Eröffnet hatte den Abend der Singer und Songwriter Citizen Tim aus Saarbrücken. Als eher ruhiger und melancholischer Singer/Songwriter einen Punkrock-Abend zu eröffnen ist keine einfach Aufgabe. Der Sänger meisterte diese Aufgabe jedoch mit einer gewissen Lockerheit und guten Songs, sodass auch er nicht unzufrieden an diesem Abend gewesen sein dürfte.
Lisa Kekaula, Sängerin von The BallRays, sieht aus, wie man sich Klischeehaft eine Amerikanische Gospelchorsängerin vorstellt. Ihre soullastige Stimme ist Charakteristikum für den Sound der Band, der zumeist von Gitarrist Tony Fate geschrieben wird. Es ist genau diese Mischung aus einer energiegeladenen Soulstimme und dem triefenden Detroit-Punkrock, der The BellRays zu einer großartigen Band machen.
Mit wenigen Mitteln - Gitarre, Bass, Schlagzeug - und Kekaulas Bühnenpräsenz schaffen die BellRays einen Sound, der Referenz ist, ohne in irgendeiner Form besonders innovativ zu sein. Doch ist das nicht im negativen Sinne zu verstehen. Manchmal braucht es eben nur eingängige Gitarrenriffs, das ein oder andere Solo und eine Frau, die mit Stimme, Wucht und Sexappeal eine Show zum absoluten Kracher macht. Wenn man Punkrock lernen könnte, dann wäre ein Konzert von The BellRays sicher ein Grundlagenseminar. Die Luke jedenfalls haben Kekaula und Fate definitiv gerockt.