Als Vorband spielte The Scandals und nahm mit ihrem New Jersey Punk-Rock die anwesenden Gäste schonmal ordentlich mit. Im Vorfeld hat hunderttausend.de Sänger Jared Hart zum Interview getroffen, das im Laufe des morgigen Tages veröffentlicht wird. Neben diversen Crowdsurfern, die auch bei The Gaslight Anthem kurzfristig wieder auftauchten, konnte das Quartett mit einem 45-minütigen Set definitiv überzeugen.
Kurz vor 22:00 Uhr übernahmen dann die Jungs von The Gaslight Anthem die Bühne. Bei der Songfülle von fünf Alben ist es sicherlich nicht einfach, eine ausgewogene Playlist zu erstellen, die jeden zufrieden stellt. Offenbar hat sich die Band aus New Jersey darum entschlossen, einfach von jedem Album einige Songs zu spielen, darunter auch solche, die nur auf der Special beziehungsweise Deluxe-Version zu finden sind, zum Beispiel "Blue Dahlia" oder "Sweet Morphine". Erstaunlicherweise waren auch nicht alle großen Hits zu hören. 29 Songs zählte die Setlist am Ende, rund zwei Stunden spielte die Band - betrachtet man vorangegangene Konzerte, war es eine wahre Freude, die US-Amerikaner bei der Show zu feiern.
Insbesondere Brian Fallon war an diesem Abend die gute Laune ins Gesicht geschrieben. Zwischen den Songs plauderte er locker aus dem Nähkästchen - von Begegnungen mit Bruce Springsteen oder Starfotografen in Plattenläden. Davor schien seine Stimmung sogar noch zu steigen, als er feststellte, dass die anwesenden Konzertbesucher auch bei ruhigen Songs aufmerksam lauschten - denn für Brian ist es keine Selbstverständlichkeit. Aus Amerika und gerade von befreundeten Singer-Songwritern ist er es gewohnt, dass während der langsameren Liedern da mal das Smartphone gecheckt, die Bar aufgesucht oder sich einfach lautstark unterhalten wird. Insofern schien er zwischendurch fast schon überwältigt vom relativ ruhigen (sofern passend) Luxemburger Publikum, das bei allen Songs lautstark mitsang und sich trotz der sommerlichen Hitze tanzend austobte.
Erst gegen kurz vor Mitternacht wurde mit "We're Getting a Divorce, You Keep the Diner" der letzte Song des Abends angestimmt, bei dem auch Jared Hart nochmal auf die Bühne und mitsingen durfte.
Direkte Zugaben in dem Sinne gab es am Schluss keine mehr - stattdessen war es vielmehr ein "Wir sind grade so gut drin, wir spielen jetzt einfach alles ohne Pause" - und die Fans dankten es mit tosendem Applaus und einer wirklich ausgelassenen Stimmung.