. "Da waren wir schon ein wenig überrascht, als das Team vom Festival sich bei uns meldete und auch ein wenig entrüstet darüber war, dass wir den Titel einfach so übernehmen wollen. Aber die Wogen haben sich sehr schnell geglättet. Jetzt kooperieren wir, beispielsweise wurde beim diesjährigen Tatort Eifel auch der Trailer von TotaRT Eifel vorgestellt," berichtet Nora Schüssler von der unerwarteten Umbennenung der Krimireihe. "Außerdem haben die einzelnen Folgen ja auch nochmal eigene Titel, bei diesem Mal Tatort Theater, bezogen auf den Spielort." Der Tatort im Großen Haus spielt außerdem in den Kulissen vom aktuellen Wintermärchen. "Man hat meine Vorlage ziemlich kürzen müssen, hätte man das so aufgeführt, wie ich es geschrieben habe, wäre es abendfüllend gewesen, jetzt dauert es etwas über eine Stunde. Es ist immer spannend, zu sehen, was - in dem Fall - die Regisseurin Sophie Wolf daraus gemacht hat. Sowas bringt jedes Mal eine neue Note mit hinein und das finde ich ziemlich schön. Man darf sich als Theaterautorin allerdings nie zu sehr an seinen eigenen Ideen und Vorstellungen festklammern, sondern muss lernen, loszulassen und für die Einfälle anderer sehr offen sein. Bisher wurde ich eigentlich immer positiv überrascht. Wenn ich das nicht könnte und keinen Spaß daran hätte, dann müsste ich auch Romane schreiben, insofern ist das für mich gut, so wie es ist", beschreibt die Autorin das Gefühl, das eigene Stück auf der Bühne zu sehen.

Obwohl TotaRT Eifel hier in Trier spielt, konnte Nora Schüssler vorab nicht in die Moselstadt kommen, dafür ist sie jetzt aber nicht nur für die Premiere ihres Stückes, sondern auch zu Recherchezwecken hierher gereist. Denn die Planungen für die beiden kommenden Folgen sind schon im vollen Gange. "Für die erste Folge habe ich mit sehr vielen Trierern gesprochen und auch jede Menge Eifelkrimis gelesen, das hat mir alles sehr weitergeholfen. Jetzt mein angelesenes Wissen vor Ort zu sehen ist natürlich schon spannend. Ich kannte das ja alles nur von Bildern und aus den Erzählungen und Romanen. Das Gespräch mit den Leuten hilft mir wirklich sehr weiter, alle haben ja ihre kleinen Geschichten und geben mir ihr Wissen weiter. Allein der Input von der kurzen Zeit, in der ich jetzt hier bin, hat mir schon viele neue Ideen gegeben. Ich hatte schon angefangen, am zweiten Teil zu arbeiten, aber das werde ich wohl alles wieder verwerfen."

In der ersten Folge sind trotzdem sehr viele Bezüge zu Trier zu finden, vor allen Dingen geht es dabei natürlich ums Theater selbst und die Ereignisse der vergangenen Jahre. "Es hat sich für mich super angeboten, das ein wenig durch den Kakao zu ziehen. Und das passiert ja nicht ausschließlich in Trier, sondern vielen anderen Stadttheatern geht es ja ähnlich. Das Krimiland Eifel gibt zusätzlich viele Aufhänger. Für mich - und auch das Theater - war es ein Anliegen, humorvoll an das Thema heranzugehen und die vergangene Situation mit einem Augenzwinkern zu betrachten," geht Nora Schüssler weiter auf die Thematik der Folge Tatort Theater ein.

Im Stück geht es um ein neu ans Theater gekommenes Schauspielensemble, das gerade probt - ein Eifelkrimi von der renommiertesten Autorin der Region soll aufgeführt werden. Doch dann passiert ein Mord - mitten auf der Bühne, während der Vorbereitung. Der Darsteller, der im Laufe der Handlung erschossen werden soll, wird tatsächlich ermordert. Doch der Regisseur, der unbedingt den nächsten großen Coup landen möchte, lässt die Leiche verschwinden, damit der Probenprozess weitergehen kann. Aber im Laufe des Stückes taucht doch ein Kommissar auf, der nach dem Mörder sucht, während das Theater versucht, alles geheim zu halten, damit der Betrieb weitergehen kann. Während man also versucht den Mord aufzuklären, bemüht man sich gleichzeitig eben jenen zu vertuschen und dabei geschehen sehr skurrile Sachen.

So viel sei vorab gesagt: Die erste Folge ist in sich selbst abgeschlossen. Es gibt kein offenes Ende, das im zweiten Teil fortgeführt wird, es ist also nicht zwingend notwendig, alle Stücke zu sehen, lohnt sich aber sicherlich, wenn man auf humorvolle Krimis steht, die sich selbst nicht allzu ernst nehmen und dabei auch noch direkt auf Trier zugeschnitten sind.

Am 19. Dezember wird TotaRT Eifel - Tatort Theater zum letzten Mal aufgeführt. Mitte Februar soll dann Folge Zwei anlaufen und an drei Terminen zu sehen sein. Dafür wird das Ensemble in die Stadt hinausziehen - man darf also gespannt sein!

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