Mit dabei beim "Summer of Love A"-Open Air sind die Herren von Egotronic, die Shootingstars von Gurr, sowie Ludger und Magret. Damit hat Love A nicht nur sich, sondern auch der Moselstadt eine feine Album-Geburtstagsparty kredenzt. Denn es gibt ja eigentlich nichts schöneres, als sich selbst und alle anderen zu beschenken.
Mit Egotronic kommt eine Band in die Stadt, die die Straßen und Gassen hier mittlerweile in- und auswendig kennen müsste. Na sagen wir, zumindest könnten wir einen Flügel des Exhauses nach ihnen benennen. Im schönen, regelmäßigen Rhythmus besuchen die Elektropunker rund um Sänger Torsun die Zurmaiener Straße. Nun also ist es Love A zu verdanken, dass eben jener Turnus nicht irgendwie unterbrochen werden müsste, obwohl, wie wir alle wissen, niemand einen Anlass braucht um Egotronic abzufeiern.
Spannender könnte es kaum sein. Denn Gurr waren eigentlich erst im Januar eben in jenem Exhaus zu Gast. Seitdem ist weiterhin viel passiert. Gurr ist eine der Bands der letzten Monate. Radiomoderatoren auf Privatsendern würden sie vielleicht "Shootingstars" der deutschen Pop-Musik nennen. Da das aber zu timbendzkoesk klingt, sagen wir einfach, dass es sich maximal lohnt ein Konzert der Freundinnen zu besuchen, das Album "In My Head" zu kaufen, sich für immer damit einzuschließen und einfach glücklich zu sein.
Jeder, der mit Love A-Sänger Jörkk Mechenbier bei diesem Facebook verbunden ist, hat von dieser Band gehört. Denn ähnlich wie er immer in sein Mikrofon schreit, brüllte er seine Follower das letzte halbe Jahr mit einem Namen an. "LUDGER" schallte es dort direkt aus dem Bildschirm heraus. Was nach einem "die Eltern hatten Humor"-Namen für ein Ende der 90er Jahre geborenes Informatiker-Kind klingt, ist eigentlich eine Punk-Band aus Hamburg. Wo auch sonst her. Immer dieses Hamburg. Und schon schreien sie wieder, diese Mechenbiers, in den sozialen Netzwerken. Doch Ludger sind nun wirklich spitze. Nicht nur aufgrund ihrer wunderbaren Selbstbeschreibung: "Ein Leben zwischen Bier und Schampus. Kaviar und Knackwurst. Depression und Rausch. Ein Aspirinballet in 15 Sekunden. Blitzschneller Donnerschlag. Pfeifende Schweinelappen. Messerscharfer Bass. Saiten hart wie Stahl. 132 PS Stimmenband und 7 krumme Augen." Wenn noch Fragen offen sind, mögen die doch Anfang Juli gerne gestellt werden.
Zu guter, nein sehr guter, Letzt bleiben da noch Magret. Noch so ein Name, den man seinem Kind vermutlich nur gibt, weil die Oma so heißt und man gerne irgendwann das Haus erben möchte. Halt. Halt. Halt. Was fies klingt, ist noch lange nicht so gemeint. Im Grunde ist das nur die verstecke Kritik daran, dass es noch keine Band gibt, die "Erna" heißt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Wo waren wir? Ahja, Magret. Rotzpop aus Trier. Ja, genau. Auch Trier kann Indie-Punk. Grüße nach Hamburg. Mit mittelwütenden Texten und All-Time-Klassikern wie "Das Erbrochene von vorgestern" lässt sich vortrefflich der "Summer of Love A" begehen.
Los geht es im Trier Exhaus ab 16:30 Uhr. Einlass ist eine Stunde vorher. Tickets gibt es hier.